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Range Rover Serie II: König der Buckelpiste

Die ungeschminkte Geländwagenrealität besteht aus Schlaglöchern, Buckelpisten und führt bei den Insassen zu blauen Flecken. Nicht so im Range Rover P38, bei dem eine Luftfederung vor Blessuren schützt. Schutz bietet die 2. Generation des Range mittlerweile auch in punkto Wertverlust.

 

Der Dreck spritzt, die Räder schleudern unentwegt Schotter in die Radkästen und die metertiefen Schlaglöcher werden nicht müde bei dem Versuch, das Spitzenmodell von Land Rover, den Range Rover P38, aus der Bahn zu werfen. Doch was in jedem anderen Geländewagen seiner Zeit zu blauen Flecken, Magenbeschwerden und im Falle des Steckenbleibens zu schmutzigen Schuhen führen würde, ringt dem Range-Fahrer lediglich ein leichtes Schmunzeln ab. Der mit einem 224 PS starken V8-Motor ausgerüstete P38 ist nämlich genau für diese Zwecke gebaut worden und kennt nur ein Ziel: Durchkommen um jeden Preis. Doch im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern hat er dazu noch eine zusätzliche Aufgabe von den Ingenieuren ins Lastenheft geschrieben bekommen: Den Passagieren trotz aller Widrigkeiten der Fahrbahn größtmöglichste Sicherheit und Komfort zu bieten.

 

Range Rover Serie II: König der Buckelpiste Range Rover Serie II: König der Buckelpiste

Der Range Rover erreicht dieses Ziel perfekt. Schon bei seiner Präsentation 1994 überzeugte der Brite durch eine ausgeklügelte Ergonomie und durch eine bis dahin von Land Rover kaum gekannte Verarbeitungsqualität. Im Laufe der Zeit zogen nahezu alle Annehmlichkeiten des modernen Automobilbaus in den luftgefederten Aufbau ein. Von edlem Leder, über einen Tempomat bis hin zu einem Navigationssystem gab es kaum Wünsche, die offen blieben. Unterstützt wurde Land Rover dabei von dem neuen Eigentümer der Marke: BMW. Unter Wolfgang Reitzle gelangte der Range Rover im Laufe der Jahre zu einer hohen Reife und Qualität.

 

 

Range Rover Serie II: König der Buckelpiste
Range Rover Serie II: König der Buckelpiste Range Rover Serie II: König der Buckelpiste

Technisch basierte der Range Rover der Neuzeit auf seinem Urahnen. Der ursprünglich von Buick zugekaufte V8-Motor wurde durch laufende technische Veränderungen nachhaltig verbessert und genügte spätestens in seiner letzten Version mit einer Bosch Motronic auch den hohen Ansprüchen der verwöhntesten Kundschaft. Die aus dem Hause ZF stammende Automatik mit dem integrierten Allradantrieb sorgte zusätzlich für Bequemlichkeit. Die Gänge wechselte der Automat nahezu ruckfrei, und kam es zum Äußersten, sorgte eine per Knopfdruck aktivierbare Untersetzung für maximales Durchsetzungsvermögen.

 

Neben all dieser Technik war es aber vor allem die Art und Weise, wie der Range Rover seine Insassen samt Gepäck in völlig unspektakulärer Weise von der Außenwelt abkoppelt. Auch wenn draußen noch so widrige Bedingungen herrschten, dank der in der Höhe verstellbaren Luftfederrung schwebte der Range über alle Hindernisse hinweg und verwöhnte die Insassen dabei immer noch mit einem Höchstmaß an Komfort.

 

Range Rover Serie II: König der Buckelpiste

Im Gegensatz zu den meisten seiner Artgenossen ist das hier präsentierte Exemplar bislang von allzu umfangreichen Ausflügen in die Wildnis verschont geblieben. Der 4,6 HSE aus der letzten Bauserie zeigt sich in beinah unberührtem Neuzustand, sodass es schon Überwindung kostet, mit dem goldenen König der Hügel einen Ausflug abseits der Straße zu wagen. Doch mitunter reicht ja auch das Wissen um die vorhandenen Möglichkeiten, das schöne Gefühl grenzenloser Überlegenheit auch auf befestigten Straßen genießen zu können.

 

 

Weiterführende Links

Der hier gezeigte Range Rover P38 steht beim Schweizer Händler Wheels for Life AG zum Verkauf.

Moderne und klassische Range Rover finden Sie im Classic Driver Marktplatz.

 

 

Fotos: Jan Baedeker