Lockruf der Extreme
Man muss nur einen Blick auf das aufreizende karbonfaserverstärkte Kunststoff-Bodykit dieses Mercedes SL 65 Black Series von 2009 werfen, um zu ahnen, dass dieses Coupé schlicht kompromisslos ist. Als erster SL mit fest verbautem Dach seit der Ikone Flügeltürer lastete auf dem SL 65 Black Series ein großes Versprechen, zumal dem Black Series-Emblem seit der Einführung ein extremer Ruf voraus eilte. Aber glauben Sie uns, Sie werden wirklich niemanden entdecken können, der findet, dass dieses Modell hinter den Erwartungen zurückbleibt.
Unter dieser Motorhaube agiert ein doppelt aufgeladener 6,0-Liter-V12, der 661 PS entwickelt und ein supercar-verdächtiges Drehmoment von 1.000 Nm. Die Top Speed ist zwar elektronisch auf 320 Stundenkilometer geregelt, aber wem das nicht genügt, findet sicherlich Eingriffsmöglichkeiten, welche die Tachonadel sich Richtung 400 bewegen lässt. Als einer von nur 350 gefertigten SL 65 ist dieses Exemplar in Palladium Silver mit schwarzem Nappaleder innen ein ausgezeichneter Vertreter dieser seltenen Spezies. Und er zeigt nur 1.344 Kilometer auf der Uhr, Grund genug diesen extremen Mercedes wieder auf Touren kommen zu lassen.
Verheißungsvoller Lusso
Viele haben unter den Ferrari mit V12-Motor von Colombo ihren ganz speziellen Liebling, bei mir ist es der 250 Lusso. Sicher, er jagt nicht so schnell um eine Rennstrecke wie ein 250 SWB, aber die Eleganz des Hecks und eine verchromte Front wie von einem Juwelier erzeugen zusammen einen geradezu schmerzlich schönen Sportwagen, dessen Optik kaum zu übertreffen ist.
Bei diesem Concours-Gewinner von 1964 mit umfassenden Matching Numbers kann es doch einfach keine andere von Kunden wählbare Konfiguration als schwarz mit beigem Lederinterieur geben, oder? Tatsächlich handelt es sich hier um den einzigen Lusso, der das Werk in dieser Kombination verlies. Wir könnten jetzt einfach nur dasitzen und uns in der Betrachtung dieses automobilen Kunstwerks verlieren, aber dieser Tipo 168 U-Motor ruft und will gefahren werden. Wenn Sie über die Mittel verfügen, diesen großartigen klassischen Ferrari für Ihre Garage zu kaufen, dann beglückwünschen wir Sie zur ersten Ausfahrt.
Rückkehr des Witwenmachers
Mit der Baureihe 996 wurde ein Paradigmenwechsel für die gesamte 911-Modellpalette in Gang gesetzt, als Porsche zu wassergekühlten Motoren wechselte. Man verlor auch keine Zeit, einen würdigen Erben des ersten luftgekühlten 911 Turbo zu schaffen. Er wurde „Witwenmacher“ getauft und war weltweit dafür bewundernd berüchtigt, überambitionierte Fahrer unmissverständlich und kompromisslos in ihre Schranken zu weisen.
Sie hätten nicht unrecht, wenn Sie denken, dass man bei Porsche den 996 GT2 so furchteinflößend wie möglich entwickelt hat, vor allem, wenn er dann noch in der feurigen Farbe Guards Red konfiguriert wurde. Der doppelt aufgeladene Sechszylinder-Boxer schickt 483 PS an die Heckachse, optisch verdeutlicht durch die großen Recaro-Schalensitze und Karbonfaserelemente im Cockpit. Dieses Exemplar sieht fantastisch aus, nicht zuletzt wegen der GT3-Leichtmetallfelgen. Mit 25.804 Kilometer auf der Uhr hat dieser Porsche den Status Low Mileage, ohne, dass sich der nächste Besitzer Sorgen um einen zu langen Ruhestand machen müsste. Der Spitznamen verdient Respekt, aber verspricht teuflischen Spaß!
Ein Lombardi-Feuerwerk zünden
Unter den Homologationen dürfte der Lancia Delta S4 Stradale zu den am wenigsten homologierten Vertretern überhaupt zählen. Allein die Formensprache der Karosserie erzählt, dass es sich hier nicht um ein alltägliches Fließheck handelt. Selbst für Uneingeweihte räumt die Art und Weise wie sich die Karosserieteile einer Präsentbox gleich öffnen, um das Aluminium-Rohrrahmenchassis und den mittig montierten, von Lombardi entwickelten 1,8-Liter-Vierzylinder sichtbar werden zu lassen, alle Missverständnisse über dieses Gruppe B-Biest mit Nummernschildern beiseite.
Dieser S4 gilt als einer von nur etwa 100 Einheiten, die an Stelle der geplanten 200 gefertigt wurden und wurde, seit er vom Band lief, nur gut 8.500 Kilometer in freier Wildbahn bewegt. Der fast neuwertige Charakter wird auch durch das beige Alcantara-Interieur belegt, dass aussieht, als hätten nie Passagiere Platz genommen, das tiefrote Exterieur des Stradale ist mindestens so makellos. Das Delta S4-Rallyeauto dominierte die Gruppe B während der letzten zwei Jahre, die dieser Klasse noch beschert wurden – wir können nur ahnen, wie aufregend es sein muss, dieses 247 PS starke Einhorn einmal selbst zu fahren!
Einmal Sonne auf vier Rädern
Renault gelingt immer wieder das Kunststück, Cityflitzer zu Designikonen werden zu lassen. Der Twingo mit seinem heiteren Gesicht macht da keine Ausnahme. Tatsächlich schnurrte die erste Twingo-Generation zurück ins Rampenlicht und man erlebte, wie das rundliche 90er Jahre-Styling überzeugend mit den Jahren reifte.
Dieses Exemplar in Cyprus Yellow von 1996 ist wahrscheinlich die sicherste Art, während der Fahrt Endorphine vor Freude tanzen zu lassen. Kann man sich in dieses attraktive Textilinterieur setzen und nicht gleich einen Glücksmoment erleben? Der kleine Franzose wurde gemäß der ursprünglichen Spezifikation umfassend restauriert und kürzlich auch mit einer Neulackierung bedacht. Dieser Twingo ist ein Daily Driver, der Ihnen in den kommenden dunklen Wintermonaten Sonne ins Herz zaubert.