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Machen Aufkleber diesen BMW M3 wirklich 100 Mille teurer?

Die Verlockung von BMW M-Modellen aus der besten Bauzeit lässt nicht nach. Wir haben die ultimative Weiterentwicklung des BMW M3 der Generation E36 entdeckt, die bei RM Sotheby's in Monterey versteigert wird.

Schon bevor Sie den Zündschlüssel drehen, fühlt sich dieses Auto anders an als die E36-Geschwister, mit denen es sein Aussehen teilt. Sicher, er hat die gleiche kantige Frontpartie, die gleichen kultigen 17-Zoll-Räder mit BMW Motorsport-Logo und die gleichen M3-Außenspiegel, die man entweder liebt oder hasst. Der BMW M3 Lightweight der E36-Generation ist jedoch alles andere als ein Standard-M3: Es ist ein Auto, das pure Fahrfreude und Wettbewerbserfolg ausstrahlt, und es war nur wenigen Glücklichen vorbehalten. Viele mögen die dreifarbige BMW Motorsport-Lackierung an den Ecken vorne links und hinten rechts sehen und ihn dann für eine der vielen, gut gemachten Replikas halten. Doch dieses Exemplar, das am 16. August bei RM Sotheby's in Monterey versteigert wird, ist in der Tat echt und insofern eine einmalige Gelegenheit für jeden BMW-Liebhaber.

1995 versuchte BMW, sein damals drei Jahre altes Modell für den internationalen Wettbewerb zu optimieren. Den Anfang machte das M3 GT Homologations-Sondermodell für den Straßenverkehr. Diese streng limitierte Kreation gab es nur in Deutschland und wurde ausschließlich in der Farbe "British Racing Green" angeboten. Natürlich entwickelte sich regelrechter Neid auf die glücklichen deutschen Kunden mit Schlüsseln für ihren GT. Prompt animierte BMW den nordamerikanischen Markt zum Mitmachen und dazu, ein Auto zu entwickeln, das in der von der IMSA sanktionierten Showroom Stock-Rennserie antreten konnte - und genau so entstand der M3 Lightweight.

Erstaulicherweise wurden alle 126 Exemplare des homologierten Autos zwischen August und Oktober 1995 gebaut, wobei so ziemlich alles weggelassen wurde, was als luxuriös oder unnötig galt. Klima- und Stereoanlage, die Schalldämmung und das Schiebedach wurden im Werk belassen, was zu einer Gewichtsersparnis von gut 90 Kilogramm führte. Der inzwischen ikonische 3,0-Liter-S50-Reihensechszylinder leistete hier 243 PS. Dieser hochdrehende Motor, gepaart mit seinem leicht und präzise zu bedienenden Fünfgang-Schaltgetriebe, sorgt für ein Fahrerlebnis, wie es kein anderer BMW und auch kein anderes M-Modell bietet. 

Jedes Exemplar war in Alpinweiß III lackiert mit BMW Motorsport-Flaggengrafiken vorne und hinten und hatte eine Innenausstattung aus Kohlefaser. Dazu kam der größere Heckflügel, der interessanterweise unmontiert an die amerikanische Kunden geliefert und zusammen mit der vorderen Domstrebe sorgfältig im Kofferraum verstaut wurde, da diese Komponenten nicht für den Einsatz auf öffentlichen Straßen vorgesehen waren. Das jetzt angebotene Exemplar wurde viele Jahre lang nicht gefahren, da es in den Händen verschiedener Sammler war. Beeindruckende 13 Jahre lang blieb es bei einem Eigner, bevor es 2018 mit 24.305 Meilen (rund 39.000 Kilometer) auf dem Tacho verkauft wurde. Dieser M3 befindet sich in einem bemerkenswert guten Zustand und wird von seinem Original-Fensteraufkleber, dem Bestellformular, dem Brief der Performance Technology Group und dem Ersatzrad in Originalgröße begleitet.

Sind die attraktiven Aufkleber wirklich 100.000 Dollar Aufpreis wert im Vergleich zu dem ohnehin schon beeindruckenden, in British Racing Green gehaltenen M3 GT? Die Antwort kennen wir nicht, es sind eher die BMW-Enthusiasten, die das entscheiden müssen. Was wir jedoch sagen können, ist, dass der M3 Lightweight ein regelrechter Höhepunkt dessen ist, was BMW Motorsport zu einem der Besten im Metier macht: Das Können, ein Auto zu schaffen, das auf der Rennstrecke kaum zu stoppen war und auf kurvigen Bergpässen bewundert wurde, entwickelt, um die Enthusiasten zu besänftigen, die sich nach einem E30 M3 mit etwas mehr Biss und deutlich weniger Gewicht sehnten. Echte M-Fans wissen, dass das ikonische Aufkleberpaket nur der Anfang ist.

 

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