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Meyers Manx nahm den langen Weg an den Comer See – per Amphibienflugzeug aus LA

Vergessen Sie millionenschwere Oldtimer. Wenn Sie während der Como Car Week wirklich Wellen schlagen wollen, sollten Sie mit einem Oldtimer-Wasserflugzeug den ganzen Weg von Kalifornien anreisen – Meyers Manx Airways hat dieses Kunststück gerade vollbracht!

Erinnern Sie sich noch daran, als wir Ihnen vor einigen Jahren sagten, dass die einzige Möglichkeit, an den Comer See zu kommen, ein Oldtimer-Flugzeug ist ? Nun, es scheint, dass Phillip Sarofim – der außergewöhnliche kalifornische Autosammler und Besitzer von Meyers Manx – unseren Rat ernst genommen hat. Denn er bringt sein legendäres Wasserflugzeug Grumman HU-16 Albatross zum diesjährigen Concorso d'Eleganza Villa d'Este. Und zwar durch die Luft, den ganzen Weg von Los Angeles. 

 

Nachdem Sarofim bereits 2018 mit seinem Lancia Stratos Zero Concept das Concorso-Publikum verblüffte und letztes Jahr die Coppa d’Oro Villa d’Este-Trophy für den prächtig restaurierten Aston Martin Bulldog gewann, erscheint es nur logisch, dass er für den diesjährigen Concorso d'Eleganza noch einen draufsetze. Und wir sind sicher, dass der Albatross einige Wellen schlagen wird, wenn er nach seinen Tankstopps in New York, Neufundland, auf den Azoren und dem spanischen Festland auf dem Wasser des Comer See landet.

Um Ihr Flugzeug-Wissen etwas aufzufrischen: Die Grumman HU-16 Albatross ist ein sehr großes Amphienflugzeug aus den 1940er-Jahren, angetrieben von zwei Neunzylinder-Wright-Motoren mit je 1425 PS Leistung. Der Erstflug erfolgte am 1. Oktober 1947, die Indienststellung dann 1949. Die Albatross wurde in den Nachkriegsjahrzehnten unter anderem von der US Air Force, der Navy und der Küstenwache für Such- und Rettungseinsätze genutzt, da ihr tiefer V-Rumpfquerschnitt und ihre Kiellänge eine Landung auf offener See ermöglichten. Die in einem Wes-Anderson-typischen blau-weiß-gelben Farbschema aus der Mitte des Jahrhunderts lackierte „Meyers Manx Airways“ wird jetzt von Phillip Sarofim als offizieller Luftunterstützungspartner für seine Dünenbuggy-Marke Meyers Manx eingesetzt. „Smiles for miles“ lautet der handgemalte Slogan unterhalb des Cockpitfensters – und nach dieser waghalsigen Transatlantikreise können wir dem nur zustimmen.

Fotos: Albert Azouz