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Das sind die 5 seltensten und wildesten Volkswagen Polo der letzten 50 Jahre

1975 erschien der zunächst als Sparversion des edleren Audi 50 gedachte VW Polo – und seitdem hat seine Popularität kaum gelitten. Nachdem er gerade in England zum „besten Auto des halben Jahrhunderts“ gekürt wurde, haben wir einige der seltensten Polos ausgegraben, die Wolfsburg je entwickelte!

Es war nie ein Auto, bei dem es um Überfluss oder Extravaganz ging. Sondern eines, das die Transportbedürfnisse einer breiten Käuferschicht erfüllte. Kompakt, erschwinglich, schlicht, dennoch clever konstruiert und je nach Version sogar mit viel Charme: Der Volkswagen Polo, zunächst als günstigere Version des besser ausgestatteten Audi 50 vermarktet, ist seit genau 50 Jahren und in nunmehr siebter Generation ein fester Bestandteil von Europas Straßen und wurde kürzlich im Rahmen der britischen „Best Car of the Year“ Awards“ zum „Besten Auto des halben Jahrhunderts“ gewählt. Der Polo erschien kurz nach dem Golf als Abrundung des VW-Programms nach unten und zugleich in einem Jahrzehnt des Umbruchs. Die Ölkrise von 1973/74 verlangte nach Effizienz, und Europas wachsende Ballungszentren nach kleineren und praktischeren Modellen. 

Volkswagens Antwort war ein dreitüriger Hatchback, abgeleitet vom Audi 50, aber mit einer eigenen, unverwechselbaren Identität. Sein Erfolg stellte sich sofort ein und er entwickelte sich danach kontinuierlich weiter. Über sechs weitere Generationen hinweg – und heute weltweit und exklusiv nur in Südafrika gebaut – bewies er, dass auch Kleinwagen anspruchsvoll, sicher und begehrenswert sein können. Zum 50-jährigen Jubiläum haben wir fünf Einzelstücke, Modelle aus Sonderserien und Prototypen herausgesucht, die auch eingefleischte Fans vielleicht noch nie zuvor gesehen haben.

Polo II Coupé GT G40 wide body (1986)

In den 1980er-Jahren, als diverse deutsche Tuner beim Aufbrezeln beliebter Großserienmodelle alle Hemmungen fallen ließen, wollte auch Volkswagen Motorsport ein Stück vom Kuchen abhaben. Dazu entwickelten sie in Hannover einen Tuning-Kit für Polo der zweiten Generation, sowohl für das Coupé als auch für die Steilheck-Version. Am beliebtesten waren GT-Exemplare mit leistungssteigerndem G-Lader wie dieses. Als eines der ersten beiden von Volkswagen Motorsport umgebauten Modelle dieses Typs wurde das gesamte Erscheinungsbild verändert. Die Kotflügelverbreiterungen verliehen dem Polo ein ähnliches Aussehen wie dem Rallye-Golf, damals wie heute eines der beliebtesten Modelle der Marke!

 

Polo IV GTI Cabriolet (2007)

In den fünf Jahrzehnten gab es den Polo als Schrägheck-und Steilheck-Limousine, Coupé, Cup-Rennmodell und ab 2007 sogar als Cabriolet. Dank des Karosseriebauers Karmann aus Osnabrück auf Basis eines Polo GTI und mit zahlreichen technischen Innovationen. Wie zum Beispiel die Z-Faltung des Verdecks, die später in ähnlicher Form beim Golf Cabriolet zum Einsatz kam. Oder das einzigartige, in das Stoffverdeck integrierte Glasschiebedach! Leider blieb es dann aber bei diesem Einzelstück.

 

Polo II Sprint (1983)

Bei diesem Steilheck-Polo stand Leistung im Vordergrund. Der Polo II Sprint entstand 1983 als Studienfahrzeug, um die Fahreigenschaften bestimmter Antriebskonzepte bei hoher Leistung und extremer Fahrwerksbelastung zu untersuchen. Dazu wurde der 156 PS starke Vierzylinder-Boxer (mit Digijet-Einspritzung und G-Lader) vor der Hinterachse eingebaut. Der Sprint machte mit einer Topspeed von 207 km/h seinem Namen alle Ehre, während Spoiler die Auftriebswerte im Zaum hielten. VW-Testfahrer waren begeistert von der Agilität und der Performance, bedauerten aber: „Leider nicht käuflich!“

Polo IV Cup prototype (2004) 

Während die DTM Anfang der 2000er-Jahre eine weitere Glanzzeit erlebte, arbeitete Volkswagen an der Entwicklung eines Polos für einen vom ADAC unterstützten Markenpokal. Der Prototyp unterschied sich vom späteren Modell des deutschen Polo Cups durch einen 1,8-Liter-Turbomotor mit 180 PS (später ersetzt durch einen Zweiliter-Sauger mit 150 PS). Mit dem beliebten Hatchback als Basis und identischen Autos für alle Teilnehmer waren die Rennen zwangsläufig hart umkämpft und schälten wahres und junges fahrerisches Talent heraus. Bestes Beispiel: Der dreifache DTM-Champion René Rast, der 2005 am Polo Cup teilnahm, auf Anhieb den Titel errang und sich so den Weg in die DTM ebnete.

Öko-Polo II (1987)

Vielleicht nicht der seltsamste Polo auf unserer Liste, aber dennoch einer, den wir wirklich interessant fanden. Der Öko-Polo entstand lange vor dem 3-Liter-Lupo, aber ebenfalls mit dem Ziel, neue Spritspartechnologien auszuloten. Als Antrieb diente ein nur 858 ccm „großer“ Zweizylinder-Diesel mit Direkteinspritzung und einem von Polo G40 abgeleiteten G-Lader. Der an ein halbautomatisches Fünfganggetriebe gekoppelte Antrieb steigerte nicht nur die Leistung des mit 138 km/h autobahntauglichen Polos, sondern senkte den Durchschnittsverbrauch auf 3,6 Liter/100 km. Nach einem Jahr Erprobung endete die Serie nach etwa 50 bis 75 Prototypen, die hohen Produktionskosten verhinderten eine Serienfertigung. Doch viele der neuen Öko-Technologien flossen später nach und nach in andere VW-Modelle ein. 

 

 

Wenn unsere Liste Sie dazu angeregt hat, einen eigenen Volkswagen zu kaufen, sehen Sie sich doch diese Exemplare aus dem Classic Driver Markt an!