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Duesenberg J Figoni Sports Torpedo gewinnt “Best of Show” beim Pebble Beach Concours d’Elegance

Der Sieger beim diesjährigen Pebble Beach Concours d’Elegance ist ein einmaliger Duesenberg J Sports Torpedo, dessen Karosserie 1932 vom meisterhaften Joseph Figoni entworfen wurde.

Das Aufgebot beim diesjährigen Pebble Beach Concours d’Elegance war spektakulär und damit war es eine echte Herausforderung für die Juroren, den Sieger aus den letzten vier Automobilen – zwei Duesenberg und zwei Talbot -zu küren. Aber schließlich holte sich der Duesenberg J Figoni Sports Torpedo von 1932 den Lorbeer als „Best of Show“. Das majestätische schwarz-blaue Cabrio, das Lee R. Anderson Sr. aus Naples, Florida, gehört, ist eine beeindruckende Maschine  - ein Hypercar seiner Epoche und die Verkörperung von Leistung und Stilwillen in den dreißiger Jahren. Das Design stammte von dem einflussreichen französischen Karosseriebauer Joseph Figoni, der für dieses straßenzugelassene „Torpedo“ eine schier endlose Motorhaube, eine flache Windschutzscheibe und ein Boattail-Heck zeichnete. Dieser einmalige Sportwagen machte seinem Namen alle Ehre und man malt sich aus, wie er 1932 lässig vor einem Jazz Club in Montmartre parkt. Mit einem Achtzylinder-Reihenmotor mit 420-Kubikzoll, zwei Nockenwellen und 32 Ventilen war dieser Duesenberg ungemein agil. Er nahm sogar in der Rallye Paris-Nice teil, ehe das Fahrzeug an den ersten Besitzer, den peruanischen Zuckertycoon Antonio Chopitea, ausgeliefert wurde. 

Doch die Geschichte dieses Autos ist tatsächlich komplizierter, als es die formvollendeten Schwünge dieser Karosserie vermuten lassen. Nachdem das Auto in den sechziger Jahren in den USA ankam, wurden Karosserie und Chassis getrennt. Erst Jahrzehnte später gelang es dem aktuellen Besitzer des Duesenberg, die ursprünglichen Komponenten aufzuspüren und sie in einer aufwändigen dreijährigen Restaurierung wieder mit einander zu vereinen. „Dieser seltene Duesenberg verbindet amerikanische Leistung mit europäischem Stil“, sagte die Concours-Vorsitzende Sandra Button. „Das Auto bewies sich in diversen frühen Rallyes und Concours. Dann nahm dessen Geschichte eine scharfe Wendung, weil Chassis und Karosserie getrennt wurden. Dass aus ihnen wieder eine Einheit entstehen konnte, erzählt von purer Leidenschaft.“

Ein amerikanisches Auto holte sich zuletzt 2013 den Titel 'Best of Show'. Damals sicherte sich ein Packard Twelve von 1934 die höchste Ehrung. Mit sechs vorherigen Siegen zählt Duesenberg schon längst zu den erfolgreichsten amerikanischen Marken in Pebble Beach – mit dieser Trophäe sind es nunmehr sieben. „Wir sind seit Jahren dabei und war immer nah dran an einem Sieg“, erzählte Lee R. Anderson Sr., „aber noch nie zuvor haben wir tatsächlich auch gewonnen. Es ist überwältigend. Die Vorbereitung für diesen Moment und die Geschichte dieses Autos sind wirklich bemerkenswert. Es gibt nur einen Figoni Duesenberg, wirklich nur einen, und der steht hier. Es ist, als hätten sich diese vielen Facetten zu einem Ganzen gefügt, um einen echten Champion zu schaffen. Wir freuen uns so sehr.“

In diesem Jahr machte das Teilnehmerfeld für „Best of Show“ die Arbeit der Juroren besonders herausfordernd: Da waren Fritz Burkards Talbot-Lago T150C-SS Figoni & Falaschi Teardrop Coupé von 1937 , dass letzte Woche ausführlich auf Classic Driver vorgestellt wurde, Sam und Emily Manns Duesenberg J Graber Cabriolet von 1930 und Merle und Peter Mullins Talbot-Lago T26 Grand Sport Stabilimenti Farina Cabriolet.

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver © 2022