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Magazin

15 Sekunden Ruhm für die heißesten Autos des Jahres bei The Quail 2022

Frei nach Andy Warhols „15 Minuten Ruhm“ haben die begehrtesten Automarken unserer Zeit am Freitag bei The Quail um die begrenzte Aufmerksamkeitsspanne der Instagram- und Tiktok-Generation vor Ort und an den Smartphone-Bildschirmen gebuhlt. Diese Autos blieben hängen!

Die automobile Cocktailparty verdrängt allmählich die traditionelle Car Show – die 19. Auflage von „The Quail, A Motorsports Gathering“ am Freitag bietet aber nach wie vor das erfolgreiche Konzept für diese Formel. Deswegen war es auch nicht weiter erstaunlich, dass einige der weltweit angesagtesten Luxusautomarken die Quail-Golfanlage auf der Monterey-Halbinsel wählten, um ihre jüngsten limitierten Modelle zu enthüllen. Während Porsche das geflügelte Wunderwerk in Form der neuen Trackwaffe 992 GT3 RS in den nostalgischen Stallfarben Weiß und grün als Erinnerung an den Carrera R 2.7 mitgebracht hatte, verabschiedete sich Bugatti vom Verbrenner-Hypercar mit dem dramatischen und limitierten Roadster Mistral.

Dass es noch eine Spur extremer geht, führte McLaren mit dem Solut GT vor – ein für den Track ausgerichtetes Hypercar, das auf einem virtuellen Concept Car basiert, das erstmals im Videospiel Gran Turismo Sport zu sehen war. Es werden 25 Stück des 3,6 Millionen US-Dollar teuren Renners aus Karbonfaser und Titan gefertigt. Koenigsegg wiederum zog die Hülle vom ultra rassigen und unwiderstehlichen Hypercar CC850. Und Ruf – die Marke, die immer ein Standbein in Kalifornien hat – belebte seine transatlantische Verbindung aufs Neue mit der Vorstellung des Bergmeister, ein Leichtbau-Speedster-Prototyp mit offenen Heckrohren, den wir nur zu gern in den engen Canyons rund um Los Angeles ausprobieren möchten. Dennoch war das Auto, das bei dieser Show den Lifestyle Kaliforniens verkörperte, der ganz neue und vollelektrische Meyers Manx 2.0

The Quail bildet nicht nur eine glamouröse Kulisse für die Premieren der wichtigsten Hersteller, denn auf dem manikürten Grün kann man auch einige der interessantesten Klassiker der Monterey Car Week bewundern. Neben den traditionellen Concours-Klassen haben die Organisatoren auch das 50. Jubiläum der BMW M-Abteilung in den Mittelpunkt gerückt, ebenso die Welt des Mini Cooper und 70 Jahre Jaguar zusammen mit den Le Mans-Siegen. Angesichts des beeindruckenden Aufgebots an britischen Motorsport-Großkatzen auf dem Rasen war es nicht weiter überraschend, dass ein Jaguar D-Type von 1956 zum „Best of Show“ gekürt wurde. Den „Spirit of The Quail Award“ gewann ein Alfa Romeo Giulietta Bertone Sprint Coupé von 1958. 

The Quail heißt aber nicht umsonst „A Motorsport Gathering“, denn hier waren auch einige sehr ernst zu nehmende Rennmaschinen versammelt. Als Vertreter der Überschwänglichkeit im Motorsport während der achtziger und neunziger Jahre gab es einen Ferrari F40 GT in Marlboro-Stallfarben zu sehen, einen für die Paris-Dakar-Rallye vorbereiteten Lamborghini LM002 und einige F1-Ikonen, die von Heroen wie Senna und Schumacher gefahren worden waren. Hatten wir auch den Antarktis-erprobten Porsche 356 erwähnt, den Classic Driver letztes Jahr an Weihnachten porträtierte?

Hier noch eine andere, ganz spezielle Note: Unsere Freunde Andy Wüest und Morton Street Partners brachten als Gast den faszinierenden One-off-Monteverdi 375L, der einst Gunter Sachs gehörte, mit zu dieser Cocktailparty. Während ihr hinreißender Citroën Squall – ein Prototyp im BAT-Stil, der seit dem Genfer Autosalon 1960 nicht mehr zu sehen war – selbst die kundigsten Auto-Connaisseure faszinierte. Welches Auto hat beim diesjährigen The Quail-Treffen am meisten Spaß verbreitet? Das muss der Mini Countryman im Ghostbusters-Look gewesen sein! Kennen Sie den Filmhit noch - Who you gonna call?

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Fotos: Rémi Dargegen for Classic Driver © 2022