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Der Alfa Romeo 8C gewinnt „Best of Show“ beim Concorso d´Eleganza Villa d`Este

Ein grandioser, leuchtend blauer Alfa Romeo 8C 2300 Spider von Figoni aus dem Jahr 1932, der sich zudem in sehr ursprünglichen Zustand befindet, hat verdient den „Best of Show“-Preis beim diesjährigen Concorso d´Eleganza Villa d´Este gewonnen.

Entwickelt von dem visionären Ingenieur Vittorio Jano, war der Alfa Romeo 8C 2300 mit seinem aufgeladenen Achtzylindermotor eines der erfolgreichsten Modelle im Motorsport der 30er Jahre – er gewann Le Mans von 1931 bis 1934 und die Mille Miglia von 1932 bis 1934. Doch zugleich war der Alfa Romeo 8C auch ein begehrter Straßenwagen, der mit wahlweise langem oder kurzem Chassis Karosseriebauern wie Touring, Zagato, Brianza und Figoni als Basis für einige der elegantesten Sportwagen dieser Epoche diente.

Der Alfa 8C 2300, der in diesem Jahr den Concorso d´Eleganza Villa d´Este für sich entschied, ist eines von nur zehn straßentauglichen Autos, die Karosserieschöpfer Figoni als Spider entwarf. Die Erstbesitzer starteten mit dem Alfa in der Paris-Nizza-Rallye 1933 und in 1934 sowie beim Großglockner-Bergrennen, bevor Ferraris legendärer US-Importeur Luigi Chinetti das Auto an den Vater von Henri d´Autichamp verkaufte, der den Alfa Romeo 1937 seinerseits seinem Sohn, einem Absolvent der Marine-Akademie, zum 21. Geburtstag schenkte. Während der stolze junge Besitzer im Zweiten Weltkrieg in der Marine in Asien diente, wurde das Auto in einer Scheune versteckt und bis in die siebziger Jahre kaum bewegt.

Über 77 Jahre lang von einem Menschen bewahrt, blieb das Auto bis ins 21. Jahrhundert unbekannt und in seinem französischen Versteck in dem authentischen, originalen Zustand erhalten. Als Henri d´Autichamp bereits 98 Jahre zählte, wurde der Alfa 2014 endlich der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Sonntagabend nahm der aktuelle belgische Besitzer dieses einmaligen Alfa 8C 2300, dessen Zustand einer Zeitschleife entsprungen scheint, stolz die Trophäe für „Best of Show“ beim Concorso d´Eleganza Villa d´Este entgegen.

Die Juroren wählten den Alfa Romeo aus einer beachtlichen Gruppe von Klassensiegern aus, zu der ein Ferrari 335 S gehörte, der an der letzten Mille Miglia teilnahm, ein schwarz-burgunderroter Rolls Royce Phantom II Continental von 1933 mit atemberaubend innovativem Design, ein faszinierender Maserati A6G/54 von 1956 mit Karosserie von Zagato inklusive charakteristischem „Double Bubble“-Dach und der McLaren F1, dessen Besitzer sich am Samstag bereits über die „Coppa d´Oro“-Trophäe freuen konnte.

Fotos: Rémi Dargegen für Classic Driver