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Könnten Sie der erste Matador dieses Lamborghini Diablo VT 6.0 sein?

Der Lamborghini Diablo, ein Höhepunkt des modernen klassischen Supersportwagen-Baus, vereint alle Voraussetzungen für einen großartigen Kampfstier. Nun wird der erste in Serie gebaute Diablo VT 6.0 am 24. Mai bei der Broad Arrow Auktion in der Villa d’Este versteigert.

Die 1990er-Jahre waren ein einschneidendes Jahrzehnt für die Menschheit, in dem alles von Nintendo 64 und Sony Playstation bis hin zu SMS und DVDs aufkam. Ein Jahrzehnt des rasanten technologischen Fortschritts, in dem gleich zu Beginn (1990) auch der brandneue Lamborghini Diablo auf den Markt kam. Auch der zu diesem Zeitpunkt leistungsstärkste Stier der Marke blieb von dieser Phase der rasanten Entwicklung nicht verschont. Um ihm mit noch besseren Chancen gegen die Konkurrenz in die Arena zu schicken, legten sie in Sant’Agata eine Vielzahl von Evo-Modellen und Sondereditionen nach. Zusätzlich beflügelt durch die Übernahme des Unternehmens durch Audi im Jahr 1998. Und so betrat im Jahr 2000 die definitive Version des Diablo den Ring: der Diablo VT 6.0. 

Der Einfluss von Audi war beim VT 6.0 sofort spürbar, insbesondere im Innenraum. Hier schufen verbesserte Sitze mit verstellbarer Rückenlehne, eine Klimaautomatik, Ablagefächer, Kartenleuchten und sogar Kleiderhaken für ein einladenderes Cockpit-Ambiente. Das originale Design von Marcello Gandini wurde respektvoll aufgefrischt – mit einer überarbeiteten Frontpartie, vom Nissan 300ZX übernommenen Scheinwerfern (was den Wagen in unseren Augen noch cooler macht) und OZ-18-Zoll-Felgen im Telefonwählscheiben-Design.

Wie der Name schon vermuten lässt, war das Glanzstück des neuen Diablo jedoch sein 6,0-Liter-V12-Saugmotor – damals der leistungsstärkste V12 des Hauses Lamborghini. Dank eines vier Millimeter längeren Hubs, einer leichteren Kurbelwelle, Titanpleuelstangen und einer intelligenteren ECU schickte er 542 PS auf beide Achsen. Über ein Sechsgang-Handschaltgetriebe war er mit dem Allradantrieb „Viscous Traction“ gekoppelt. Der dem Auto die Bezeichnung „VT“ gab und – vermutlich zur Freude der Audi-Vorstände – den Supersportwagen näher an Audis eigene Quattro-Modelle heranrückte.

Trotz solcher starken Verkaufsargumente, die die Hörner des Kampfstiers weiter schärften, baute Lamborghini innerhalb von zwei Jahren nur 343 Exemplare – beginnend mit diesem, der Chassisnummer 12293. Die Korrespondenz mit Lamborghini Polo Storico und dessen „Certificate of Vehicle Original Configuration“ bestätigen den Status als Nummer 1 und damit auch die aktuellen Spezifikationen des Fahrzeugs als original. Ebenso wie die Motor-, Getriebe- und Differential-Nummern, die alle vorhanden und – Stichwort „matching numbers“ – korrekt sind.

Chassisnummer 12293 wurde am 21. März 2000 erstmals zugelassen und von Lamborghini umgehend als Pressefahrzeug eingesetzt. Dieser Diablo in der Farbe Giallo Orion tauchte in zeitgenössischen Testberichten und Werbeaufnahmen auf, bevor er in Privatbesitz gelangte. Unterlagen belegen, dass er zunächst auf Automobili Lamborghini und mit dem Kennzeichen „BK100YE“ zugelassen war.

Nach seiner Zeit im Rampenlicht meldete der erste und bis heute einzige Privatbesitzer den Wagen in Eigeltingen-Honstetten (Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg) mit dem Kennzeichen „KN-MB 11“ an. Die Rechnungsunterlagen belegen eine sorgfältige Pflege und dokumentieren regelmäßige und gründliche Wartungen von 2010 bis 2023, darunter zahlreiche große Services bei den Lamborghini-Spezialisten Gohm GmbH Motorworld und Singen Lamborghini. 2010 wurde ein „Motor-Out“-Service durchgeführt, im Juli 2015 folgte eine weitere umfassende Motorüberholung im Wert von 51.000 Euro. Und als ob er nicht schon in ausgezeichnetem Zustand wäre, wurde der Wagen 2017 einem dritten „Motor-Out“-Service unterzogen. Diesmal, um einen neuen Kupplungszylinder, ein Spulen-Kit und verschiedene Dichtungen einzusetzen. 2018 schloss sich die Reparatur und Abdichtung des Getriebeölpumpengehäuses an, und im Oktober 2023 ersetzte dann Lamborghini Singen sämtliche Flüssigkeiten und Filter und stellte 2024 dem Diablo zu guter Letzt ein glänzendes „Gesundheitszeugnis“ aus.

Stand heute weist der Tacho des gelben Lambos eine Laufleistung von 37.757 Kilometern auf – was genauso prickelnde Ausfahrten wie bei seiner ersten Fahrt aus den Hallen von Sant’Agata verspricht. Diablo sind derzeit heiß nachgefragt unter Sammlern. Die limitierte Stückzahl, der grandiose V12-Motor und der Titel als letzter von Marcello Gandini entworfener Kampfstier heizen den Hype zusätzlich an. Ein Exemplar in so gutem Zustand zu finden, ist keine leichte Aufgabe – insbesondere eines wie dieses mit einem noch relativ niedrigen Kilometerstand. Darüber hinaus genießt jedes Modell, dass das erste einer Baureihe war, automatisch einen erheblichen Mehrwert. Wir sind uns daher sicher, dass ein Bieterkrieg ausbrechen wird, wenn dieser Diablo 6.0 VT am 24. Mai bei der Broad Arrow Villa d’Este-Auktion versteigert wird.

 

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This article was produced as part of a paid partnership with Broad Arrow Auctions. Classic Driver is not responsible for the information above.