Grüner Blauer
Es ist kein Geheimnis, dass schon die Standard-Alpine A110 einer der am besten ausbalancierten Sportwagen auf dem Markt war. Doch wie nur kann man dieses Konzept verbessern, ohne die Harmonie des fabelhaften französischen Coupés zu zerstören? Nun, die A110R löste dieses Rätsel mit mehr Leistung und weniger Gewicht. Mit einer Leistungssteigerung um 47 auf insgesamt 296 PS hat die A110R ordentlich an Potenz zugelegt, aber es ist die realisierte Gewichtseinsparung von 34 Kilo, die wirklich beeindruckt.
Die A110R wiegt dank des großzügigen Einsatzes von Kohlefaser nur 1.082 kg. Die Motorhaube, die Felgen, der Schwanenhals-Heckflügel und die Sabelt-Schalensitze bestehen alle aus Karbon; selbst die Heckscheibe galt im Streben nach strenger Diät als unnötige Spielerei und wurde durch eine Karbonplatte ersetzt, so dass der Fahrer nur über die Außenspiegel nach hinten sehen kann. Unser Exemplar gefällt mit seiner ungewöhnlichen Kombination aus der Außenfarbe Verde Cendre (Aschgrün) und einem Interieur in schwarzem Alcantara, wunderbar ergänzt durch die auffälligen Bremssättel in Or Vif (Hellgold). Mit nur 3.600 km auf dem Kilometerzähler ist dieser im August 2024 neu an die Alpine-Vertretung in Grenoble ausgelieferte A110 R gerade erst eingefahren. Ein Modell aus erster Hand, das mehr als bereit ist, für seinen neuen Besitzer jede Spritztour zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.
Auf dem Highway ist die Hölle los
Da Verbrennungsmotoren in zunehmend elektrisch angetriebenen Hybridsystemen immer mehr zu rudimentären Range Extendern (Reichweitenverlängerern) degradiert werden, lohnt es sich, mit dieser limitierten Version des AMC Rambler von 1969 an die glorreichen Verbrenner-Zeiten zurückzudenken. Nur 1.512 Einheiten dieser rot-weiß-blauen Muscle Cars wurden gebaut, als Versuch, das Image der Produkte der American Motors Company aufzupolieren – zu einer Zeit, als deren Modelle vor allem als bevorzugte Wahl von Senioren galten.
Um die Pensionäre abzuschrecken, schickte AMC einige ausgewählte Rambler zu den Tuning-Experten von Hurst Performance, wo sie mit einem gewaltigen und 310 PS starken 6,4-Liter-V8 aufgemotzt wurden. Diese Power wurde über den legendären Hurst-Schaltknüppel und ein über ihn beaufschlagtes Viergang-Schaltgetriebe auf die Hinterräder geleitet. Das patriotische Farbschema (rot/weiß/blau) der Karosserie setzte sich sogar auf den gestreiften Kopfstützen fort. Als wären diese SC/Rambler Hurst – wegen der Konzeption als „Stock Car“ (SC)-Modell für Dragster-Rennen als ‚Scrambler“ bekannt – nicht schon auffällig genug gewesen, erhielten sie eine auf der Motorhaube thronende Airbox, die groß genug war, um jedes ahnungslose Vogelleben in der Nachbarschaft zu verschlingen. Heute gilt ein „Scrambler“ als eines der coolsten Muscle-Cars, die AMC je gebaut hat. Dieses in den Niederlanden stehende Exemplar mit 81.137 Kilometer Laufleistung ist ein authentisches amerikanisches Muscle Car der Kompaktklasse und eindrucksvoller Vertreter einer seltenen Rasse. Wie es unser Händler treffend beschreibt: “A hot rod built for the strip – and the street”.
Chapmans Geistesprodukt
Colin Chapmans Besessenheit in punkto Gewichtsreduzierung bildet die DNA der Lotus-Markenidentität – auch wenn das die heutigen Macher der britischen Sportwagenschmiede scheinbar vergessen haben. Die erste und ab 1957 gebaute Generation des Lotus Elite entspracht noch komplett der Philosophie des Markengründers: Das zweisitzige Coupé war nicht nur das erste Lotus-Serienmodell, sondern auch das weltweit erste Modell mit einer hochinnovativen Fiberglas-Monocoque-Konstruktion. Fiberglas kam nicht nur für die selbsttragende Karosserie zum Einsatz; vielmehr bestand die gesamte tragende Struktur aus GFK.
Dank einer erstklassigen Restaurierung verleiht die bei der Bristol Aeroplane Company gefertigte und hellgrün gefärbte Karosserie diesem Lotus Elite einen besonderen Reiz. Und macht ihn zu einem 1a-Kandidaten für Oldtimer-Rallyes oder Concours. Unser Marktfund, der seit seiner Auslieferung nur zwei (amerikanischen) Familien gehörte, kommt mit einer sehr detaillierten Besitzhistorie und zahlreichen Originalhandbüchern. Sein 1,2-Liter-Coventry-Climax-Motor und das ZF-Getriebe sind in ausgezeichnetem Zustand. Mit nur 60.600 Kilometern auf dem Tacho wäre dieses linksgelenkten Elite die perfekte Ergänzung für jede Sammlung britischer Sportwagengrößen.
Wollen Sie die Essenz von Chapmans Genie auskosten, könnte die Anschaffung dieses makellosen Lotus Elite Series 2 Typ 14 von 1961 für Ihre Garage die beste Entscheidung des Jahres sein.
Silber über Tartan
Der PTS-Katalog von Porsche bietet zwar eine nahezu unbegrenzte Auswahl an fantastischen Farboptionen, doch die zeitlose Anziehungskraft eines 911 in klassischem Silber ist unstrittig. Wenn Sie jedoch das Beste aus beiden Welten wünschen, bietet dieser Porsche 911 Carrera 2.7 von 1973 eine stimmige Ausgewogenheit zwischen einem zurückhaltenden Exterieur und einem auffälligem Schottenkaro-Interieur (Madras Tartan, schwarz/rot/blau), komplett mit dazu passendem Gepäck.
Obwohl er kein „RS“-Emblem auf dem Heckdeckel trägt, steht sein 2,7-Liter-Sechszylinder-Boxer mit mechanischer Bosch-Einspritzung (MFI) aus dem legendären 2.7 Carrera RS mit 207 PS bestens im Futter. Selbst für heutige Verhältnisse ist eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 6,5 Sekunden noch immer respektabel. Der Matching-numbers-Elfer mit deutscher Owner history wurde 2012 vollständig restauriert wurde. Er ist erst 33.350 Kilometer gelaufen, steht auf ikonischen Fuchs-Felgen und könnte auch wegen seines elektrischen Schiebedachs ein perfekter Begleiter für diesen Sommer sein
Fliegen ohne Flügel
Die 1999 von Victor Muller und Maarten de Bruijn wiederbelebte niederländische Marke Spyker zollte ihren Luftfahrt-Wurzeln durch den Bau straßentauglicher Kampfjets Tribut. Komplett mit genieteter Karosserie und Messerschmitt-Soundtrack. Dieser Spyker C8 Spyder aus dem Jahr 2005 mit Auslieferungskilometerstand ist das perfekte Beispiel dafür, was diese schwer fassbaren Posterautos so attraktiv macht. Unter anderem sicher der 400 PS starke 4,2-Liter-V8-Motor von Audi, aber auch die wunderschön handgefertigte Kabine, die nicht nur wegen der an Flugzeug-Cockpits erinnernden Instrumentierung noch immer die meisten modernen Hypercars in den Schatten stellt. Dieser C8 Spyder in Dark Sapphire Blue mit hellbrauner Lederausstattung blieb immer in seiner holländischen Heimat und hat in 20 Jahren nur 25 km zurückgelegt und schmückt (noch) die Sammlung seines aktuellen Besitzers.
Normalerweise wäre eine solche Zeitkapsel nach so langer Standzeit fast unfahrbar. Doch zur Vorbereitung auf den Verkauf wurde der Wagen einem umfassenden Service unterzogen, der den Austausch aller Flüssigkeiten und Filter sowie einen neuen Zahnriemen, eine neue Wasserpumpe, einen neuen Thermostat, neue Riemenscheiben, einen neuen Antriebsriemen und einen frischen Satz Reifen umfasste. So ist der quasi brandneue C8 Spyder wieder in bestem Zustand und eine würdige Ergänzung für jede Weltklasse-Sammlung. Selbst wenn der nächste Besitzer wieder nur die unvergleichliche Handwerkskunst dieses Spykers bestaunen möchte…