Die 1950er- und 1960er-Jahre waren eine goldene Ära für Sportwagen, die es von der Straße auf die Rennstrecken schaffen konnten. Dazu war es eine Zeit, in der die Aerodynamik und die Insassensicherheit das Autodesign noch nicht so stark beeinflussten, so dass die Konstrukteure ihre Visionen auf charmant puristische Weise realisieren konnten. Eines der schönsten Autos aus dieser zwar gefährlichen, aber unbeschwerten Ära war zweifellos der in England entwickelte AC Ace. Mit seiner wunderschönen, fast schon erotisch geformten Aluminiumkarosserie und dem brillant-leichten, vom anglo-portugiesischen Ingenieur John Tojeiro konstruierten Rohrrahmen-Chassis. 

Der Ace brauchte jedoch ein Triebwerk, das seiner atemberaubenden Optik gerecht wurde. Und das fand sich 1956 in Form des Zweiliter-Reihensechszylinders (M328) von Bristol. Ausgestattet mit drei Solex-Doppelvergasern leistete der AC Ace Bristol satte 120 PS und spurtete in etwas über neun Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ein solcherart motorisierter Ace Bristol kam 1957 in Le Mans auf den zehnten (Bolton/Rudd) und 1959 sogar auf den siebten Platz (Whiteaway/ Turner) im Gesamtklassement – was die Aufmerksamkeit eines gewissen Carroll Shelby erregte.

Dieses atemberaubende dunkelrote Exemplar wird am 30. Mai von Le Bolde versteigert und ist eines von nur 463 Fahrzeugen mit Bristol-Motor, die jemals hergestellt wurden. Es wurde ursprünglich als Linkslenker und mit weißer Karosserie nach New York geliefert, im Juni 1960 erstmals zugelassen und tauchte in den 1980er-Jahren mit einem V8 unter der Haube wieder auf. Glücklicherweise wurde der Originalmotor mit dem Auto aufbewahrt und im Zuge einer Restaurierung in den 1990er-Jahren beim renommierten britischen Spezialisten Brian Classic wieder eingepflanzt. Dieser fabelhafte Klassiker ist eine zurückhaltendere Version der aggressiveren Shelby Cobra. Mit einem zugänglicheren Wesen, was ihn zu einer idealen Wahl für alle macht, die auf der Suche nach dem ultimativen Sportwagenerlebnis sind.