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Snapshot, 1958: Manchmal muss sich ein 300 SL auf den Ur-Antrieb verlassen

Es ist im Oktober 1958 und das jüngste Leichtbaukarosserie des 300 SL Roadster erhält gerade eine ungewöhnliche Führung durch das Sindelfinger Werk von Mercedes-Benz. Die beiden Herren haben sich ganz offensichtlich von Fred Feuerstein und Barney Geröllheimer inspirieren lassen...

Von einem Auto wie dem 300 SL konnten die Urzeitmenschen in den berühmten „Flintstones”-Cartoons nur träumen, denn statt Holz und Gestein kam hier seinerzeit bahnbrechende Technologie zum Einsatz.  Auf der Basis des Mercedes-Rennwagens der frühen fünfziger Jahre wurde der 300 SL mit einem Rohrrahmenchassis, einem optimierten Sechszylindermotor, einer aus dem Rennsport entlehnten Nockenwelle, einer überarbeiteten Hinterachse und Direkteinspritzung ausgestattet - er war damit das schnellste Cabrio seiner Epoche. Dass die beiden Werksmitarbeiter diesen Aluminiumkörper so mühelos bewegen konnten, liegt an seinem Gewicht: nur 185 Kilo.  Der Roadster erreichte so eine Topspeed von über 225 Stundenkilometern. Der 300 SL auf dem Foto wird nur einmal die wahre Bedeutung von Schrittgeschwindigkeit erfahren. Im Werk wird die Heirat mit dem Chassis, Motor und den Reifen vorbereitet und er wird von nun an rollen statt zu schreiten.

Foto: Daimler AG©