Es gibt Autos, die mit einzigartigen Lackierungen auf sich aufmerksam machen, andere wiederum werben mit dem Grollen ihrer Motoren um interessierte Blicke. Doch nur wenige Autos haben die Fähigkeit, auch ohne knallige Farben und dröhnende Auspuffrohre ganz im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen: Und dem Mercedes-Benz 300 SL gelingt das auch heute noch spielend. Schließlich verkörpert der Sportwagen den Ehrgeiz der 1950er Jahre, als die Ambitionen im Automobilbau noch groß waren und Qualität erwartet werden konnte. Entwickelt wurden die 300 SL auf der Rennstrecke – seine direkten Vorfahren waren der mythische 300 SLR und die mythischen Alu-Renner. Und so stehen Flügeltürer und Roadster auch heute noch wie ein Fels in den Turbulenzen des Marktes für klassische Automobile. Dank Axel Schuette haben Sie nun Gelegenheit, ihre persönliche Automobilsammlung mit einem wundervollen 300-SL-Duo zu vollenden – und zwar in perfektem Weiß.
1955 Mercedes-Benz 300 SL Gullwing
Dieser Flügeltürer war eines der ersten Exemplare, die im Jahr 1955 vom Band liefen. Kurz nach seiner Fertigstellung in Stuttgart-Untertürkheim wurde der 300 SL zum Mercedes-Benz Vertrieb in New York geschickt. Lackiert war der Wagen im eleganten Perlweiss-Farbton "Weiß DB50" – der drittbeliebtesten Farbe für den 300 SL nach Rot und Silber – und als Kontrast dazu mit einer leuchtend roten Lederausstattung versehen, was eine atemberaubende Kombination ergab. Diese Farben lassen die ikonische Form des Flügeltürers voll zur Geltung kommen, was durch die langwierige Restaurierung, die dieses Exemplar 1991 vom 300 SL-Spezialisten Klaus Kienle erhielt, noch verstärkt wird.
Das talentierte Team führte eine umfassende Body-Off-Restaurierung durch und erweckte diesen Sportwagen aus den 1950er Jahren mit viel Liebe zum Detail und unter Beibehaltung möglichst vieler Originalteile wieder zum Leben. Während der Restaurierung wurden auf Wunsch des Kunden Scheibenbremsen an der Vorderachse und die Hinterräder eingebaut, die nicht nur ein besseres Fahrverhalten ermöglichen, sondern auch das gesamte Aussehen des Wagens verändern – und ihn sowohl zu einem eleganten Cruiser als auch zu einem echten Rennwagen im Stil der Zeit machen.
1962 Mercedes-Benz 300 SL Roadster
Für die offene Version spulen wir in der Geschichte von Mercedes-Benz vor bis ins Jahr1962, als dieser papyrusweiße Roadster sein Debüt auf der Straße gab. Laut der Datenkarte aus dem Mercedes-Benz Archiv blieb der Wagen in Deutschland und wohnte bis 1979 bei seinem ersten Besitzer in Duisburg, bevor er die kurze Reise nach Hamburg antrat. Drei Jahre später wurde er schließlich auf seinen dritten Besitzer im Landkreis Biberach zugelassen, wie aus den deutschen Originalpapieren hervorgeht, die den Wagen seit seiner Erstzulassung begleiten. In der Nähe seiner Herkunft ist dieses Exemplar dank der Pflege seiner Besitzer, die es jeweils in den Wintermonaten von der Straße nahmen, in einem wunderbaren Originalzustand geblieben.
Mit der Möglichkeit, das dunkelgrüne Hardtop abzunehmen, bietet dieser Roadster ein völlig neues Fahrerlebnis. Dieser atemberaubende Off-White-Ton passt perfekt zum dunkelgrünen Lederinterieur und dem passenden Softtop. Während viele Käufer sich einst für ein dezenteres Schwarz oder Marineblau entschieden hätten, oder vielleicht für ein leuchtendes Rot, verleiht der satte Smaragdton des Cockpits einen Hauch von Ruhe und Gelassenheit zu dem, was als eines der großartigsten Armaturenbrett-Layouts aller Zeiten bekannt ist. Im November 2007 wurde Klaus Kienle mit der vollständigen Restaurierung dieses Roadsters beauftragt, die fast drei Jahre in Anspruch nehmen sollte. Als späterer 300 SL war dieses Exemplar ab Werk mit Scheibenbremsen und dem begehrten Aluminiummotor ausgestattet, der ganze 70 Kilogramm leichter war als der Motor frühen Fahrzeuge. In Verbindung mit den Vorzügen des offenen Fahrens dürfte der leichtere Motor diesen atemberaubenden Roadster zu einem unvergesslichen Auto machen.
Es ist fast unmöglich, sich nur für einen dieser Merecdes 300 SL zu entscheiden, und in unseren Augen wäre die einzig richtige Antwort, für dieses Dream Team gleich zwei Plätze in der Garage freizumachen. Sowohl der Flügeltürer als auch der Roadster demonstrieren eindruckscoll, wie sehr Mercedes-Benz in puncto Design, Technik und Leistung in den 1950er Jahren auf der Höhe der Zeit war. Sie geben dem zukünftigen Besitzer die Möglichkeit, echte Renn-Technologie aus einer Ära zu erleben, in der die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden gerade erst begonnen hatte. Und ganz egal, ob draußen die Sonne scheint oder es regnet, dieses Paar wird Ihnen bei jeder Fahrt ein Lächeln ins Gesicht zaubern!