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Der Valkyrie AMR Pro ist aus der Zukunft zurück um Ihre Rundenzeit zu verbessern

Was für ein Monat! Ein neuer Porsche, ein neuer Ferrari und sogar der Chiron Super Sport sorgten für Augenschmaus. Wer will dieses Trio noch schlagen? Aber beim außerirdischen Aston Martin Valkyrie AMR Pro stockt einem der Atem.

Sie erinnern sich, als es in 2018 dem Porsche 919 Evo – ein von den Regularien entfesselter LMP1-Rennwagen – gelang, den Rundenrekord auf der Nordschleife zu pulverisieren? Anscheinend fand diese Leistung bei Aston Martin so großen Anklang, dass sie ihrerseits ein Grenzen sprengendes Track Day-Phänomen geschaffen haben: der Valkyrie AMR Pro. Er wurde zuerst auf dem Genfer Autosalon 2018 gezeigt, aber seitdem waren Aston Martin gemeinsam mit Red Bull Advanced Technologies (RBAT) unermüdlich daran, ein Fahrzeug weiter zu entwickeln, dass womöglich das extremste Beispiel für ein Auto mit Verbrennungsmotor darstellt.

Hatte das Modell, dass man 2018 enthüllte, noch als Basis den straßentauglichen Valkyrie, so bewegt sich dieser neue Valkyrie AMR Pro dagegen auf einem völlig anderen Terrain. Als Grundlage diente ein Valkyrie-Rennwagen, der geschaffen worden war, um die 24 Stunden von Le Mans in der neuen Hypercar-Klasse zu gewinnen: Aston sperrte dann alle aus der Abteilung „was wäre, wenn?“ in ein Zimmer zusammen mit genügend Dosen Red Bull und ließ sie jede Verrücktheit durchspielen. Was aus diesem Brainstorming hervorging, beschreibt Aston Martin selbst in den Worten: „Ein Auto von noch nie dagewesener Potenz und schier unfassbarem Leistungsspektrum“.  Diese jüngste Metamorphose nutzt eine einmalige Version des Valkyrie-Chassis mit einer vorne um 96mm und am Heck um 115mm verbreiterten Spur und einem um 380mm verlängerten Radstand. Es dürfte Ihnen von den Bildern auch kaum entgangen sein, dass das aerodynamische Paket auch noch extremer ausgefallen ist – dieser zusätzliche, aberwitzige Heckflügel streckt das Auto nochmal um 266mm. Dadurch lässt sich bei diesem Auto im Vergleich mit dem „normalen“ Valkyrie komfortabel eine doppelt so große Downforce erzeugen. Übrigens wurde gemunkelt, dass jener Valkyrie genügen Anpresskraft entwickelt, um gleich kopfüber zu fahren. Im Falle des Valkyrie AMR Pro hätte man vermutlich ein klaffendes Loch in der Decke.

Der von Cosworth gebaute V12-Saugmotor mit 6,5-Liter Hubraum wurde beibehalten, allerdings ohne die Hybridsysteme, um zusätzlich Gewicht einzusparen. Dieses Biest dreht bis zu 11.000 U/min und soll bis zu rund 1.014 PS Leistung entfesseln. Dadurch katapultiert sich der Vortrieb mit einer Querbeschleunigung von 3G – sollte der Fahrer bei diesen Werten noch bei Bewusstsein sein. Aston Martin behauptet, dass der Valkyrie AMR Pro die 13,6 Kilometer lange Le Mans-Runde in 3 Minuten und 20 Sekunden durchfliegt – dieser Valkyrie wäre damit das schnellste LMP1-Auto aller Zeiten. Anders als bei dem One-off-919 Evo von Porsche, plant Aston Martin einen Lauf von 40 Valkyrie AMR Pro gemeinsam mit zwei Prototypen. Die Auslieferung soll im vierten Quartal 2021 starten. Sollten Sie glücklich – oder verrückt – genug sein, dass Sie sich als Käufer einen Slot gesichert haben, dann suchen Sie bitte das Ihnen am nächsten gelegene Zentrum für Astronautenausbildung auf, um sich körperlich auf dieses extreme Stück Ingenieurkunst vorzubereiten. 
 
Fotos: Aston Martin
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