• Year of manufacture 
    7/1986
  • Mileage 
    22 300 km / 13 857 mi
  • Car type 
    Coupé
  • Electric windows
    Yes
  • Drive 
    LHD
  • Condition 
    Used
  • Exterior brand colour 
    rosso corsa
  • Interior colour 
    Beige
  • Interior type 
    Leather
  • Number of seats 
    2
  • Location
    Germany
  • Exterior colour 
    Red
  • Gearbox 
    Manual
  • Performance 
    254 PS / 187 kW / 251 BHP
  • Fuel type 
    Petrol

Description

Im normalen Alltag stellen wir immer wieder fest, daß wir unsere Qualitäts-Messlatte bei Gelegenheit neu eichen sollten. Insbesondere bei Fahrzeugen aus den 70ern, 80ern, 90ern werden wir immer pingeliger und suchen nach dem berühmten “Haar in der Suppe”. Dabei stoßen wir leider immer öfter an Grenzen, die entweder der jeweilige Hersteller schon bei der Montage des Neuwagens nie erreichte, oder der gewissenhafte Restaurator trotz aller Sorgfalt nicht verbessern konnte.

Das betrifft sowohl ganz normale Brot-und-Butter-Autos, an die niemals der hohe Anspruch gestellt wurde, aber auch Edel-Marken wie Ferrari, die bekanntermaßen schon auf Grund ihrer Bestimmung des künftigen Einsatzzwecks niemals die stoische Zwecktauglichkeit eines Porsche, BMW oder sonstigen Gegenspielern erreichten. Wann haben Sie zum Beispiel einen knallroten Ferrari mit Winterreifen und Skiern auf dem Dach - beherzt bewegt - einen verschneiten Pass in den Dolomiten fahren sehen? Oder im Herbst-Schmuddelwetter in einem Stau während der Rush-Hour? In den allermeisten Fällen wurden diese italienischen Vollblut-Sportwagen ab dem ersten Kilometer nur zu allerbesten Bedingungen gefahren, nie im Winter auf Salzstraßen, nie im Alltags-Stress. Meist wurden alle Inspektionen pünktlich eingehalten, weil auch in den Stammtisch-Runden immer mehr zum Thema wurde, daß z.B. ein vernachlässigter Zahnriemen eine horrend teure Motor-Revision verursachen kann, die jeden Geldbeutel empfindlich trifft.

Nachdem jedoch praktisch alle Ferraris aus diesen Jahren eine bemerkenswerte Marktentwicklung hinlegten, werden diese markanten Vertreter der wohl weltweit berühmtesten Sportwagen-Manufaktur mehr gestreichelt, als gefahren. Das schont sie möglicherweise optisch, aber aus technischer Sicht tut man diesen Präziosen oftmals keinen Gefallen. Neben der regelmäßigen Bewegung solcher Heißblüter ist auch eine ebenso regelmäßige Wartung wichtig, damit diese Automobile uns allen das vermitteln, was sie ausmacht - gezähmte Rennsportwagen mit genauso faszinierender, wie filigraner Feinmechanik, Drehzahlorgien vielzylindriger Hochleistungs-Motoren, offenen Schaltkulissen mit klackend einrastenden Gängen wie bei einem Stellwerk…Sie alle wissen, was gemeint ist.

Ferrari ist pure Faszination und eine rein emotionale, irrationale Herzensangelegenheit. Entsprechend ist die weltweite Fangemeinde darauf eingeschworen, fiebert bei jedem Formel 1-Lauf für ihre Marke und feiert jedes neu vorgestellte Modell entsprechend.

Genug geplaudert, nun zu unserem roten, 8-zylindrigen Highlight mit winzigen 2000 ccm Hubraum.

Vielleicht fangen wir mal damit an: Trotz - oder vielleicht gerade wegen des außergewöhnlich gut erhaltenen Zustandes wurden in dieses Exemplar im Laufe der letzten 11 Jahre in Summe unglaubliche € 57.000,00 investiert, damit er sich bei der Begutachtung durch classicData-Spezialisten keine Blöße leistet: Ergebnis Note 1-, Marktwert € 125.000.—. Daraus sollte der Leser keine voreiligen, völlig falschen Schlüsse ziehen. Es handelt sich keineswegs um ein besonders störanfälliges Montags-Auto, sondern um vielmehr um 2 Vorbesitzer, die aus einem der besterhaltenen Exemplare des 208 GTS turbo das wahrscheinlich beste, überhaupt verfügbare haben wollten. Aus unserer Sicht ist ihnen das gelungen, auch, wenn wir längst nicht alle am Markt kennen. Was wir aber können, ist uns ein präzises Bild des vor uns stehenden Fahrzeugs zu machen: je mehr wir uns also mit diesem doch komplexen Sportwagen befassen, umso mehr reift die Erkenntnis, daß es an diesem Ferrari schlichtweg nichts mehr zu verbessern gibt.

Immerhin geht dieses Fahrzeug trotz seiner extrem niedrigen Gesamt-Laufleistung stramm auf die 40 Jahre Alter zu. Man neigt dazu, die Laufleistung eines solchen Automobils als wesentliches Parameter seiner aktuellen Verfassung einzusetzen. Aus unserer Sicht jedoch ist der Faktor Zeit der weitaus wichtigere Punkt. Sämtliche Bauteile, aus denen so ein Fahrzeug besteht, sind nicht für Jahrzehnte gedacht und entwickelt. So altert zum Beispiel jede Dichtung gleich welchen Materials und Beschaffenheit vor sich hin, wird spröde, hart und damit undicht. Dabei ist es ihr egal, ob sie während dieses Alterungsprozesses stehend oder fahrend alt wurde. Sie wird es einfach….und so verhält es sich mit Gelenken, Kabelummantelungen, Schaltern und vielen weiteren Bauteilen mehr.

Jeder Automobilhersteller will sinnvollerweise Automobile verkaufen. Heute genauso wie in vielen Jahrzehnten, weswegen er im besten Fall solide (nicht zu verwechseln mit unsterblich!) Automobile baut, die im Laufe ihrer Nutzung altern und deswegen irgendwann ersetzt werden. Wenn also ein fast 40 Jahre alter Ferrari vor uns steht, hat er im Grunde schon 2-3 Autoleben hinter sich. Entsprechend sollten die Erwartungen und Ansprüche an die ursprünglichen Fähigkeiten gestellt werden - einen älteren Herrn sollte man nicht mehr zu Höchstleistungen zwingen…

es sei denn!

Man findet einen Ferrari wie den hier vorgestellten, der es wert war (und ist), genannte Investitionen vorzunehmen. Um ihn am Ende nicht nur wie einen Neuwagen aussehen, sondern eben auch fahren zu lassen. So, wie er damals erdacht und vom Werk konstruiert, und auf Grund seiner Eigenschaften auch meist von seinen Käufern geordert wurde.

Einen Ferrari 208 GTS aus der zweiten Serie mit Ladeluftkühler in begehrter 254 PS- Version auf freier Wildbahn anzutreffen, ist per se ein absoluter Glücksfall, den man als Kenner dieser Modelle umso mehr genießt. So ein Fahrzeug in unten beschriebenem Zustand mit der gesamten Laufleistung von knapp über 22000km in dem Bestand zu bekommen, der aktuell bei keinem geringeren als Giuliano Michelotto durch die Kur ging, trifft ungefähr so häufig wie eine totale Sonnenfinsternis zu.

1986 brachte Ferrari eine 2-Liter-Variante des 328 mit Turbolader und Ladeluftkühlung auf den Markt, die einfach als GTB Turbo und GTS Turbo bezeichnet wurde und den vorherigen, auf dem 308 basierenden Ferrari 208 GTB/GTS Turbo ohne Ladeluftkühlung ersetzte. Diese Version wurde speziell für den italienischen Markt entwickelt, wo Autos mit einem Hubraum von mehr als 2 Litern wie der 328 mit einer Mehrwertsteuer von 38% statt der üblichen 18% belegt wurden.

Die Entwicklung des kompletten Antriebsstrangs wurde von Nicola Materazzi durchgeführt, der umfangreiche Erfahrungen mit der Turboaufladung aus dem Lancia Stratos GR5, dem Ferrari 126C und als Chefingenieur für den 288 GTO und GTO Evoluzione (und später den Ferrari F40) hatte.

Während die ersten 208 Turbos ohne LLK einen KKK-Turbolader hatten, verwendeten die neuen 208er einen wassergekühlten IHI-Lader mit 1.05 bar Ladedruck. Die Ladeluft wurde durch einen BEHR-Luft-Luftkühler gekühlt, der oben auf dem Motor montiert war. Die Leistung betrug 254 PS bei 6.500 U/min.

Der Motor war für deutlich mehr Leistung gut. Aus kommerziellen Gründen jedoch entschied sich das Ferrari-Management aber, diese unter den 270 PS des 328 mit Saugmotor zu halten.

Abgesehen vom Motor waren die Unterschiede zwischen dem Zweiliter-Turbo und dem regulären 328 minimal. Die Unterbringung des oben montierten Ladeluftkühlers erforderte eine neu gestaltete Motorabdeckung sowie Luftkanäle und NACA-Einlässe (vor den hinteren Radkästen ähnlich dem 288 GTO), um ihn mit Frischluft zu versorgen. Ein schwarzer Dachspoiler, der beim 328 optional erhältlich war, gehörte zur Serienausstattung; im Inneren wurde das Kombiinstrument um eine Ladedruckanzeige ergänzt. Der Schalthebel zeigt Zahlen in roter statt in weißer Farbe.

Die Höchstgeschwindigkeit betrug laut Hersteller 253 km/h und die Beschleunigung von 0-100 km/h dauerte 6,3 Sekunden. Im Juni 1986 veröffentlichte die italienische Automobilzeitschrift Quattroruote einen Vergleichstest zwischen einem 328 GTS und einem GTS Turbo. Trotz der Unterschiede zwischen dem stärkeren atmosphärischen 32-Ventil-Motor des ersteren und dem drehmomentstärkeren, aber schärferen 16-Ventil-Turbomotor des letzteren, wurde festgestellt, dass die Leistung sowohl bei der Beschleunigung als auch bei der Höchstgeschwindigkeit recht ähnlich war. Der Turbo sprintete in 6,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h (eine Zehntelsekunde hinter dem 328) und legte den stehenden Kilometer in 24,6 Sekunden zurück (zwei Zehntel hinter dem 328).

In der Produktionszeit zwischen 1986 und 1989 stellte Ferrari insgesamt 828 GTS Turbos her.

Unser angebotenes Fahrzeug kommt ursprünglich aus Italien und wurde 2015 - immer noch aus Erstbesitz - mit nur knapp 11000km nach Deutschland importiert.

Der zweite Besitzer wurde in der Zeit von 2015 bis 2022 von der Fa. Ferrari Gohm betreut, wo der Ferrari 3 Regelwartungen und 2 Zahnriemen-Wechsel erhielt. Der letzte Wechsel fand im August 2021 im Rahmen der Inspektion erneuert.

Im August 2023 wurde bei dem Ferrari der TÜV und die H-Zulassung erneuert.

Die Innenausstattung mit vollständig revidierter Klimaanlage befindet sich in hervorragendem, unrestauriertem Originalzustand.

Das Fahrzeug ist unfallfrei und hatte auf Grund seiner Historie, seiner Halter und seiner geringen Laufleistung niemals eine mehr oder weniger umfangreiche Restaurierung nötig. Es befindet sich nach wie vor in dem Original-Zustand, wie es damals das Werk verließ. Für uns persönlich die höchste und reinste Form der Pflege und Erhaltung historischer Fahrzeuge. Glücklicherweise sind es im Laufe der letzten Jahre immer mehr Enthusiasten, die unsere Meinung diesbezüglich teilen.

Wissenswertes in Kurzform vorweg:

Matching Numbers
Matching Colours
Nur 828 Exemplare
Erst originale 22276 km
komplette Wartungs-Historie ab Auslieferung
letzter großer Kundendienst mit Erneuerung aller Kühlschläuche, Klimaanlage, Antriebswellen und vielen weiteren Verschleißteilen bei Michelotto bei 22000km im November 2023
(€ 13.000.— inkl. aller Neuteile)
letztes ClassicData-Gutachten Ergebnis 1-

Mit mindestens 208 turbo-intercoolen Empfehlungen
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