1982 Fiat Ritmo Abarth
Trotz seiner markanten Karosserie aus der Feder von Sergio Sartorelli kam der Fiat Ritmo, 1979 immerhin Zweiter bei der Wahl zum „Auto des Jahres“, nie an die Verkaufszahlen seines deutschen Kompakt-Konkurrenten VW Golf, heran. Fiat ließ sich jedoch nicht beirren und holte sich die Hilfe von Abarth, um seinem Hatchback etwas mehr Biss zu verpassen. Das Ergebnis war der Fiat Ritmo Abarth 125 TC. Angetrieben von einem 2,0-Liter-DOHC-Vierzylinder mit 125 PS, beschleunigte der Ritmo Abarth in 8,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Seine Fahreigenschaften wurden durch ein Fünfgang-Getriebe, eine optimierte Vorderachse mit strafferen Federn, verstärkte Bremsen und breitere Reifen veredelt – optisch abgerundet durch Pirelli-Felgen, einen markanten Heckspoiler und ein auffälliges Abarth-Makeover inklusive der unverzichtbaren Skorpion-Aufkleber.
Dieses Exemplar aus dem Jahr 1982 ist vermutlich eines von nur 9.174 gebauten und wurde von seinem aktuellen Schweizer Besitzer für Gleichmäßigkeitsrallyes wie der Monte-Carlo Historique vorbereitet. Nachdem dieser Ritmo Abarth alle drei seiner Wettbewerbseinsätze erfolgreich absolviert hat, könnte er diesen Sommer Ihre Eintrittskarte für Gleichmäßigkeitsprüfungen sein.
1969 Chevrolet Corvette C3 Gruppe 5
In den späten 1960er-Jahren hätten diejenigen, die auf europäischem Boden einen amerikanischen Vorschlaghammer suchten, kaum eine bessere Wahl treffen können als diese Chevrolet Corvette C3 von 1969. Dieses Exemplar mit 7,0-Liter-V8-Motor begann seine Rennkarriere in den Händen des belgischen Privatfahrers Chris Tuerlinx, der mit seiner Corvette 1971 unter der Bewerbung von Trans-Europe Gulf Racing am 1.000-km-Rennen von Monza teilnahm und den 15. Platz belegte. Einen Monat später nahm er an den 1.000 Kilometern von Spa teil, fiel aber aus. Im Jahr darauf versuchte er es unter Nennung des Euroil Racing Teams erneut bei seinem Heimspiel, sah aber wieder nicht das Ziel. Danach übergab er den schweren Ami an den Niederländer Hans Deen, der das Auto durch den Einbau eines gigantischen 7,5-Liter-V8 von einem Gruppe 4- in ein Gruppe-5-Auto aufrüstete.
Leistungsstärker denn je kehrte die Corvette 1975 mit Deen in der niederländischen Landesmeisterschaft auf die Rennstrecke zurück, zunächst noch ohne durchschlagenden Erfolg. 1976 hatte sich Deen dann richtig eingeschossen und holte sich am Saisonende den Titel. Nach einigen weiteren Rennjahren wurde der Chevy 1978 ausgemustert und zwischen mehreren europäischen Sammlungen herumgereicht, bis sich 2007 ein neuer Besitzer entschied, den Rennveteranen vollständig zu restaurieren. Zwischen 2012 und 2015 wurde die Corvette mit Kosten in Höhe von über 50.000 Euro erneut komplett überholt. Obwohl dieser C3 und sein V8-Triebwerk eine weitere Wartung benötigen, wäre er bei jedem historischen Rennsport-Event ein gefürchteter Herausforderer.
1982 Volvo 240 Turbo Gruppe A
Mit seinem kastenförmigen Aufbau lief der Volvo 240 nie in Gefahr, „im Stand schnell auszusehen“, doch alle Skeptiker wurden gründlich zum Schweigen gebracht: Denn ein solcher Schweden-Panzer gewann 1985 die Tourenwagen-Europameisterschaft in der Fahrerwertung und in der großen Klasse sowie obendrein mit dem Schweden Per Stureson auch die DTM! Dieses Exemplar war ursprünglich ein Volvo 242 GT von 1978 und wurde von Volvo Australien für die Teilnahme am Repco Reliability Trial von 1979 vorbereitet: ein 19.000 km langer Marathon, der vom 5. bis 19. August stattfand. Nach dem Rennen wurde das Auto teilweise zerlegt und in einem Schuppen eingelagert, bis Laurie Hazelton den Wagen 1984 kaufte, um ihn zwecks Teilnahme an der australischen Meisterschaft nach Gruppe-A-Reglement aufzubauen. Nachdem er sich 1986 nicht für den Lauf in Adelaide qualifizieren konnte, erkämpfte er sich 1987 für das Castrol „Clash for Cash“ in Oran Park einen Startplatz.
Richard Prince erwarb den Schweden im Jahr 2004, ließ ihn vollständig restauriert und nahm danach an zahlreichen historischen Veranstaltungen in Australien teil, bis er ihn 2015 verkaufte. Nach dem Erwerb durch die Ascott Collection im Jahr 2017 wurde der 240 Turbo nach Frankreich verschifft, wo er 2020 eine komplette Überholung von Motor 2,1-Liter-Vierzylinder), Turbo, Getriebe (Fünfgang-Getrag)und Kabelbaum erfuhr. Seit seiner Teilnahme an der Dix Milles Tour du Castellet und der Historic Tour in Dijon im Jahr 2020 wartet dieser Volvo auf seinen nächsten Einsatz. Könnten Sie sich vorstellen, am Steuer dieses schuhkarton-förmigen Tourenwagen-Helden zu sitzen? Unter anderem beim AvD-Oldtimer-Grand Prix!
1986 Audi 200 Superproduction
Die Deutsche Tourenwagen Masters (DTM) bedarf keiner weiteren Vorstellung, doch Anfang der 1980er-Jahre plante Frankreich seine eigene Tourenwagenmeisterschaft, genannt „Le Championnat de France de Superproduction“. Audi France investierte frühzeitig in die aufstrebende Serie und setzte für die Saison 1986 diesen Audi 200 ein. Der von ROC in Annemasse aufgebaute 200 verfügt über einen vom Audi S1 Gruppe B-Monster abgeleiteten Motor, zeigte schon bei seinem ersten Auftritt in Nogaro vielversprechendes Potential und gewann am Saisonende mit Xavier Lapeyre den Titel; dem in der folgenden Saison Marc Sourd den Vize-Titel hinter Eric Comas (Renault 5 Maxi) folgen ließ.
Nach dieser glorreichen Rennstreckenkarriere wurde dieser Audi beim VAG-Händler in Troyes ausgestellt, ehe er erstmals versteigert wurde. Zwischen 1996 und 2004 nahm er an einigen Läufen des französischen Rundstreckenpokals in der Gruppe F teil. Seit der Übernahme durch den aktuellen Besitzer im Jahr 2004 kehrte er gelegentlich auf die Rennstrecke zurück und nahm an historischen Rennveranstaltungen und Demofahrten teil. Dank einer Motorrevision im Jahr 2016 ist dieser Audi in einwandfreiem Zustand und steht mit rund 600 PS bestens im Futter. Als erster Allradwagen, der die Superproduction-Serie in Frankreich gewann, wäre dieser legendäre Rennwagen eine fantastische Ergänzung für jede Sammlung europäischer Tourenwagengrößen.
1980 Ferrari 308 Gruppe 4
Unsere letzte verdienstvolle Rennmaschine führt uns von der Rundstrecke auf die Rallye-Bühne. Sie entstand aus dem Plan von Ferrari, sich nach dem bis dato letzten Werkseinsatz in Le Mans und dem zugleich miserablen Abschneiden in der Saison 1973 ab 1974 allein auf die Königsklasse zu konzentrieren. Um jedoch Kunden, die weiterhin mit einem Ferrari in der Gruppe 4 antreten wollten, zufrieden zu stellen, wandte sich Enzo Ferrari an den Paduaner PS-Magier Giuliano Michelotto. Das Ergebnis war der mittlerweile legendäre 308 Gruppe 4 Michelotto, ein berauschender Cocktail aus Fiberglas und Kevlar, nur eine Tonne schwer und fast 300 PS stark. Es waren konkurrenzfähige Modelle, die 1981 und 1982 unter der Bewerbung von Charles Pozzi die Tour de France Automobile gewannen, ehe dann die FIA das Gruppe-B-Reglement einführte.
Dieses spezielle Modell wurde zwischen 2015 und 2016 vollständig auf die Michelotto-Spezifikation der Gruppe 4 umgebaut und verfügt über ein verstärktes Chassis, Türen und Motorhauben aus Fiberglas und eine hydraulische Handbremse, um nur einige Verbesserungen zu nennen. Sein Motor wurde von JMR Motorsport vorbereitet und leistet nun dank geschmiedeter Kolben, spezieller Stahllaufbuchsen, neuer Ventile und einer neuen Kurbelwelle sowie weiteren Upgrades gewaltige 296 PS. Dieser 308, der bis vor kurzem einem portugiesischen Gentleman-Racer gehörte, hatte in letzter Zeit eine bewegte Karriere. Er nahm von 2022 bis 2025 an jeder Ausgabe der Tour Auto teil, zusätzlich zwischen 2021 und 2024 an jeder Modena Cento Ore, einschließlich eines Klassensiegs im Jahr 2023! Dieser Ferrari ist äußerst wettbewerbsfähig und verfügt über einen gültigen HTP bis 2026. Er könnte Ihnen helfen, bei Ihrem nächsten historischen Motorsport-Event aufs Podium zu klettern.