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Sind Sie mutig genug, diese sieben Endurance-Legenden zurück auf die Rennstrecke zu bringen?

Aguttes’ kommende Endurance Legends Auktion vom 27. April eröffnet Ihnen die Chance, mit Hilfe dieser sieben reinrassigen Rennwagen-Legenden Ihre Le-Mans-Träume auszuleben…

 

Langstrecken-Rennwagen gehören seit langem zu unseren Lieblingsautos aller Zeiten. Ihr nüchterner Ansatz, das Streben nach Geschwindigkeit mit der Fähigkeit zu paaren, einige der berühmtesten Rennstrecken der Welt scheinbar ohne Ende zu befahren, macht sie zu einer der größten technischen Errungenschaften der Automobil- und Technikgeschichte. Bei der Endurance Legends Auktion von Aguttes kommen am 27. April sieben dieser wilden Prototypen zur Versteigerung. Sie stammen alle aus der Sammlung des französischen Geschäftsmannes und Rennfahrers Jacques Nicolet, Gründer und langjähriger Pilot des in der FIA World Endurance Championship antretenden Rennstalls OAK Racing. Bei dieser Auktion gibt es jede Menge wunderschönes Metall und viel Kohlefaser zu bewundern. Doch schauen wir uns die glorreichen Sieben doch einmal genauer an!

1969 Mirage M3 Spyder

Angetrieben von einem Ford-Cosworth-V8 und mit Gulf in eine der kultigsten Sponsorfarben drapiert, fiel uns dieser Mirage sofort durch sein minimalistisches Aussehen und seine illustre Rennhistorie ins Auge. Dieser Wagen (Chassis 001) wurde von Konstrukteur Len Terry vom Coupé M2 in einen Spyder, den M3, umgebaut. Damit fuhr Jacky Ickx in der Saison 1969  zweimal auf die Pole-position und gewann das 500-km-Rennen von Imola. Wenn Sie auf der Suche nach einem Fahrzeug sind, mit dem Sie in naher Zukunft in den historischen Rennsport einsteigen wollen, wäre dieser atemberaubende Mirage eine ausgezeichnete Wahl. 

 

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1972 Duckhams LM

Hier haben wir einen wirklich sehr speziellen Rennwagen vor uns. Für die 24 Stunden von Le Mans 1972 holte sich der große Alain De Cadenet die Hilfe von keinem Geringeren als dem jungen Gordon Murray. Mit der Bitte, seinen (de Cadenets) Brabham BT33 Formel 1 in einen Prototypen zu verwandeln. Um dieses Projekt zu finanzieren, überzeugte De Cadenet die Schmierstoffmarke Duckhams, als Sponsor einzusteigen. Das Ergebnis war eine auffällige gelb-blaue Lackierung, die einer Ölkanne nachempfunden war. Als eines der leichtesten Autos im Feld kam der passenderweise „Duckhams LM” getaufte Spider bis zwei Stunden vor Schluss bis auf den vierten Platz nach vorn, ehe ein Fahrfehler im Regen de Cadenet und Partner Chris Craft auf den 12. Platz zurückwarf. Dennoch ist dies ein noch heute sehr attraktiver und wettbewerbsfähiger Rennwagen, der garantiert tierisch viel Spaß machen wird. 

 

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1974 March 74S

Dieser ebenfalls von einem 3,0-Liter-V8-Motor von Cosworth angetriebene March wird Ihren Adrenalinspiegel garantiert in die Höhe treiben. Chassis 006 ist eines von nur zwei der insgesamt elf gebauten Fahrzeuge mit Cossie-Power (die anderen hatten BMW-2.Liter-Aggregate). Der Wagen nahm in der Saison 1974 an drei Rennen teil, beginnend mit dem Interserie-Lauf auf dem Nürburgring mit Brian Henton, danach in Paul Ricard (mit Henton und Formel-1-Pilot Vittorio Brambilla) sowie beim WM-Lauf in Brands Hatch mit der Paarung Bob Evans/Richard Lloyd. In den Händen des richtigen Fahrers sollte dieser March ein Faktor sein, mit der man in der Classic Endurance Racing Championship rechnen muss.

 

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1982 Rondeau M382

Angespornt durch seinen Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans von 1980 beschloss Jean Rondeau, mit dem M382 den amerikanischen Markt zu erobern. Als direkte Weiterentwicklung des M379, der Le Mans gewonnen hatte, wurde der „offizielle” M382 von einem Cosworth DFL-V8 angetrieben, mit dem Henri Pescarolo und Giorgio Francia sogar den ersten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft in Monza gewinnen konnten. Gary Belcher, amerikanischer Kunde des M382 Chassis 001, tauschte dagegen nach den 24 Stunden von Daytona von 1982 ebenso wie der zweite Rondeau-US-Kunde, Golden Eagle, den Cosworth gegen einen drehmomentstärkeren und kostengünstigeren 5,7-Liter-V8 von Chevrolet. Um damit in der IMSA-Serie gegen die dominierenden Porsche 935 und den Lola T600 anzutreten. 

 

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2011 OAK Pescarolo LMP2

Die direkt von der LMP1-Kategorie abgeleitete LMP2-Klasse sollte eine budgetfreundlichere Möglichkeit für Gentlemen-Fahrer und Privatteams sein, um den Nervenkitzel von Le Mans zu erleben. Dieser Pescarolo LMP2, der wie der Mirage das ewig schöne Gulf Racing Gewand trägt, war nicht nur optisch ein Erfolg. Denn er verhalf seinen Fahrern zu drei Podiumsplätzen und Platz 2 in der Gesamtwertung seiner Klasse im Intercontinental Le Mans Cup. Jetzt ist dieser athletische Rennwagen vollständig restauriert und aufgearbeitet und kann an vielen spannenden klassischen Langstreckenrennen teilnehmen.

 

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2013 OAK Racing Art Car

Während die meisten Art Cars durch das Bemalen der leeren Leinwand eines Rennwagens entstehen, ging Fernando Costa bei dieser LMP2-Skulptur noch einen Schritt weiter. Mit Fragmenten von Straßenschildern nähte er eine wunderschöne Collage auf die Außenhaut dieses Langstrecken-Rennwagens und führte dabei über 20.000 Schweißnähte aus. Normalerweise wäre es ein Sakrileg, einen Le-Mans-Rennwagen mit 400 Kilo zu belasten, aber wenn das Endergebnis so gut aussieht wie dieses, können wir den zusätzlichen Ballast sicherlich verschmerzen.

 

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2014 Ligier JS P2

Dieser recht bedrohlich wirkende Rennwagen leitete die Erfolgssträhne des einstigen Formel-1-Teams Ligier auf der Langstrecken-Weltbühne ein. Das Modell mit Chassis 001 holte unter der Bewerbung von G-Racing und den Fahrern Roman Rusinov, Sam Bird und Julien Canal nach Siegen in den 6-Stunden-Rennen von Austin, Fuji und Bahrain den LMP2-Weltmeistertitel sie (für G-Racing) auch den Konstrukteurs-Pokal. Das Acronym „JS“ ist eine Hommage an Jo Schlesser, mit dem Teamgründer Guy Ligier 1967 an den 24 Stunden von Le Mans teilgenommen hatte. Jetzt können Sie diesen beeindruckenden und siegverwöhnten Prototypen samt seines Honda-V6-Bi-Turbo-Motors ersteigern.

 

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Fotos: Mathieu Bonnevie, Antoine Pascal, Arthur Chambre