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Von Testa Rossa bis GTO: Fotos aus dem Album einer Ferrari-Familie

Auch in den 1960er Jahren war ein 250 GTO oder Testa Rossa Prototyp kein Schnäppchen. Den astronomischen Reichtum von heute musste man jedoch nicht aufwenden – wie ein exklusiver Blick in die Fotoalben der Familie Spencer aus Kalifornien beweist.

Eine Familien, mit einem nicht endenden Strom fantastischer Ferraris gesegnet.

Der Ferrari-Enthusiast (und Classic-Driver-Leser) Roy Spencer erinnert sich noch heute mit Freuden an seine Kindheit und seinen Vater Bev Spencer, der seine Familie in den frühen 1960er Jahren mit einem „nicht endenden Strom fantastischer Ferraris segnete“. Als Ferrari-Händler und Betreiber seines eigenen Rennteams brachte Bev Spencer stets ein neues Modell mit nach Hause. Die Autos wurden gefahren, man vergnügte sich mit ihnen und – ein Glück für uns – knipste jede Menge Fotos. Ob auf dem Weg zum Concours d’Elegance, in der Einfahrt von Freunden oder einfach nur auf dem heimischen Rasen geparkt, wurden die heute multimillionenschweren Sportwagen lässig abgelichtet. Einmal, so erinnert sich Roy Spencer, schaute sogar der legendäre Rennfahrer Phil Hill vorbei und nahm den Vater mit auf eine rasante Spritztour. Nun hat Roy uns einen Blick in die Fotoalben von einst gewährt. Und wir müssten lügen, wenn wir behaupten könnten, nicht ordentlich beeindruckt zu sein.

Noch schnell den GTO am Flughafen abholen

Hier im Bild sieht man beispielsweise den Ferrari 250 GTO mit Chassis-Nummer #4219 mit Bev Spencer am Steuer, der im Mai 1963 gerade den Hillsborough Concours verlässt. Er hatte den Wagen erst morgens um fünf Uhr am Airport abgeholt. Unter den Zuschauern finden sich übrigens auch drei von Roys vier Brüdern. 

Die Familienlieblinge

Concours-Besuche gehörten bei den Spencers ganz offensichtlich zum sonntäglichen Familienprogramm. Hier wird im Frühjahr 1963 gerade ein Transporter für den Town & Country Concours mit den damaligen Favoriten aus der Familiengarage beladen – einem SWB, einem 2+2 und ein GTO. 

Ein besonderer Parkplatz

Wer in den 1960er Jahren mit einem Ferrari vorfuhr, musste sich um den Parkplatz keine Gedanken machen. Roy berichtet uns die schöne Anekdote hinter diesem Foto von 1963: „Mein Vater und meine Mutter waren gute Freunde von Henri und Werner Lewin, die damals das örtliche Fairmont Hotel leiteten. So kam es, dass wir unsere neuen Ferraris in ihrer Lobby ausstellen durften.“

Ein Ferrari Testa Rossa Prototype im Garten

Hier sieht man Bev Spencer anno 1962 mit TR0666, dem Prototypen des Ferrari Testa Rossa von 1957 auf dem heimischen Rasen. Ob Spencer wohl so cool geblieben ist wie auf dem Foto, als der Wagen, der einst der Familie gehörte, im Jahr 2011 von Gooding für 16,4 Millionen US-Dollar versteigert wurde?

Gastauftritt für Phil Hill

Auch der Besuch der Spencers muss Anfang der 1960er Jahre für einiges Aufsehen in der Nachbarschaft gesorgt haben. Hier sehen wir Phil Hill, der während einer Drehpause bei Bev Spencer und seinem 1964er Ferrari 250 GTO vorbeischaute. Nachdem das Erinnerungsbild im Kasten war, entführte Hill den Familienvater zu einer Spritztour mit einem 250 GT SWB über die Straßen von Pebble Beach entführte.

Auf eine vergleichbare Kindheit können wohl nur die wenigsten Menschen zurückblicken. Und auch wenn die Autos von einst heute so gut wie unbezahlbar sind, gibt es doch eine gute Nachricht: Aus den tausenden Fotografien der Spencer-Familie, die seit Jahren in zwei zerfledderten Ringordnern schlummern, soll ein Buch entstehen, das den Geist der kalifornischen Rennsport-Szene der 1950er und 1960er Jahre dokumentiert. Roy Spencer sucht derzeit nach Interessenten, um das Projekt zu ermöglichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter  kickstarter.com.