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Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1

Et voila! Hier kommt die schnellste Neuheit des diesjährigen Pariser Automobilsalons. Der McLaren P1 tritt überaus selbstbewusst das Erbe des legendären Supersportwagen F1 an und will damit gleichzeitig bester Sportwagen der Welt sein.

Erstmals in der Firmengeschichte von McLaren nimmt das Unternehmen überhaupt an einer internationalen Automobilausstellung teil. Der Grund ist überzeugend und vielversprechend: denn in Paris zeigen die Briten den neuen Supersportwagen McLaren P1. Und dieser Renner mit Mittelmotor und Monocoque aus Kohlefaser soll nicht weniger als der beste Sportwagen für Straße und Rennstrecke sein – so McLaren. Offenkundig: Bescheidenheit war gestern! Aber: Auf dem Pariser Salon 2012 zeigen die Briten allerdings nur eine Design-Studie und nicht die finale Straßenversion. Diese soll erst kommendes Jahr ins Rampenlicht rollen. Doch auch so ist McLaren die Aufmerksamkeit sicher. „Der McLaren P1 ist das Ergebnis aus 50 Jahren Rennerfahrung“, sagt Ron Dennis, Vorsitzender von McLaren Automotive. „Vor 20 Jahren haben wir mit dem McLaren F1 den Standard im Segment der Supersportwagen definiert. Mit dem neuen McLaren P1 wollen wir nun erneut die Benchmark setzen.“

 

Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1
Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1 Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1

Wie definiert McLaren die Benchmark? Das Ziel bestünde nicht unbedingt darin, den schnellsten Sportwagen im Hinblick auf dessen Höchstgeschwindigkeit zu schaffen, erklärt Antony Sheriff, McLaren Direktor, sondern „den schnellsten und beherrschbarsten Straßensportwagen für die Rennstrecke zu entwickeln.“ Denn die Rundstrecke sei immer noch die härteste aller Testprüfungen für einen Seriensportwagen. Hierbei sei das aerodynamische Design besonders wichtig. Der McLaren P1 hat bereits so viele Stunden im Windkanal verbracht, wie sonst nur Formel 1 Fahrzeuge. Das äußerst sich in bemerkenswerten Daten: Rund 600 Kilogramm Abtrieb erreicht der P1 bereits deutlich unter seiner Höchstgeschwindigkeit. Zum Vergleich: Das ist rund fünfmal soviel Abtrieb wie beim kleineren Bruder McLaren 12C und entspricht in etwa dem Wert eines reinen Rennautos wie dem 12C GT3. Neben bloßer Leistung, soll der McLaren aber auch die Annehmlichkeiten eines schnellen Gleiters bieten: „Der McLaren P1 wird für seine Klasse auch bemerkenswerten Komfort und ein detailverliebtes überaus wertiges Finish bieten“, verspricht Sheriff.

 

 

Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1
Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1 Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1

Herzstück kontrollierter Kraft sind die Komponenten Antrieb, Bremsen und Fahrwerk. Auch wenn McLaren noch keine absoluten Leistungsdaten bekannt gibt, soll das spezifische Leistungsgewicht bei über 600 PS pro Tonne liegen. Wichtiges Merkmal ist zudem der große Heckflügel, der sich den Fahrsituationen in seinem Neigungswinkel anpasst. Das Ergebnis soll eine Umkehr des bisher bekannten sein: „Je schneller man fährt, desto größer fällt die Kontrolle aus“, sagt Simon Lacey, Chefingenieur bei McLaren. Wie der legendäre McLaren F1 aus dem Jahr 1992, so ist auch der neue P1 als Mittelmotor-Sportwagen ausgelegt. Der Motor wird dabei in das Monocoque montiert, welches ganz aus Kohlefaser gefertigt ist. Alle übrigen Karosserieteile sind ebenfalls aus Kohlefaser gefertigt. Das hat bei McLaren Tradition: schon 1981 bestand der Grand Prix Wagen ganz aus Kohlefaser. Auch der F1 war ganz mit einer Karosserie aus Kohlefaser gefertigt.

 

Die schnellste Premiere von Paris: McLaren P1

Allerdings wurde die Anzahl der Teile nun deutlich reduziert. Das schafft eine höhere Steifheit im gesamten Fahrzeug. Das Resultat liefert die optische Anmutung eines Rennwagens, wie er auch in Le Mans starten könnte. Die genauen Daten zum Antriebsstrang und zur Fahrzeugtechnik sollen Anfang 2013 veröffentlicht werden. Und gegen Ende des kommenden Jahres sollen dann die ersten P1 Supersportwagen pünktlich zum 50. Geburtstag des Unternehmens an die treuesten Kunden geliefert werden. Zuvor aber werden wir den McLaren P1 in einem Test unter die Lupe nehmen.

 


Fotos: McLaren Automotive

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