Es sind letztendlich doch immer die großen Klassiker, die besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
Natürlich kommen bei der Design-Auktion von Quittenbaum zahlreiche spannende Möbel und Objekte zum Aufruf - viele davon sind kaum bekannt. Doch wie im Markt für klassische Automobile, sind es letztendlich doch immer die großen Klassiker - man muss nur die Wertentwicklung von Mercedes-Benz 300 SL oder Porsche 356 beobachten -, die besondere Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit den folgenden fünf Ikonen können Sie deshalb nicht falsch liegen.
Barcelona Day Bed von Ludwig Mies van der Rohe
Ludwig Mies van der Rohes Pavillon für die Weltausstellung 1929 in Barcelona gilt als Meisterwerk der Architekturmoderne – und auch die von ihm entworfenen Möbel finden sich in jedem Design-Kanon des 20. Jahrhunderts wieder. Besonders ans Herz gewachsen ist uns das Barcelona Daybed, dessen minimalistische Linien die formalie Strenge van der Rohes so gut repräsentiert. Wie schön ist doch die Vorstellung, hier an einem grauen Herbstnachmittag Platz zu nehmen, in einem guten Buch zu blättern oder – nur ganz kurz – die Augen zu schließen und... tzzzz!
Lounge Chair 670 von Charles Eames
Wer die Kinder in einem gut gelegenen Kita zwischen Copenhagen Nørrebro, Berlin Mitte oder London-Chelsea bitten würde, aus dem Kopf einen Sessel zu zeichnen – er bekäme wahrscheinlich eine Serie von Variantionen des Lounge Chair von Charles und Ray Eames in die Hand. Der Sessel samt Ottoman ist mittlerweile der Mercedes unter den Sesseln und das absolute Statussymbol für die „Generation Mad Men“. Dennoch ist und bleibt der Lounge Chair mit seinen drei Sichtholz-Schalen nicht nur eine Ikone – man findet ihn unter anderem im MoMA in New York –, sondern auch verdammt bequem! Probieren Sie es aus.
Eye Wall Clock von George Nelson
Mehr als 150 Uhren haben George Nelson und sein Team seit den 1950er Jahren für Howard Miller Clock Conpany entworfen. Besonders in Erinnerung geblieben ist uns jedoch die Nelson Eye Clock, für deren Design Lucia DeRespinis verantwortlich zeichnete und die sowohl horizontal als auch vertikal aufgehängt werden konnte. Wer braucht schon eine Apple Watch, wenn er diesen wunderbar verspielten und dekorativen Zeitmesser über dem Kamin hängen hat?
Mademoiselle Chair von Ilmari Tapiovaara
Tapoi...wer? Zu Unrecht wird der finnische Designer Ilmari Tapiovaara nicht in einem Atemzug mit seinen Zeitgenossen Alvar Aalto, Le Corbusier und Mies van der Rohe genannt. Vor allem seine filigrane, vom klassischen Windsor-Stil beeinflusste Stuhlreiche aus den späten 1940er Jahren mit ihren schwarz lackierten Mademoiselle-Sesseln und Fanett-Stühlen aus Birkenholz verband skandinavische Schlichtheit mit einem internationalen Twist – ganz so, als hätte sich Tapiovaara bereits 1949 für Tikki und Rock’n’Roll begeistert.
Lufthansa Boeing 707
Die vierstrahlige Boeing 707 revolutionierte in den 1950er Jahren die weltweite Luftfahrt als eines der ersten Düsenverkehrsflugzeuge. 1957 bestellte auch die Lufthansa ihre erste 707 – die blau-weißen Boeings sollten bis 1984 im Einsatz bleiben und das Bild des europäischen Luftraums in der Nachkriegszeit entscheidend prägen. Für Design-Sammler eignet sich die Ikone der Luftfahrt dennoch nicht: Zu groß, zu laut und zu kerosindurstig ist die Düsenmaschine. Wir empfehlen stellvertretend ein schönes Modell der Boeing 707 – und das äußerst spannende Buch „Lufthansa + Graphic Design“ von Lars Müller Publishing, dass die Entwicklung des Lufthansa-Designs durch den Gestalter Otl Aicher mit zahlreichen interessanten Illustrationen nachvollzieht.