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Diese unglaublichen Auto-Ikonen versteigert RM Sotheby's in Monterey

Von den „Big Three”, die Ende August ihre Auktionen während der Monterey Car Week abhalten, hat sich RM Sotheby's mit einem Ferrari 250 GTO, der als teuerstes Auktionsauto überhaupt fürt 45 bis 60 Millionen Dollar untern den Hammer kommen kann, in Position gebracht. Hier ein Blick in den Katalog.

Im letzten Jahr hatte das kanadische Auktionshaus, dessen kalifornisches Domizil im Portola Hotel & Spa umgebaut wurde, nur begrenzten Raum für folglich weniger Automobile zur Verfügung. Im Jahr 2018 sind die Bauarbeiten abgeschlossen und RM Sotheby's legt einen gewaltigen Katalog mit 150 Losen vor, wobei schon die eigenen „Big Three” enormes Aufsehen erregen dürften: Handelt es sich doch um einen Ferrari 250 GTO mit Scaglietti-Karosserie von 1962  (Schätzpreis: 45 - 60 Millionen US-Dollar), den einzigartigen Aston Martin DP215 von 1963 (Schätzpreis: 18 - 22 Millionen Dollar) und schließlich einen Ford GT40 MKII von 1966 mit Le-Mans-Geschichte (Schätzpreis: 9 bis 12 Millionen Dollar). Nachdem wir bereits diese Stars unter die Lupe genommen haben, werfen wir jetzt einen Blick auf die anderen Angebote bei RM Sotheby's wichtigster Versteigerung, die am 24. und 25. August 2018 in Monterey stattfinden wird.

Wenn Sie denken, dass RM Sotheby's jetzt allein auf diese drei außergewöhnlichen Automobile setzt, dann lägen Sie völlig falsch. Man muss nur die anderen Blue-Chip-Ferraris betrachten, die aufgerufen werden, wie beispielsweise den Ferrari 375 America mit Vignale-Karosserie (Schätzpreis: 3,5 bis 5 Millionen Dollar), der beim Genfer Automobilsalon 1954 für Furore sorgte und als erster seiner Art nach sieben Jahren wieder einmal angeboten wird. Dann gibt es noch den sensationellen Ferrari 250 GT „SWB” (Schätzpreis: 9,5 bis 12,5 Millionen Dollar), eines von nur 42 Leichtbau-Exemplaren, die 1960 das Werk verließen.

Unser Favorit unter den springenden Pferden ist allerdings Pierre Bardinons ehemaligen Ferrari 250 MM von 1953. Atemberaubend schön in tiefstem Blau, kam das Auto mit Chassisnummer 0344 damals in ganz Europa zu erfolgreichen Renneinsätzen, bevor es ein Teil der berühmten Pierre Bardinon Mas du Clos-Sammlung wurde, wo es 20 Jahre verblieb. Bei einem geschätzten Hammerpreis von 7,5 bis 9 Millionen Dollar dürfte man als Käufer ein gutes Geschäft machen, denn nur 31 Stück wurden gebaut, die Provenienz ist überzeugend und dieser Ferrari schlichtweg umwerfend schön.

Längst hat man sich bei den großen Auktionen für Sammlerautos daran gewöhnt, dass die Kataloge auch mit jeder Menge höchst seltenen Super- und Hypercars gespickt sind. Ganz oben auf der Wunschliste dürfte der Mercedes-Benz CLK GTR AMG von 1998 stehen  der neunte von nur 20 gefertigten Exemplaren  mit weniger als 1.500 Kilometern auf der Uhr (Schätzpreis: 4,25 bis 5,25 Millionen Dollar). Nicht weniger begehrenswert in dieser Klasse sind auch der beeindruckende McLaren P1 in Liquid Silver (Schätzpreis: 1,7 - 2 Millionen Dollar), der satt rote LaFerrari (Schätzpreis: 3 bis 4 Millionen Dollar) sowie der Aston Martin Vanquish Zagato mit allenfalls Auslieferungs-Kilometerstand (Schätzpreis: 600.000 bis 800.000 Dollar)  sie alle kennen derzeit eine steile Wertsteigerung.

Zwei motorsporterprobte Porsche kommen ebenfalls bei RM Sotheby's unter den Hammer  ein Porsche 908 Werks-„Short Tail”-Coupé von 1968 und ein Porsche 550A Spyder von 1957. Der 908, der von Vic Elford und Jochen Neerpasch gefahren wurde, wird auf 2,3 bis 2,8 Millionen Dollar geschätzt. Der Spyder, der vor allem an der amerikanischen Westküste bei Rennen eingesetzt wurde, sollte für 4,6 bis 5 Millionen Dollar unter den Hammer kommen.

Überhaupt nimmt die Marke Porsche viel Raum im Katalog ein. Nicht nur, dass man etliche Ikonen wie den Porsche 356, Porsche 911 Carrera 2.7 RS und Porsche 930 Turbo entdecken kann. Es gibt auch zwei bemerkenswerte Elfer, die das berühmte Ruf-Treatment erhalten haben. Unsere Wahl fällt auf den Ruf-Klassiker, einen CTR „Yellow Bird” aus dem Jahr 1989  er mag zwar nicht in Gelb leuchten, aber dafür ist dieser Porsche sowohl unfallfrei wie unrestauriert. Ehe man ihn stolz auf Instagram inszeniert, sollte man in Monterey bereit sein, schätzungsweise eine bis 1,2 Millionen Dollar zu investieren.

Der Preis für das schönste Automobil der Auktion geht fraglos an den Maserati A6G/2000 mit Zagato-Karosserie von 1956 (Schätzpreis: 4,25 bis 5.25 Millionen Dollar), obwohl der makellose Mercedes-Benz-Flügeltürer in grau mit rotem Interieur von 1955 (Schätzpreis: 1,45 bis 1,65 Millionen Dollar) auch eine Sünde wert ist, zumal er durch die Rudge-Räder noch sensationeller wirkt. 

Dürften wir uns ohne Gedanken über die Finanzierung das Automobil aussuchen, mit dem wir Monterey über die Pacific Coast Highway verlassen wollen, dann würde es nur einen Kandidaten geben: Man übertreibt wohl nicht, wenn man den Ferrari 250 GTO als einen der begehrenswertesten Sportwagen auf diesem Planeten Erde einstuft, und das mit gutem Grund. Um solche Modelle geht es bei den spektakulären Auktionen. In der Sammlerwelt dürften wirklich alle auf diesen einen Hammerschlag am 25. August gespannt sein.

Fotos: mit freundlicher Genehmigung von RM Sotheby's © 2018

Sie finden den kompletten Katalog von RM Sotheby´s Monterey-Auktion, die am 24. -und 25. August 2018 stattfinden wird, im Classic Driver Markt.