Wer auf der Bremer Klassikermesse gegen Mittag durch die Verkaufshallen zog, staunte: An vielen Klassikern in den unterschiedlichen Preisklassen hingen „Verkauft“-Schilder. Ob nun Peugeot 504 Break, Mercedes W123 T-Modell oder SL der Baureihe W113 und 107, ob nun an Jaguar Sportwagen oder Porsche 911. Händler Steenbuck hatte bereits am Freitag zwei bemerkenswerte Automobile veräußert: einen Vorkriegs-Rennwagen und einen Mercedes-Benz 190 SL. Bei E. Thiesen aus Hamburg traf man auf Raritäten wie einen EMW 327, während Händler wie Springbok und Stelvio eine schöne Auswahl an jüngeren Sportwagenklassikern zur Messe brachten. Auch in Bremen: Autohaus Rosier mit einem farblich ansprechenden Mercedes 280 SE (Braun/Hellbraun) sowie der Schweizer Händler Christoph Grohe, der sich einen Stand mit den Literatur- und Mercedes-Experten von Schröder & Weise teilte.



Im Parkhaus fand erneut die private Auto-Börse statt. Das Angebot war hier gegenüber dem Vorjahr nochmals gewachsen. Die Qualität der Fahrzeuge allerdings spiegelte auch ein beachtliches Spektrum wieder. Es reichte von „sehr schön und fahrbereit“ (diverse Fahrzeuge aus Stuttgarter Produktion) bis hin zu „Totalsanierung nötig“ (VW Bus T1). Tatsächlich aber scharten sich die Besucher nur so um ein Trio abgeranzter VW Busse der ersten Serie, die noch mit geteilter Frontscheibe vorfuhren. Bei deren Anblick würde der TÜV schon auf zehn Meter abwinken. Hier muss der Baurat ran. Dennoch lagen die Preisvorstellungen zwischen 12.000 und 17.000 Euro. Der Bulli ist offensichtlich Kult. Für das gleiche Geld konnte man sich übrigens eine kleine Schwedenflotte zusammenstellen. Wirklich ansehnliche Saab und Volvo wechselten in Bremen ebenfalls die Eigentümer.



Auch das Schuppen Eins Projekt in der Bremer Überseestadt entwickelt sich erfreulich weiter. „Im Frühjahr wollen wir eröffnen“, so Daniel Hornung gegenüber Classic Driver. Nicht nur die Hanseaten an der Weser dürfte es freuen. Umlagert war derweil auch Ex-Formel-1-Pilot und Le-Mans-Gewinner Jochen Mass. Er gab am Samstag am Meilenwerk Stand in Halle 5 Autogramme und signierte sein Buch „Auf der Ideallinie in die Freiheit“. Am Ende waren alle Karten und Bücher restlos vergriffen.



Meilenwerk-Vater Martin Halder zog sein persönliches Messe-Fazit am Sonntagabend: „Die Bremen Classic Motorshow lieferte einen fulminanten Start in die Saison des Oldtimerjahres 2013. Das Team der Messe Bremen hat wieder einen tollen Job geleistet und echte Begeisterung am rostigsten Hobby der Welt geweckt. Auch das Interesse an unserem Projekt in Hamburg ist nochmals gewachsen. Nach diesem Auftakt bin ich mir sicher: 2013 wird ein ereignisreiches Oldtimerjahr.“
Insgesamt zählte die Bremen Classic Motorshow von Freitag bis Sonntag über 40.000 Besucher – ein kleines Plus im Vergleich zum Vorjahr. Für den Handel vor allem positiv: In Bremen wurde dieses Jahr nicht nur geschaut, sondern auch gekauft.






Weiterführende Links Klassiker und Youngtimer finden Sie im Classic Driver Marktplatz. |
Text: Classic Driver
Fotos: Salonlöwen