Fissore’s Finest
Der O.S.C.A. 1600 ist ein Auto, das mehr als nur inspirierendes Fahren, atemberaubendes italienisches Design und Handwerkskunst feiert. Sondern auch die Verbindung von Brüdern, die die gleiche Leidenschaft für ein wirklich außergewöhnliches Straßenauto teilten. Die Rede ist von den Maserati-Brüdern, die 1947 in ihrer Heimatstadt Bologna die neue Marke O.S.C.A. gegründet hatten und vor allem in den kleineren Hubraumklassen große Erfolge feierten, darunter einen Gesamtsieg bei den 12 Stunden von Sebring. 1961 brachten sie dann mit dem O.S.C.A. 1600 ihr erstes Straßenmodell auf den Markt, angetrieben von einem von Aurelio Lampredi entwickelten 1,6-Liter-DOHC-Vierzylinder. Das allein schon durch sein Rohrrahmen-Chassis und den Motor beeindruckende Auto wurde von einigen der besten Karosseriebauer Italiens eingekleidet, darunter Zagato, Fissore und Touring. Als die Produktion im Jahr 1963 auslief, waren gerade einmal 128 1600er hergestellt worden. Die Mehrheit mit einer Karosserie von Zagato, aber nur 24 Exemplare mit einer von Fissore, wie dieses.
Das hier gezeigte Chassis 119 ist eines von nur drei Cabriolets und eines von nur zwei mit einer Aluminium-Karosserie von Fissore. Es wurde 1963 auf dem Turiner Salon am Stand der Carrozzeria Fissore enthüllt und gelangte später in die USA, wo es Teil der Sammlungen von Larry H. Miller und David Vogel Uihlein Sr. wurde. 2006 gelangte der O.S.C.A. ins Vereinigte Königreich, wo er bis heute bei drei weiteren Besitzern ein behütetes Autoleben führte. Mit einer Laufleistung von nur 39.765 Kilometern und in einem sehr originalgetreuen Zustand ist diese Ikone aus der goldenen Zeit der italienische Sportwagenbauer das ideale Modell für jeden Concours und jedes historische Fahrevent für Autos vor Baujahr 1965.
Zertifizierter böser Junge
Die 1980er-Jahre waren eine herrlich unbekümmerte Zeit, in der die Individualisierung des eigenen Autos, unabhängig von Marke und Modell, als ultimatives Symbol für Individualisierung und künstlerischen Ausdruck galt. Autos waren nun mehr als nur komfortable Fortbewegungsmittel für Fahrten von A nach B. Sondern entwickelten sich zu einer Facette der Persönlichkeit ihrer Besitzer, und nur wenige konnten das gut wie ein von Dimma getunter Peugeot 205. Und wie dieser GTI Turbo aus dem Jahr 1988.
Der 1985 von Baudouin Michele entworfene Body-Kit mit an den Ferrari Testarossa erinnernden Schlitzen in den hinteren Radkästen orientierte sich an der Optik des Rallye-WM-Siegers 205 T16 Gruppe B. Der Karosserie-Kit erhielt den offiziellen Segen von Peugeot; sogar der damalige Leiter von Peugeot Sport, Jean Todt, hatte einen als Firmenauto. Dieses Exemplar war über 17 Jahre lang eingelagert, wurde 2023 unter Leitung von Dimma UK-Chef Terry Pankhurst komplett aufgefrischt und steht nun in Curacao Blue perfekt da. Komplett mit Dimma-Ledersitzen, Dimmas eigenen 16-Zoll-Felgen, individueller Dimma-Grafik, einem Clarion-Radiokassettensystem und – aufgepasst – einem dank Garrett-Turbolader auf 175 PS gesteigerten Motor!
Von Le Mans zu Le Shops
Man male sich die Szene aus: Sie packen Ihre Lebensmittel für die kommende Woche in den Kofferraum und bücken sich, um die Tüten ordentlich aufzureihen, damit die goldgelben Eier nicht zerplatzen und in jede Ritze Ihres Teppichs sickern. Sie taumeln zurück und stoßen sich fast den Kopf an der Kofferraumklappe, weil sich ein Geräusch nähert, dem Sie unbedingt auf den Grund gehen müssen. Die Eier, gerade noch in Ihren Händen, fallen zu Boden und zerplatzen um Ihre Sneakers, als ein McLaren F1 GTR „Longtail“ in die Parkbucht neben Ihnen rollt. Sein Besitzer würdigt Sie kaum eines Blickes, ehe er im Supermarkt verschwindet. Das mag unglaublich weit hergeholt klingen, aber was wäre, wenn wir Ihnen sagen würden, dass genau dieses Auto, das 1997 an den 24 Stunden von Le Mans und im selben Jahr an sechs Läufen zur FIA-GT-Meisterschaft teilnahm, tatsächlich in Großbritannien zugelassen war? Verrückt, aber wir wissen es.
Dieses Exemplar, der vorletzte von zehn gebauten „Longtails“, Chassisnummer 27R, wurde von David Morrisons Team Parabolica Motorsport neu bestellt und in einer auffälligen gelb-blauen Lackierung lackiert. Das Auto debütierte am 6. April 1997 beim Auftaktrennen zur britischen GT-Meisterschaft in Silverstone, bevor es auf einigen der bekanntesten Rennstrecken der Welt, darunter Le Mans, zum Einsatz kam. Nach seiner Rennkarriere wurde der F1 GTR für insgesamt 300.000 Pfund bei Lanzante restauriert und für Fahrten auf öffentlichen Straßen umgebaut, kann aber auch zum Beispiel bei Le Mans Classic starten. Wer weiß, vielleicht treffen Sie ihn demnächst ja auch an Ihrem Supermarkt, aber bewahren Sie Ihre Eier vorher sicher auf!
Safari mit Stil
Der beliebte Citroën DS erschien während seiner 20-jährigen Produktionszeit in unterschiedlichsten Varianten. Ob als Limousine, Cabrio oder Kombi – die DS bestach in allen Inkarnationen mit französischem Charme und Stil. Der Kombi, auch „Safari“ genannt, wurde 1958 eingeführt und konnte für den großen Familienurlaub einen soliden Dachgepäckträger schultern. Für seine Zeit galt die DS mit ihrem einzigartigen Design und der revolutionären hydropneumatischen Federung als extrem komfortabel und technisch fortschrittlich. Heute ist speziell ein solches Kombi-Modell ein echtes Sammlerstück und ein absoluter Klassiker.
Dieser DS 21 Safari aus 1967 ist einer von insgesamt nur 38.000 in die USA exportierten DS. Sein erster Besitzer war Dr. Robert Boon aus New York State, doch nach einem Motorschaden irgendwann in den 1980ern wurde das Auto bis Mai 1992 eingelagert. Bis ihn dann Norman Hoefs aus North Dakota erwarb, und ihn dank eines neuen Motors wieder fahrbereit machte. Der aktuelle Besitzer kaufte das Auto 2021 und investierte nochmals über $20.000, um die „Göttin“ zu einem wirklich zuverlässigen Arbeitspferd zu machen. Glücklicherweise ist die geschichtsträchtige Patina des über 187.000 Kilometer gelaufenen Safari erhalten geblieben, was dieser DS zu einer besonderen Ausstrahlung verhilft.
Gespaltene Persönlichkeit
Der Speedster der 964er-Generation ist wohl eine der auffälligsten Porsche-911-Modelle. Sein glattes Heck ohne Spoiler oder zusätzliche Lüftungsschlitze lässt den radikal offenen Elfer schon im Stand schnell wirken. Manche würden ihn auch schon so als Kunstwerk bezeichnen, doch 1994 baute Porsche Exclusive für den österreichischen Aktionskünstler Wolfgang Flatz (heute 72) dieses Art Car im Turbo-Look. Titel: „Physical Sculpture.
Front und Heck des Speedsters sind farblich klar voneinander getrennt. Das leuchtende Speedgelb der Frontpartie endet am hinteren Türausschnitt und geht ab da in Schwarz über, das dann den gesamten Motorraumdeckel, aber auch die hinteren Fünfspeichen-RS-Felgen bedeckt. Der Innenraum ist mit scharlachrotem Leder und Holzverkleidungen überzogen und so schrill, dass er den schwarzen Heckbereich fast überstrahlt. Neben den einzigartigen gelben Akzenten ist das Holzlenkrad das Highlight, das diesem Speedster im Cyberpunk-Look einen herrlichen Vintage-Touch verleiht! Am 18. Oktober kommt er bei der München-Auktion von RM Sotheby’s unter den Hammer, zu einem hohen Schätzpreis zwischen 800.000 und 1,5 Millionen Euro!