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5 Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Eine neue Woche und wieder rollt eine Parade an wundervollen und eigenwilligen Autos in den Classic Driver Markt. Homologation Specials, Ikonen Made in Bavaria und der älteste Rennwagen, der noch existiert –so eine Auswahl lässt sich kaum übertrumpfen!

 

Die Allüre des Azure

Man stelle sich den perfekten Langstreckengleiter vor, der mit Nonchalance Distanzen zur Kenntnis nimmt und Passagiere mit einer leisen Kabine verwöhnt – da ergeben sich tatsächlich eine Reihe von Optionen. Rolls-Royce, Mercedes-Benz und Ferrari beherrschen das Rollenfach Grand Tourer hervorragend, aber wenn die Sonne sich zeigt und man diese Lust auf einen Ausflug entlang einer Küste verspürt, dann bleibt da ein Bentley Azure schlichtweg die beste Wahl.

Diese Exemplar von 2007 in unbestritten stilvollendetem, dunkelblauem Metallic zu beigem Leder und traditionellem Wurzelholz strahlt die passende maritime Aura aus, während eingefasst von einem verchromten Kühlergrill und langer Motorhaube ein Biturbo-V8 seine Dienste in Form von 455 PS verrichtet. In aller Bescheidenheit ist der Azure für uns eines der herausragenden Schöpfungen der Marke. Dieses Modell der zweiten Generation ist für uns besonders verlockend, weil nur 787 Exemplare gefertigt wurden – damit ist dieser Azure auch noch einer der seltensten!

 

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Veteran des Turbo Cup

Die Love Affair, die den Porsche 944 begleitet, rückt allmählich ins Rampenlicht. Während die Werte von annähernd jedem Modell in Porsches Portfolio astronomisch steigen, war es wohl nur eine Frage der Zeit, ehe der 944 nachziehen würde. Doch gab es hier immer eine Variante, die dieses schwindelerregende Level an Begeisterung und Performance erreichte.

Dieses spezifische Auto hat eine bemerkenswerte Rennkarriere hinter sich: Als Neuwagen gehörte es Brun Motorsport und startete bei Events auf renommierten Strecken wie AVUS, Hockenheim, Spa-Francorchamps und Nürburgring. Im Jahr 1986 fiel der Startschuss der Produktion für den Turbo Cup mit Merkmalen wie Schmalachse, Fuchs-Räder, einer serienmäßigen Haube und den ebenfalls serienmäßigen 225 PS der straßenzugelassenen Version des 944. Porsche hat das Auto leichter gemacht und andere Modifikationen vorgenommen, um schließlich ein Gewicht von 1.280 Kilo zu erzielen. Obwohl das Cockpit weiter für Rennen ausgerüstet ist und der 944 in Stallfarben im Look der späten 80er Jahre leuchtet, ist dieses Auto komplett für die Straße zugelassen. Mit seinem geringen Gewicht und dem für die 80er Jahre typischen Turboloch bietet dieser Porsche seinem nächsten Besitzer ein mitreißendes Fahrerlebnis und großartiges Handling.

 

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Eine Kiste für Tollkühne und Verwegene

Wir schreiben das Jahr 1898, ein neues Jahrhundert kündigt sich an und während wir durch die Menge über Kopfsteinpflaster flanieren und versuchen, nicht die Pferde mitsamt ihrem Fuhrwerk scheu zu machen, hört man das Grollen einer Maschine. Im Nu wischt dieses burgunderfarbene Ding vorbei. Ein bewusstseinserweiternde Moment, denn gerade haben Sie den Beginn des automobilen Zeitalters miterlebt: Es war dies Ihr erster Anblick eines Motorwagens. Für viele heute kaum vorstellbar, aber das war die Wirklichkeit Ende des 19. Jahrhunderts. Das Auto, das Sie gesehen haben, war vielleicht sogar der Panhard Levassor M4E, aber die umständliche Kameraausrüstung hätte Ihnen einen Schnappschuss als erster Car Spotter der Geschichte unmöglich gemacht. 

Von diesem wundervollen Exemplar wird angenommen, dass es sich um den ältesten noch intakten Rennwagen weltweit handelt. Es wurde eigens für das allererste Paris-Amsterdam-Paris-Rennen im selben Jahr gebaut. Vier der ersten sechs Plätze gingen an Panhards M4E, unter anderem der erste Platz. Vom Start weg hatte dieses Exemplar die Führung übernommen und ist damit auch der erste Rennwagen, der bei einem Event grenzüberschreitend unterwegs war. Angetrieben wird der Panhard von einem vorne montierten Vierzylinder, der 8 PS leistete, übrigens ebenfalls eine Premiere. Aber nicht genug: Es handelt sich hier auch um einen der ersten Rennwagen mit Lenkrad, pneumatischen an Stelle der damals sonst üblichen Vollgummireifen, einen an der Front montierten Kühler und einem Getriebegehäuse aus Aluminiumguss.

 

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2002 – Geburt einer Legende

In diesem Jahr ist es ganze 51 Jahre her, dass BMW den 2002 Turbo enthüllte – ein Auto, das zu den beliebtesten Modellen der Bayern avancieren sollte, aber dessen Schicksal fast schon an der Startlinie besiegelt schien, denn 1973 brach die Ölkrise herein und damit erzwungene Sparmaßnahmen. Die wuchtigen und durstigen V8 waren Opfer dieser Zeitenwende, aber der beherzte Vierzylindermotor des 2002 Turbo erzeugte immer noch respektable 170 PS, bot agiles Handling und ein Design, das auf Anhieb Begehrlichkeiten weckte.

Dieses ausgezeichnete Exemplar wurde in stilvollem Polaris Grey konfiguriert, eine Lackierung, die beim 2002 Turbo Seltenheit genoss, wurden doch die meisten in weiß bestellt. Außerdem besitzt er die sehr begehrten dreifarbigen BMW Motorsport-Aufkleber. Das Auto wurde ursprünglich bei einem Schweizer Händler gekauft und verbrachte in der Eidgenossenschaft ein umsorgtes Leben, es 2011 nach Frankreich kam und sich weiterhin in atemberaubendem,  nicht restauriertem Zustand befindet. So viel Charakter und Charme!

 

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Homologation Special SLC

Hier ist ein Auto, von dem wir nicht wussten, dass es überhaupt existiert. Der Begriff „Homologation Special“ zaubert Visionen der straßentauglichen Varianten eines Lancia Delta Integrale, eines Audi Quattro und Ford RS200 hervor, aber eher seltener wohl eines Mercedes-Benz R107 SLC. Dieser luxuriöse Cruiser verfügte zwar über die Leistung, aber das auf gehobenen Komfort ausgerichtete Fahrwerk und in Leder ausgekleidete Interieur ließen hier keinesfalls einen Rallye-Kandidaten vermuten. Das sollte sich allerdings mit dem SLC verändern – der 450 SLC 5.0 wurde ausdrücklich als Homologationsmodell für internationale Rallyewettwerbe entwickelt. Fraglos ein verblüffender Schritt für die Marke.

Als höchst ungewöhnlicher Rallyeteilnehmer startete das Luxuscoupé zusammen mit vergleichsweise winzigen Vierzylinderrivalen von Fiat, Datsun und Ford. Vermutlich hatte der SLC mit engen Kurven zu kämpfen, aber die Rennversionen des SLC 5.0 spielten ihr wahres Potenzial auf langen Strecken aus und sicherten sich Siege in Folge bei der Rallye Côte d´Ivoire in 1979 und 1980. In der straßentauglichen Ausführung wurden nur 2.769 Exemplare des SLC mit 5,0 Liter Hubraum von 1978 bis 1981 produziert. Damit gehört ein Exemplar wie dieses zu den seltensten aller Baureihe 107-Chassis.

 

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