Direkt zum Inhalt

Magazin

5 Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Der Classic Driver Markt ist eine einzigartige, unerschöpfliche Schatztruhe an wundersamen und wundervollen Maschinen. Und auch diese Woche wird er seinem Ruf gerecht. Jetzt liegt es nur noch an Ihnen auszuwählen!

Cooler Carrera

In einer Welt, die zunehmend von Widebodys und Restomods bevölkert wird, ist es doch erfrischend, einen ganz normalen, serienmäßigen 964 Carrera vorzustellen. Weil der 911 weiterhin in Sachen Leistung die erste Wahl ist, dienen auch mehr und mehr frühere Baureihen als Spenderautos für einen Restomod-Umbau. Nicht, dass wir hier Kritik üben, ganz im Gegenteil, begrüßen wir den Einzug frischer Ideen und neuer Technologien in die klassische Rezeptur. Dennoch ist es sehr befriedigend, ein unberührtes aber oft gefahrenes Exemplar wie dieses Porsche 911 Carrera 4 Coupé von 1989 zu entdecken.

Konfiguriert in der kühlen Konfiguration schwarz auf schwarz, hat dieser 964 mit seinen 190.000 Kilometern auf der Uhr sicher einige spannende Geschichten auf Lager. Trotz der hohen Kilometerzahl befindet sich der Elfer in erstaunlich gutem Zustand. Der neue Eigner dürfte folglich ohne vorsichtig zu zögern, los fahren, um zu genießen. Für eine Tour über die Alpenpässe oder mal den längeren malerischen Weg vom Büro gibt es kaum eine so vielversprechende Option!

Fanalone Fantastico

Rallye-Enthusiasten dürfen jetzt jubeln, denn wir haben den ultimativen Lancia Fulvia im Classic Driver Markt gefunden. Man weiß, dass man es mit einem besonderen Auto zu tun hat, wenn man in der Beschreibung den Begriff „offene Trompetenvergaser“ liest. Mögen manche über den kleinen 1,6-Liter-Vierzylinder unter der Motorhaube schmunzeln: Dieses rallyebereite Biest ist geschärft und stellt sich noch so herausforderndem Terrain.

Dieses Auto wurde gemäß 1,6 HF von 1970 für die Gruppe 4 präpariert und wirkt mit seinen Stallfarben wie aus der Zeit um noch zusätzlich seinen Rallye-Anspruch zu unterstreichen. An den großen Frontscheinwerfern, den „Fanalone“, erkennt man den Fulvia der ersten Generation. Außerdem wurde dieser Lancia mit dem seltenen und begehrenswerten Fünfganggetriebe „Testone“ ausgestattet mit einem ersten Gang in Dogleg-Form, der nach einem fulminanten Start erlaubt, rasant hochzuschalten! Wenn Sie Lust an einer Rallye haben, dann macht dieser Lancia bestimmt viel Spaß.

 

Der etwas andere Fiesta

Hier stellen wir Ihnen ein Auto vor, das Classic Driver völlig unbekannt war. Nachdem wir mehr über dieses Unikum erfahren haben, waren wir noch verblüffter, das es aus den USA stammt und nicht dem sonnenverwöhnten England. Stellen Sie sich den modernen Fiesta ST vor, dazu noch ein wenig Motorsport-Treatment, und das Resultat dürfte diesem Ford Fiesta by Healey von 1978 recht ähnlich sein.

Ursprünglich wurde es entworfen, um den serienmäßigen Ford Fiesta auf dem US-Markt zu bewerben. Die Skizzen zu diesem pfiffigen Fließheck wurden Healey zur Konstruktion übermittelt. Die Gebrüder Donald und Geoff Healey machten sich daran, die Leistung des Fiesta zu verbessern und nahmen sich vor allem vier Bereiche vor: Motor, Aufhängung, Aerodynamik und schließlich die Ergonomie des Cockpits. Die US-Richtlinien für den Fiesta von 1978 verlangten eine Schadstoff reduzierende Ausrüstung, was leider in der Folge die Leistung stark minderte. Deshalb wurde dieses Merkmal sofort nach der Ankunft des Autos in England entfernt. Nur 67 PS bei 5.000 Umdrehungen ließen sich 1978 aus einem serienmäßigen Fiesta entlocken, aber nachdem die Gebrüder Healey Hand angelegt hatten, schaffte der Fiesta 107 PS, die bei 6.200 Umdrehungen zur Verfügung standen – ein Leistungsschub von 63 Prozent! Hatten wir erwähnt, dass dieser Über-Fiesta auch noch eine optimierte Federung, verbesserte Bremsen und sogar einen Überrollkäfig besitzt?

 

Der Liebling des Designers

Modelle der neunziger Jahre erfreuen sich wachsender Popularität. Ein Auto, das auf dieser Erfolgswelle reitet ist der Mercedes-Benz R129. Dessen Designer, der legendäre Bruno Sacco zählte ebenfalls zu den Fans, denn er behauptete, dass „der R129 das perfekte Profil besitzt“, mehr noch: „Es war das perfekteste Auto meiner Karriere“. Aussagen, die umso mehr Gewicht haben, wenn man sich erinnert, dass Sacco neben seinen vielen anderen Erfolgen auch den W201, das Concept Car C111 und den W124 entwarf.

Dieses Exemplar ist auch unter seinesgleichen besonders schön – ein SL 500 von 1992, der in Almandinrot mit elegantem beigen Lederinterieur konfiguriert worden ist. Dadurch empfindet man die Kabine als großzügig und opulent, egal, ob das Dach oben oder unten ist. Alle SL bilden eine einmalige Modellgruppe, aber mit nur 24.846 Kilometer auf dem Tacho ist dieser Drop Top von Mercedes beinahe so frisch wie an dem Tag, als er vom Band rollte. Wir würden ihn auf der Stelle kaufen!

 

Einer von nur 54

Das BMW M1 Procar ist vermutlich der bedeutendste Rennwagen in der großen und reichen Motorsport-Historie der Marke. In den späten siebziger Jahren initiierte der damalige Chef der BMW Motorsport, der ehemalige Rennfahrer Jochen Neerpasch, ein ambitioniertes Projekt, das mehrere spezifische Ziele erfüllen sollte. Am wichtigsten war es zunächst, einen Porsche-Rivalen für die Sportwagen-Weltmeisterschaft zu entwickeln und letztlich in Le Mans zu gewinnen. Die Entwicklung wurde zunächst Lamborghini übertragen, dann folgte Giorgetto Giugiaros ItalDesign, obwohl fast alle Autos schließlich in Deutschland gefertigt wurden. Aus dem Projekt wurde das BMW M1 Procar.

Der erste Schritt ist ein unglaubliches Auto zu bauen, der zweite, die Welt darüber staunen zu lassen. Wie Mercedes mit der Premiere des 190 E 2.3-16, wandte sich BMW mit dem M1 an die Königsklasse des Motorsports und fragte F1-Piloten und -Teams, ob sie einer Markenserie interessiert wären: Zuschauer und Fahrer könnten dann selbst erleben, wer tatsächlich am schnellsten unterwegs war. Die Idee schlug ein und 25 identische M1 Procar wurden für das erste Rennen in Zolder 1979 gefertigt. Es war eine gut organisierte und innovative Marketingoffensive für die Marke, denn zugleich wurden damit M1 gebaut, um die Homologation zu erreichen und damit eine Startberechtigung bei der Gruppe 4 wie auch der Gruppe 5.

Dieses atemberaubende Exemplar besitzt die Fahrgestellnummer 23 – nur 54 Stück wurden insgesamt gebaut. Dieser M1 hat eine Fülle von Renneinsätzen erlebt und wurde seinerzeit in vielen der wichtigsten deutschen Langstreckenrennen gefahren. Längst ist dieses M1 Procar teilnahmeberechtigt für die wichtigsten historischen Events und seine Formensprache ist einmalig.