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Erleben Sie das Goodwood Festival of Speed 2018 in 125 unglaublichen Fotos

Vorkriegsgiganten, Formel 1-Rennwagen der Siebziger, Sportrennwagen der Neunziger, moderne Elektro-Hypercars und ein fliegender Mann in einem echten Jetpack - das Goodwood Festival of Speed ist immer für Überraschungen gut. Und zum Jubiläum übertraf sich die Oktan-Gartenparty selbst.

Die schiere Vielfalt der Automobilwelt verblüfft Jahr ums Jahr bei diesem grandiosen Event: Wo sonst kann man Gruppe B-Rallyeautos erleben, welche die Stafette an Nascar-Pickups weiterreichen und in Le Mans siegreiche Ferraris, die über die sehr schmale Auffahrt eines Herzogs hinauf donnern? Aber Porsches Festivitäten zum 70. Jubiläum der Marke werden allen bei der Auflage 2018 des Goodwood Festival of Speed unvergesslich bleiben. 

Ein außergewöhnliches Aufgebot der bedeutendsten Modelle aus Zuffenhausen - GTs und Einsitzer, Prototypen, die in Le Mans gewonnen haben und Rallyefahrzeuge - konnten beim Hillclimb ebenso bewundert werden wie als Gruppenbild vor Goodwood House unter einem spektakulären Porsche-Element für einen Jubelmoment mit musikalischer Umrahmung und Feuerwerk bei Tag. 

Und natürlich folgten viele Legenden des Motorsports, deren Namen mit Porsche verknüpft sind, dem Ruf des Festivals, um entweder nach langen Jahren im Cockpit einer alten Flamme wieder Platz zu nehmen oder ein neues Auto kennenzulernen. Mark Webber, beispielsweise, schnappte sich die Schlüssel zum Porsche 356 „Nr. 1”-Roadster von 1948. Die Mensch-Machine-Paarungen, die uns am meisten gefallen haben, waren Gijs van Lennep im Martini-911 Carrera RSR Turbo, Jochen Mass im Rothman-962 mit dem er auch in Kyalami erfolgreich war, Neel Jani im phänomenalen 919 Hybrid Tribute und Charlie, Sohn von Gastgeber Lord March, der sich einen Ausflug in James Turners brandneuen 911 Artcar gönnte.

Aber auch abseits der Porsche-Party bot das Festival of Speed eine Flut an tollen Bildern, herrlichem Lärm und Krach und wunderbaren Düften. Wir genossen besonders eine kleine Wanderung durch die Wälder des Anwesens, um dabei zu sein, als sich Metro 6R4, Audi Quattros und Opel Mantras mit Powerslides und knallenden Fehlzündungen bei der Forest Rallye-Etappe duellierten. Sie wirbelten so viel Staub auf, dass sich die Schwaden in den Bäumen verfingen.

Ein ganzer Club aus modernen, von V8- und V10-Motoren angetriebenen Formel 1-Rennwagen, erinnerte das Publikum, das genau so die Königsklasse des Motorsports klingen sollte. Wir waren sehr beeindruckt vom Brabham BT62, Lanzantes Langheck-McLaren P1 GT und der „Design and Lightweighting”-Studie von Singer Vehicle Design im Wettstreit der Supersportwagen. Aber sie alle wurden doch von dem Mann in den Schatten gestellt, der mit seinem selbst gebastelten Jetpack den Hillclimb in Angriff nahm. Wenn das nicht ein hinreißendes Beispiel für britischen Sportsgeist darstellte!

Im Lauf der letzten 25 Jahre avancierte das Goodwood Festival of Speed fraglos zum weltweit packendsten Festival des Motorsports. Für unseren Geschmack ist dieses Fest in den letzten Jahren zu geschäftig und zu kommerziell geworden, aber man muss auch feststellen, dass nirgendwo sonst die Lust und die Leidenschaft für schnelle Automobile, für die Persönlichkeiten der glorreichen Historie, der Gegenwart und der Zukunft so spürbar sind wie hier. Ein moderner, Super-Supersportwagen mag zwar die schnellste Rundenzeit an diesem Wochenende eingefahren haben, aber unser Herz schlägt weiter für das Donnergrollen eines Vorkriegs-Auto Union-Rennwagens.

Fotos: Robert Cooper für Classic Driver © 2018