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Der späte Erfolg des Porsche Design Chrono I

Der Designer F. A. Porsche ist nicht nur der Vater des Porsche 911, er entwarf auch eine revolutionäre Uhr. 1972 wurde der Porsche Design Chrono 1 vorgestellt. Die mattschwarze Uhr war ein Skandal und wurde von Experten als "Laune der Mode" abgestraft. Zu Unrecht, wie sich zeigen sollte.

Als der Porsche Design Chrono 1 im Jahr 1972 vorgestellt wurde, schlitterte die Uhrenwelt gerade in eine ihrer größten Krisen - die Quarzrevolution. Nicht mehr reine Mechanik, sonder die genaueren Uhren mit elektronischem Quarzoszillator als Taktgeber sollten den Markt überschwemmen - Modelle mit digitaler Anzeige aus Japan kamen in Mode. In diese Zeit des Umbruchs passte der erste vollständig mattschwarze Chronograph von Porsche eigentlich recht gut, doch die sportliche Herrenuhr, die bei Orfina gefertigt wurde, sorgte nicht gerade für Begeisterung. Ein britischer Journalist schrieb: "Der Chronograph von Porsche Design ist nur auf einer Beerdigung tragbar." Weiter hieß es, "man möge sich bei Porsche auf den Bau von Automobilen konzentrieren". Die Einschätzung des Journalisten sollte sich als falsch erweisen und der Chrono 1 mehr als 50.000 Mal verkaufen.  Auch viele Rennfahrer wie beispielsweise Clay Regazzoni waren von der Auto-DNS der Uhr begeistert. 

Konzentration auf das Wesentliche


In einem Interview mit dem Uhrenexperten Gisbert L. Brunner erklärte "F. A." einst: „Mir ging es darum, eine Uhr passend zum Auto zu kreieren. Schwarz wie die Tachometer und Drehzahlmesser des 911er, weil das beim Ablesen nicht blendet.“ Schnell gehörte die Porsche-Uhr und die berühmte, tropfenförmige Porsche-Design-Sonnenbrille zur Grundausstattung jedes Porsche 911- oder 914-Fahrers. Für den Gebrauchsgestalter war es weniger eine Frage des Zeitgeistes, sondern es ging ihm immer darum, "ehrliche" Produkte zu kreieren. Welche Weitsicht der Meister des Produktdesigns bewies, zeigt sich heute: Kaum eine Marke, die heute nicht auch schwarze Uhren in ihrer Kollektion anbieten. Uhren-Tuner wie das Bamford Watch Department und Pro Hunter begründen ihr Geschäftsmodell sogar auf dem nachträglichen Schwärzen von mechanischen Luxusuhren von Rolex und Patek Philippe

Gesuchte Klassiker für das Handgelenk

Heute sind orignale Porsche Design Chrono 1 gesuchte Sammlerobjekte. Auch wenn in hohen Stückzahlen produziert, sind gerade die Orfina-Modelle heute sehr schwer in gutem Originalzustand auf dem Markt zu finden. Denn die schwarze Pulverbeschichtung hat sich als nicht sehr strapazierfähig bewiesen und weist häufig starke Abnutzungen auf. Technisch sind die Uhren weniger anfällig, denn ab 1974 sorgt das bekannte Valjoux 7750 Automatikkaliber für den Gang der Zeit, das sich als unkompliziert in der Wartung erweist. Wer es noch spezieller liebt, sollte sich nach den Orfina-Porsche-Design-Chronographen umschauen, die für verscheidenen Armeen gefertigt wurden. Besonders gesucht ist der "Nato-Chrono" in natograu oder die mattgrüne Variante "Military Mk II". 

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