Wie würden Sie Ihren persönlichen Stil bezeichnen?
Es ist nicht einfach für mich, meinen eigenen Stil zu beschreiben. Zumeist habe ich Konzeptstudien und Unikate fotografiert, vorzugsweise im Dunkeln. Das „Malen“ mit Licht erlaubt es mir, die Linien und Flächen besser herauszuarbeiten. Jedes Auto ist anders und erfordert einen eigenen Zugang. Da ich selbst Autodesigner bin, kann ich die hinter einem Entwurf stehenden Ideen besser nachvollziehen. Daher ist es mein Ziel, ihnen mit den richtigen Perspektiven und Blickwinkeln gerecht zu werden.
Der Stil variiert natürlich auch in Abhängigkeit von der jeweiligen Location. Eine Werbekampagne für ein großes Unternehmen unterscheidet sich zum Beispiel extrem von meiner Dokumentation „Carros de Cuba“.
Warum haben Sie angefangen Autos zu fotografieren? Und was war Ihr erstes Modell?
Meine Begeisterung für Autos geht bis auf meine Kindheit zurück. Obwohl es in meiner Familie gar keine Autonarren gab. Seit frühen Jahren habe ich mich zugleich auch schon für die Fotografie interessiert.
Ich bin nach Italien gezogen, um dort Automobil-Design zu studieren. Und dort begannen dann auch meine ersten richtigen Shootings. Ich erinnere mich an Aufnahmen mit einem Maserati Birdcage, einem Pagani Zonda und vielen mehr für ein spanisches Automagazin. Zu jener Zeit war mein Italienisch noch nicht sehr gut, doch das liegt nunmehr zehn Jahre zurück.
Was war Ihr erinnerungswürdigstes Shooting?
Jedes Fotoshooting hat eine Geschichte. Manchmal geht es um das Auto, manchmal um das Szenario oder die Leute, die man dabei trifft. Es gab viele Highlights und es ist unmöglich, sie alle aufzuzählen. Ich erinnere mich aber zum Beispiel, wie ich eine von einem echten Feuer umgebene Designstudie (Icona Vulcano – Shanghai) oder die offiziellen Fotos des teuersten Serienwagens aller Zeiten (WMotors Lykan – UAE) fotografierte. Unvergessen auch der Zugang zur gesamten Sammlung von Bertone, die Entdeckung des vor sich hin rostenden Mercedes Gullwing nach Wochen intensiver Suche auf Kuba oder das Shooting des Abarth Monoposto Rekordwagen, den ich nach Jahrzehnten wieder auf die Steilstrecke von Monza zurückbrachte.
Welche Schnittsoftware nutzten Sie? Und warum?
Photoshop. Ich versuche, möglichst wenig Zeit für die Postproduction aufzuwenden oder die Motive stark zu modifizieren. Bei kommerziellen Fotoproduktionen ist dies allerdings schon ein „Muss“. Da kann man leicht fünf Stunden mit der Bearbeitung eines einzigen Bildes verbringen. Bei anderen Projekten, wie dem Carros de Cuba-Buch, benutze ich das Programm nur, um die Farben und Kontraste zu kalibrieren, ehe es in den Druck geht. Doch das ist eine ganz normale Prozedur.
Ein Shooting, bei dem ich endlich einmal ohne Hektik arbeiten kann!