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Magazin

Neuer Chiron zementiert Bugattis Position am Sportwagen-Himmel

Nach einer ermüdenden Salamitaktik mit immer wieder neuen Informations-Bröckchen lässt Bugattis PR-Abteilung nun endlich die Katze aus dem Sack. Und wir müssen sagen: Der neue Bugatti Chiron kommt noch atemberaubender daher als sein Vorgänger Veyron....

Lassen wir erst einmal die Eckdaten sacken: 1.500 PS aus einem gründlich überarbeiteten W16 mit acht Litern Hubraum und vier Turboladern; 1.600 Nm Drehmoment zwischen 2.000 und 6.000 Touren, 0-100 km/h in unter 2,5 Sekunden und eine – ja man glaubt es kaum - für Straßenfahrten abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 420 km/h. Dazu der Einstiegs-Preis: 2,4 Millionen Euro netto. „Wir haben die Grenzen der Physik weiter ausgereizt. Es gibt keinen Bereich, in dem wir uns nicht wesentlich verbessert hätten“, sagt Bugatti-Präsident Wolfgang Dürrheimer. Das haben sie in der Tat: Der Chiron ist der stärkste Seriensportwagen der Geschichte und wird dieses Prädikat sicher noch eine ganze Weile für sich reklamieren.

Ein positiver Schritt nach vorne

Das stark von der Aerodynamik bestimmte Design finden wir gefälliger als beim Veyron und bei der als Teaser für den Chiron gedachten Studie Vision Gran Turismo. Bugatti selbst definiert die Formensprache mit dem Leitsatz „Form follows performance“ und dem Ziel „Deutlich mehr ‚Beast’ und dabei immer noch reichlich ‚Beauty’. Augenfälligstes Designelement ist die für Bugatti Modelle von früher so typische C-Spange in der Seitenansicht. Während ein Veyron mit einer durchgehenden Lackierung immer am besten wirkte, schmeichelt dem Chiron in Verbindung mit erwähntem C-Schwung eine Zweitonlackierung besonders.

Hommage an gestern, doch verwurzelt im Heute

Die wie ein Rückgrat mittig über das ganze Auto gezogene Mittelfinne ist eine Referenz an den Kamm des Typ 57 SC Atlantic. Die futuristischen Voll-LED-Projektionsscheinwerfer im „Achtaugen“-Design und das 1,60 Meter breite, aus dem vollen Aluminium gefräste Heckleuchtenband mit 82 LEDs setzen moderne Kontrapunkte. Auch im Interieur warten Superlativen. Wie eine illuminierte C-Spange als längster Lichtleiter im Automobilbau und ein bis 500 km/h reichender Tacho. 

Unter die Haut

Die Haut des knapp zwei Tonnen schweren Chiron besteht aus Sicht-Carbon, dessen hochwertige Kohlefasergewebe mit sechs Lackschichten zur Perfektion gebracht werden. Die Karosserie umhüllt ein Kohlefaser-Monocoque, das in punkto Steifigkeit laut Bugatti „LMP1“-Niveau erreichen soll. Das Tuning des Motors umfasste neben einer neuen Auspuffanlage aus Titan eine Registeraufladung für die um 30 Prozent vergrößerten Turbos.  Beim Anfahren startet der Chiron nur mit zwei Verdichtern, erst ab 3.800 Umdrehungen wird das zweite Paar zugeschaltet. Das neue „adaptive Fahrwerk“ erlaubt die Wahl zwischen fünf Fahrprogrammen. Riesige Michelins (285/30 R20 vorn, 355/25 R21 hinten), neu entwickelte Carbon-Silicium-Carbid-Bremsen, ein in vier Stufen verstellbarer Heckspoiler und eine hydraulische Diffusorklappe an der Vorderachse zeugen vom Willen der Entwickler, das stärkste Auto der Welt immer sicher am Boden zu halten und auch stets verlässlich zum Stehen zu bringen. Und damit nichts überhitzt, bilden insgesamt zehn Radiatoren das leistungsstärkste Kühlsystem im gesamten Sportwagensegment.

Schon ein Drittel fest vorbestellt

Bugatti will 500 Chiron bauen und ab kommendem Herbst mit der Auslieferung beginnen, schon jetzt lägen für ein Drittel Vorbestellungen vor, hieß es in Genf. Doch wie schon beim Veyron dürfen im ersten Schwung leer ausgegangene Sammler für die kommenden Jahre mit nachgeschobenen Sonder- oder Supersport-Versionen rechnen. Der Run auf den neuen Chiron – er wird so schnell nicht erlahmen....

Fotos: Bugatti

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