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Im wertvollsten Konvoi der Welt durch den Nebel von Monterey

Um Punkt sieben Uhr am Donnerstagmorgen startete das Gros der am Pebble Beach Concours d’Elegance teilnehmenden Preziosen durch den Nebel der Monterey Halbinsel zur weltweit schönsten Fahrzeugparade. Bei der Tour d’Elegance zeigen sich die Favoriten auf Concours-Weihen fahrend dem Fanpublikum...

Garagenschönheiten? Von wegen! Auch die schönsten Autos sind dazu da, bewegt zu werden. Und die 70-Meilen-Runde von Pebble Beach – die auf dem Weg nach Carmel, Big Sur und zum State Highway Number One Abschnitte des legendären 17-Mile-Drive mit einbezieht – ist wahrlich keine schlechte Strecke, um diesen unschätzbar wertvollen Automobilen etwas Auslauf zu gönnen. 

Es liegt im Interesse der Besitzer, an der Tour d’Elegance teilzunehmen. Denn sollten später beim Concours zwei Modelle punktgleich sein, entscheidet die Jury in der Regel zugunsten jenes Autos, das an der Tour teilgenommen hat. Zuschauer, die früh genug aufstehen, um sich einen Logenplatz an der Pazifikküste zu sichern, erhalten quasi kostenlos Eintritt zur wohl weltweit erlesensten beweglichen Motor Show. 

Doch nun ein Blick auf die 200 potentiellen Preisträger. Wie immer verkörpern die vielen Klassen und prominenten Marken die Kreativität und den Erfindungsreichtum ihrer „Väter“, dessen historischer und kultureller Einfluss nicht hoch genug einzuschätzen ist. Sonderklassen für 2018 umfassen Autos aus dem britischen Kolonialreich in Indien, opulente Citroën Spezialanfertigungen, die hübschen italienischen Juwelen von OSCA und Traumcabrios aus der Ära des US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower.

Ferrari war in Pebble Beach schon immer gut vertreten - und 2018 macht da keine Ausnahme. Unter den Springenden Pferden, welche die Tour unter die Hufe nahmen, waren ein von Brandoli in Maranello komplett restaurierter und unverschämt kurvenreicher 206 S Dino, mindestens zwei 250 GT California Spider und ein klassischer 500 Testa Rossa mit Vorderkotflügeln in Ponton-Form sowie wunderschön geformten Lufteinlässen in der Haube.

Zwei Ford GT40 drehten den Lautstärkepegel auf „voll“ und sorgten dafür, dass alle noch schläfrigen Piloten auf einen Schlag hellwach waren. Einer der beiden, ein blauweißer Prototyp Roadster, wurde von Classic Driver-Händler Max Girardo gesteuert, der das Auto im Auftrag seines Besitzers in Pebble vorführt. Nächste Woche erfahren wir aus erster Hand von Max, was es bedeutet, in Pebble Beach um Ruhm und Ehre zu kämpfen. Also beachten Sie diese Seiten!

Natürlich begeisterten in einem Land, das Vorkriegsautos traditionell sehr verehrt, Fahrzeuge von Alfa Romeo, Mercedes-Benz, Duesenberg, Delage, Hispano-Suiza, Bugatti, Bentley und Rolls-Royce Zuschauer aus allen Altersgruppen. 

Das vielleicht imposanteste Modell – und ein heißer Kandidat für den begehrten Titel „Best of Show“ – war das Cadillac V16 Hartmann Cabriolet von 1937. Das 6,7 Meter lange Drop-top-Ungetüm mit dem endlos nach hinten abfallenden Heck gehört zu den aufregendsten Mobilen, die uns jemals zu Gesicht gekommen sind. Noch ungewöhnlicher ist nur die Tatsache, dass das Auto nicht in Amerika, sondern in der Schweiz beim Cadillac Händler Willy Hartmann aus Lausanne eingekleidet wurde!

Während sich der Multi-Millionen-Konvoi nach einem gemütlichen Lunchstop in Carmel zurück nach Pebble Beach schlängelte, wanderten unsere Gedanken schon in Richtung des Concours. Nachdem bei der Villa d’Este mit dem Ferrari 335 S ein Nachkriegssportwagen den Preis „Best of Show“ errungen hat, fragen wir uns, ob einem der hier vorgestellten Fahrzeuge das gleiche Kunststück gelingt. Zum Glück wird es nicht lange dauern, um das herauszufinden. Besuchen Sie einfach Anfang nächster Woche Classic Driver, um alle aktuellen Nachrichten aus Pebble Beach – dem Fairway to Heaven – zu erfahren.

Fotos: Stephan Bauer für Classic Driver © 2018 

Sie finden unsere gesammelte Berichterstattung zur Monterey Car Week 2018 und zu Pebble Beach 2018 hier.