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Feiern Sie 100 Jahre Le Mans mit diesem viermalig teilnehmenden Porsche

Es gibt rennbereite Porsche, und dann gibt es die Porsche, die viermal in Le Mans an den Start gingen. Dieser 911 RSR von 1974 zählt zum exklusiven zweiten Kreis. Dank DK Engineering könnten Sie nun der überglückliche neue Besitzer dieser außerordentlichen Rennmaschine sein.

Obwohl die aktuellen Versionen von Porsches GT-Serie zu den hyper dynamischen und fortschrittlichsten 911 überhaupt zählen, war der Elfer in den siebziger Jahren eher ein Alltags-Sportwagen, der an Wochenenden Rennen und montags zum Büro fuhr. Doch damals begann auch Porsches Motorsportabteilung in aller Stille einen 911 zu entwickeln, der noch unerhörter als jeder GT2 RS oder 911R sein sollte.

Nach diversen Modifikationen am Elfer im Lauf der frühen siebziger Jahre, erlebte der 911 in 1974 eine weitere Evolution. Der 3,0-Liter starke RSR wurde um das Herzstück des 3,0-Liter RS-Homologation Specials mit dem Ziel des höchsten sportlichen Anspruchs in seinen Genen gefertigt. Er sollte zum erfolgreichsten Gruppe 4-Auto seiner Ära avancieren. Nur 50 Stück wurden produziert, die ausschließlich den wettkampfstärksten Teams zur Verfügung gestellt wurden. Trotz dieser kleinen Serie gilt der RSR als 911 in Bestform.

Der Porsche, den Sie auf den Fotos sehen, ist ein echter Vertreter jener 50 Exemplare, von denen viele eine sehr lange Rennkarriere erleben sollten. Manche erhielten ein Upgrade zu 934- oder 935-Spezifikation, manche ereilte das Schicksal in Form einer Leitplanke oder eines Kiesbetts. Deswegen blieben wenige Fahrzeuge unberührt und noch weniger bewahrten ihre originalen „Matching Numbers“-Motoren – aber dieser erfüllt diese Kriterien, und mehr noch.

Dieser RSR mit der Fahrgestellnummer 9072 wurde neu für das berühmte belgische Ecurie Francorchamps Racing Team unter Jean Blaton – Kosename „Beurlys“ -bestellt. Das Auto wurde von Blaton zusammen mit Richard Bond und Hughes de Fierlandt für die 24 Stunden in Le Mans 1974 angemeldet, wo das Team einen perfekten Start hinlegte und sogar bis zur Mitte des Langstreckenrennens den gesamtzweiten Platz hielt. Doch dann erlitt der RSR Kupplungsprobleme und das Team musste nach diesem Unglück in der 19. Stunde aussteigen.

Fast so, als hätte der Porsche noch eine offene Rechnung mit dem zermürbenden 24 Stunden-Rennen, kehrte der RSR 1974 zurück an die Sarthe, wurde aber vom selben Schicksal wie im Vorjahr heimgesucht. Doch noch war nicht alles verloren, denn 1976 wanderte der 911 in die kompetenten Hände von Annie-Charlotte Verney, der erfolgreichsten Fahrerin in Le Mans. Dieser Wechsel bescherte dem RSR noch viele weitere Erfolge, darunter Klassenzweiter 1977 in Le Mans und ein Jahr später Klassenerster auf der legendären Rennstrecke. Als wären das noch nicht genug Lorbeeren, startete der RSR bei der berühmten Tour de France und gewann zudem die französische GT-Meisterschaft.

Jetzt wurde der RSR makellos von DK Engineering restauriert: Zusammen mit den Porsche-Spezialisten Tuthill und nachdem das Auto bis auf die nackte Karosse zerlegt worden war, konnten die Teams bestätigen, dass dieses Exemplar noch das Originalchassis besitzt. Nach einer weiteren Untersuchung durch Experten konnte auch festgestellt werden, dass Nummer 9072 nicht nur die originale Außenhaut inklusive Beulen und Narben aus der Motorsportzeit behalten hatte, sondern, dass auch das Kurbelwellengehäuse als originale Matching Numbers-Komponente betrachtet werden sollte. DK Engineering und Tuthill waren enorm engagiert, um dieses Auto in einen perfekt restaurierten Zustand zu versetzen. Mit diesem RSR lassen sich heute wieder so kompromisslos wie damals in 1974 Rennen fahren. Er ist ein unglaubliches Multitalent für jeden Sammler oder Porsche-Enthusiasten.

Gäbe es im 100. Jahr von Le Mans einen besseren Begleiter an den Circuit de la Sarthe, um in den Erinnerungen dieses einmaligen Veteranen zu schwelgen! Oder Sie lassen sich vom RSR inspirieren und starten gleich selbst bei der Le Mans Classic?