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Diese Autos wären bei Artcurials Rétromobile-Auktion 2020 eine Sünde wert

Als offizieller Auktionspartner der Rétromobile hat der Spezialist wieder einen wunderbaren Katalog gespickt mit Motorrädern, Yachten und Sammlerautos zusammengetragen. Bei den Automobilen sind wir am 7. Februar in Paris auf die Losresultate besonders gespannt.

Von wegen Stau

Bekanntlich ist der Verkehr in Paris alles andere als charmant, aber warum nicht kreativ darauf reagieren? Mit diesem Amphicar DWM Schwimmwagen von 1963 wassern Sie einfach auf der Seine und halten dann Kurs Richtung Süden, Richtung Monaco, wo dieses verspielte Cabrio erstzugelassen war. Nach einer umfassenden, zweijährigen Restaurierung wird das Amphicar auf 55.000 – 75.000 Euro geschätzt. Das ist nichts im Vergleich zu den cholerischen Anfällen, die Pariser Autofahrer anderen Verkehrsteilnehmern, die zu Besuch sind, erzeugen können.

Eine Diva der Zwanziger

Mit einer beachtlichen Taxierung auf 6 – 8 Millionen Euro handelt es sich hier um Artcurials Trumpfkarte bei der Rétromobile-Versteigerung: ein Mercedes-Benz 710 SS Sport Tourer von 1929 mit einer Karosserie von Fernandez & Darrin aus Frankreich. Genauso zuhause auf einem Alpenpass wie bei einem exklusiven Concours d`Elegance war der 710 SS in den zwanziger und dreißiger Jahren das Maß aller automobilen Dinge.

Ein Projekt mit Seltenheitswert

Artcurials Rétromobile-Katalog wartet zwar mit einigen prachtvollen Citroën auf, aber jener, der uns am meisten gefiel, ist dieses Projekt DS19 Cabriolet Usine von 1965. Nach einer Heckkollision in den siebziger Jahren hatte der Erstbesitzer, ein Klempner aus der Normandie, das Auto mit dem Plan, es Instand zu setzen gelagert. Aber leider kam es nie dazu. Heute zählt diese offene Göttin zu den ganz wenigen Exemplaren weltweit, die noch nicht überarbeitet wurden. Sie wird auf 70.000 – 100.000 Euro geschätzt, aber, was ganz wesentlich ist, ohne Reserve. Obwohl die umfassende Restaurierung dieser DS19 einiges kosten dürfte, besitzt man danach die Genugtuung, eine der ursprünglichsten und seltensten Göttinnen wieder zum Leben erweckt zu haben.

Geboren für den Motorsport

Fraglos zählt zu den schönsten Autos im Katalog dieser Ferrari 275 GTB 6C “Short-Nose“ von 1965 (geschätzt: 2 – 3 Millionen Euro). Der Grand Tourer mit Matching Numbers hat in seiner aktiven Zeit eine außerordentliche Zahl von über 40 internationalen Rennen absolviert. Ein Glanzpunkt war der Sieg in der GT-Klasse bei den 1.000 Kilometern von Monza 1966. Dieser Ferrari, der in der Spezifikation der Rallye Lyon-Charbonnières angeboten wird, ist alles, bloß kein Kandidat für einen feinen Concours-Rasen. Enzo wäre hingerissen.

Der Stolz eines jeden Paddock

Natürlich sind der wundervoll konservierte Porsche 906 von 1966 (geschätzt: 1,4 – 1,8 Millionen Euro), der Jaguar XJ220 von 1993, der zweimal in Le Mans startete (geschätzt: 900.000 – 1,3 Millionen Euro) und der siegreiche Ferrari 126 C3 von 1983 spektakuläre und geschichtlich bedeutsame Lose. Aber wir finden, dass das Trio aus den ehemaligen Team Warsteiner-TOJ-Prototypen wahrscheinlich für das größte Aufsehen in jedem Paddock des historischen Motorsports sorgen würde. Die goldfarbenen Rennwagen des bekannten deutschen Teams waren in den Jahren 1974, 1975 und 1976 mit mäßigem Erfolg unterwegs. Nachdem wir uns den letzten Hammerschlag gesichert hätten, wäre das nächste Projekt, den passenden TOJ-Transporter aus der Zeit ausfindig zu machen und dazu noch die Team-Outfits. Wenn schon, denn schon.

Hollywood lässt grüßen

Für die legendär flamboyante ungarisch-amerikanische Schauspielerin Zsa Zsa Gabor kam ein Rolls-Royce Silver Cloud II „von der Stange“ natürlich nie in Frage. Nachdem sie ihren seltenen, weil langgestrecketen Rolls in Empfang nahm, bat sie George Barris als Hollywoods erste Adresse für Sonderanfertigungen seine ganze Kunst diesem Automobil zu widmen. Muss man mehr verraten?

Unser absoluter Liebling

Ferrari hat nur 10 für den europäischen Markt spezifizierte 599 GTB mit manueller Sechsgangschaltung gefertigt – dieses silberfarbene Exemplar von 2007 zählt zur exklusiven Kleinserie. Ein mächtiger Ferrari V12 im Zusammenklang mit dem beglückenden „Klick Klack“ der legendären offenen Schaltkulisse Ferraris ist ein lebensbejahendes Erlebnis, das heute Seltenheitswert besitzt. Noch dazu ist die Ausstattung selbst schon hinreißend: Titan und beigefarbenes Leder im Interieur und die sternförmigen Räder mit denen der 599 GTB debütierte. Wir werden nie verstehen, weshalb sie nicht häufiger bestellt wurden, denn sie passen wie angegossen zur sinnlichen Form des schönen Grand Tourer (geschätzt: 240.000 – 280.000 Euro).

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Artcurial © 2020

Sie finden den kompletten Katalog für Artcurials Rétromobile 2020- Versteigerung am 7. Februar im Messezentrum an der Porte de Versailles im Classic Driver Markt.