Mercedes 0317 „Porsche-Gulf“ Transporter
Nur drei dieser Mercedes-Benz 0317 wurden als Porsche-Renntransporter gebaut (heute existieren nur noch zwei), und das berühmte Gulf-Wyer-Team war glücklicher Empfänger einer dieser überdimensionalen Lastenesel. Natürlich wurde der Renntransporter in den Teamfarben lackiert, was ihn umso attraktiver machte. Unter der blau-orangefarbenen Hülle hätte wahrscheinlich ein ganzer Wanderzirkus Platz finden können – und so etwas Ähnliches war es ja auch. Nur eben nicht mit Clowns und Jongleuren, sondern mit einem hochprofessionellen Rennteam, dessen Gefährt, ein Porsche 917, zu der Zeit das überlegene Auto im Rennzirkus war. Die beiden übrig gebliebenen Transporter sind mittlerweile wieder vereint und Teil der ROFGO-Sammlung. In diesem Jahr traten sie bei der Le Mans Classic auf und boten ein unvergessliches Bild inmitten dieses prestigereichen Rennwochenendes.
Das „Blaue Wunder“ von Mercedes-Benz
Wir fragen uns ernsthaft, ob die Mercedes-Benz Prototypen-Abteilung die Anfrage des Rennleiters Alfred Neubauer, einen Rennwagen-Transporter zu entwickeln, um eilige Ladungen zu befördern, womöglich etwas zu ernst nahm? Denn das 6,75 Meter lange und zwei Meter breite Resultat – auf Basis eines verlängerten 300-S-Fahrgestells, angetrieben von einem 300-SL-Motor und mit Karosserieteilen der 180er Limousine – war doch nicht weniger als der schnellste LKW der Welt. Unfassbar, dass dieses Gefährt 1954 über öffentliche Straßen raste, beladen mit Fangios W196!
Der Ecurie Ecosse Renntransporter
Gestatten, der vielleicht unvergesslichste Renntransporter überhaupt! Dieser maßgeschneiderte, auf Basis eines Commer gebaute Apparat wurde erdacht, nachdem das Team Ecurie Ecosse seinen zweiten Le-Mans-Sieg geholt hatte. Er sollte sich künftig als äußerst geeignet erweisen, um die schottischen Teamautos von Rennen zu Rennen zu befördern. Heute wird der Renntransporter regelmäßig beim Goodwood Revival ausgestellt und stets ehrfürchtig begutachtet - vor allem von jenen Besuchern, die zu Hause eines der Corgi-Miniaturmodelle aus den 1960ern behüten. Wir können uns nicht helfen, doch wir glauben, dass der Transporter ohne seine prestigereiche blaue Metallic-Lackierung ein wenig, nun ja, nackt aussehen würde. Doch es gibt nichts, was ein Jaguar D-Type nicht richten könnte.
Volkswagen Bulli Porsche Transporter
Sechs dieser Volkswagen Bulli Pritschenwagen orderte Porsche im Jahr 1964 für seine neuen Formel-V-Rennwagen, der als perfekter Einstieg in eine Motorsportkarriere beworben wurde. Die Transporter waren nicht nur mit einer Ladefläche ausgestattet, um die kleinen Single-Seater zu befördern, sie erhielten auch einen auf 200 PS leistungsgesteigerten Porsche-914-Motor, sozusagen um das Extragewicht auszugleichen. Eine seltene Kombination, waren die Renntransporter vermutlich schneller als die Formelwagen selbst. Doch wir wollen besser nicht weiter auf diesem Thema herumreiten. Schließlich begeistert allein der bloße Anblick dieses Pärchens über alle Maßen.
Fiat „Bartoletti“ Transporter
Shelby und Ferrari mögen in den frühen Sechzigern auf der Rennstrecke um Kopf und Kragen gefightet haben, doch abseits teilten sie etwas Gemeinsames: Die Transporter, mit denen sie ihre Rennwagen an die Strecke brachten. Eine beliebte Wahl unter den Teams (unter denen sich auch Maserati und Lotus befanden) waren Bartolettis Renntransporter auf Fiat-Basis. Aufgrund der Handwerkskunst und dem außergewöhnlich funktionalen wie formschönen Design sind die Schlepper heute fast so begehrt, wie die Rennwagen, die sie einst trugen.