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Der Pagani Zonda R symbolisiert den ultimativen Drang nach Perfektion

Der Pagani Zonda R bezieht seine Inspiration von einigen der weltweit radikalsten Rennwagen – in seiner finalen Hypercar-Spezifikation „Revolución“ symbolisiert er den ultimativen Supersportwagen. Nun steht dieses „Track Day Car“ am 3. März bei RM Sotheby’s Auktion auf Amelia Island zum Verkauf.

Als Paganis erstes Modell, der Zonda C12, 1999 auf dem Genfer Autosalon debütierte, wurde er auf Anhieb für sein radikales Styling, seine galaktische Leistung und seine fast unvorstellbare technische Raffinesse gefeiert. Ganz offensichtlich war er als physische Darstellung von Horacio Paganis beharrlichem Bestreben entstanden, „una Macchina con Anima“, ein Auto mit Seele, zu bauen.

Während der ursprüngliche Zonda auf dramatische Weise das neue Jahrtausend einleitete, schien das Potenzial des Fahrwerks und der Motorisierung endlos zu sein. Und so dauerte es auch nicht lange, bis Pagani begann, die Idee einer ultimativen Iteration des dramatischen Straßenwagens nur für die Rennstrecke in Betracht zu ziehen, ein „Track Day Car“ reinsten Wassers.

Es war erneut in Genf, beim Salon von 2007, als der rohe, herrlich klingende, kohlefaserverstärkte und im Radstand um 47 und in der Länge um 394 Millimeter gestreckte Zonda R Premiere feierte. Weil er nun auf keinerlei Vorschriften mehr achten musste, setzte Pagani alles daran, das schönste und gleichzeitig aggressivste Fahrerauto der Welt zu bauen. Die Chassis des Zonda R war eine Weiterentwicklung des 2005 gezeigten Zonda F. Mit einem von Pagani selbst entwickelten Monocoque, bei dem Titan und Kohlefaser miteinander verbunden werden, um von den technischen Eigenschaften beider Materialien zu profitieren.

Der größte Trumpf eines Zonda R sitzt buchstäblich hinter Ihren Ohrläppchen. Ein 6,0-Liter-V12-Saugmotor aus dem Mercedes-Benz CLK GTR, der 780 PS leistet und mit einem sequentiellen Sechsgang-Getriebe von Xtrac, einer Mehrscheiben-Rennkupplung und einem leichten Magnesiumgehäuse kombiniert ist. Er wird durch eine nach Formel-1-Vorbildern gestylte Dachhutze und diverse Ansaugkanäle gekühlt, so dass diese Bodenhaftung bewahrende Rakete in nur 2,8 Sekunden von 0-100 km/h abhebt und eine Höchstgeschwindigkeit von 375 km/h erreicht – falls Sie mutig genug sind. Das war zumindest der Pagani-Werksfahrer Marc Basseng, der am 30. Juli 2010 mit einer Zeit von 6.47 Minuten einen bis heute bestehenden Rundenrekord für nicht in Serie gebaute und von einem Verbrennungsmotor angetriebene „production-based”-Sportwagen für die Nürburgring-Nordschleife aufstellte. Mit dieser Zeit unterbot der Deutsche die bis dahin von einem Ferrari 599 XX gehaltene Bestzeit um elf Sekunden. 

Der hier angebotene Zonda R „Revolución“ Baujahr 2010 („R 05“) ist das fünfte von 10 „R“-Exemplaren, die Pagani zwischen 2009 und 2011 gebaut hat. Der Wagen wurde vom Erstbesitzer an das Pagani-Werk returniert und im Dezember 2014 auf die Revolución-Spezifikation aufgerüstet. Auf dem Jobzettel standen Motor- und Getriebemodifikationen, die dem Wagen einen Leistungszuwachs von 30 PS bescherten (nur für den Fall, dass Sie dachten, das Original sei zu langsam), ein neuer Satz Öhlins-Dämpfer und leichte Magnesium-Leichtmetallfelgen, die das Finish und das Design der Originale nachahmen. Der Abtrieb wurde ebenfalls erhöht. Mit einem kleineren, zweiten Heckspoiler unterhalb des großen Standardflügels, und einem  zusätzlichen Leitblech („dive plane“) oberhalb der beiden bereits  vorhandenen „air splitter“ an beiden Ecken der Bugpartie.

Im April 2022 erhielt der Wagen bei Pagani of Beverly Hills einen neuen Satz Pirellis, einen neuen Tank, eine komplette Motorrevision und einen Satz der neuestem, vom Werk zertifizierten Antriebswellen, alles zu Kosten von rund 27.000 Dollar.

Kurz gesagt stehen wir hier vor einer echten Rennstreckenwaffe der wildesten Art. Ein Auto, das technisch gesehen nicht zu existieren braucht, aber dem wir sehr, sehr dankbar sind, dass es existiert. Der Revolución ist ein Beispiel für Paganis ständiges Bestreben, den ultimativen Sportwagen zu erschaffen. Ein Auto, das wunderschön verarbeitet ist, das atemberaubende Geräusche von sich gibt und ein Geschoss, das wie kein anderer Konkurrent, sei es auf und abseits der Rennstrecke, so kompromisslos konstruiert worden ist. Am 3. März (ab 16 Uhr Ortszeit) kommt der Pagani R Revolución bei RM Sotheby's in Amelia Island unter den Hammer und wir sind sehr gespannt, ob er den Schätzpreis von 4.485.981 bis 6.355.140 Euro übertreffen wird!