Es gibt Versteigerungen, die sich speziellen Epochen widmen oder bestimmten Autotypen der Geschichte, andere wiederum setzen auf die seltensten Sammlerstücke, in der Hoffnung, dass ein wahres Bieterfieber ausbricht. Und dann gibt es die Auktionen, die jede Art Auto feiern – alt, neu, schnell, langsam, italienisch, britisch und dann etwas, dass diesen Event auszeichnet: Die deutsche Autokultur.
Die Classic Car Sale des berühmten Wiener Auktionshauses Dorotheum bietet bei der bevorstehenden Classic Expo in Salzburg einige Juwelen made in Germany an, die sich für das Vergnügen an der Beschleunigung genauso eignen wie für den Genuss kurvenreicher kleiner Straßen. Wir haben fünf entdeckt, die sofort unsere Aufmerksamkeit erregt haben. Fangen wir mit Porsche an. Unter den vielen klassischen 911 und zunehmend nachgefragten 944 hat uns dieser 928 GTS gefesselt: Er besitzt eine optimierte V8-Maschine, die ihn hervorhebt, als letztes Modell vor dem Produktionsende. Die breiteren Kotflügel wölben sich über 17-Zoll-Leichtmetallräder als serienmäßige Ausführung des GTS und verleihen dem Porsche zugleich ein viel attraktiveres Styling. Diese neue, sportlichere Note zusammen mit der beachtlichen Leistung zündete beim Marketingteam einen Funken und führte zu einem der berühmtesten Werbebotschaften für den GTS, der trocken feststellte, dass wer noch schneller unterwegs ist, dann schon Bordverpflegung serviert bekommt.
Zu den weiteren faszinierenden Porsche-Losen zählt für uns ein beeindruckendes 996 Turbo Cabrio in einer attraktiven Farbkombination und nur 19.800 Kilometer auf der Uhr. Als einer von nur 127 Turbo, die im letzten Jahr dieser Baureihe gefertigt wurden, dürfte der 996 verlässlich an Wert gewinnen.
Abgesehen von dem Aufgebot an Porsche, BMW und Volkswagen hat das Dorotheum auch eine Fülle an Mercedes-Benz-Modellen zusammengetragen, die unter den Hammer kommen. Gebaut in einer Ära, in der Mercedes Millionen in Verfeinerung und Luxus investierte, sind Lose wie dieser schöne 450 SEL 6.9 von 1976 künftige Sammlerstücke, denn sie verbinden einen charakteristischen Fahrgenuss mit der Finesse der Verarbeitung. Aber da sind auch noch zwei Aftermarket-Mercedes, die nicht weniger bemerkenswert sind. Vor allem ein 190 E, von dem wir noch nie gehört hatten. Er entstand 1983 bei Schulz Tuning, einem Unternehmen, das inzwischen berühmt ist für Cabrio- und Schrägheck-Varianten des „Baby-Benz“, allerdings entschieden sich die Veredler bei diesem Exemplar für einen leistungsbetonten Ansatz. Mit einem 5,0-Liter-V8 aus dem 450 SLC ist dieser Benz bestimmt kein Baby und mit Sicherheit einer der seltensten 190 E, die man finden kann. Wer deutsche Autos sammelt, sollte diesen raren Vertreter unbedingt in der Garage haben!
