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Magazin

Le Mans 2002: Notizen von Tony Dron

Es gibt nicht viel über das 24 Stunden Rennen von Le Mans, über das nicht berichtet wurde. Doch ich habe versucht, für Sie einiges an Hintergrundinformationen in Erfahrung zu bringen. Ich hatte das Glück, als Gast des MG-Teams dabei sein zu dürfen. Ich fühlte mich sehr in das Team integriert und bangte und hoffte mit ihnen.

Ich muss sagen, die MG-Lola Le Mans Rennwagen sind wahre Kleinode. Kein Wunder, dass das gesamte Team, beginnend mit dem Teamchef Kevin Howe und endend mit dem letzten Mann im Team, mit großen Erwartungen in das Rennen gegangen sind.

Mit noch größeren Hoffnungen sind aber natürlich die Teamfahrer an den Start gegangen. Als ob Sie von ihren Erwartungen beflügelt seien, fuhren sie brillante Runden und unglaublich schnell. Ich fragte den Teamfahrer Mark Blundell, wie sich denn der Wagen fahre? Er antwortete mit großer Begeisterung:“ Der Wagen fährt sich wie ein Formel 1 Wagen.“ Und man muß dieser Aussage glauben schenken, denn Blundell ist jemand der weiß wovon er spricht.

Nüchtern betrachtet liegt der Vergleich zu einem Formel 1 Rennwagen sehr nahe. Die MG-Lola Rennwagen sind extrem leicht und mit einem kleinen aber sehr kraftvollem Turbomotor ausgestattet der bei der Beschleunigung unglaubliches leistet. Die Wagen haben eine unheimlich gute Bodenhaftung beim Beschleunigen und sie sind auch auf den Geraden sehr schnell.


Luftansicht der Rennstrecke

Die Gewinner der 24 Stunden von Le Mans -Team Audi

Teammanager Hugh Chamberlain spricht mit Warren Hughes, 'frisch' aus dem Auto Anthony Reid

Der vierte Platz im Rennen für Bentley

Ohne Servolenkung bringen die MG-Lolas die Fahrer an ihr physisches Limit. Doch jeder, der einmal diesen Rennwagen gefahren ist, ist begeistert und kann nicht genug davon kriegen. Um Ihnen einen Eindruck zu verschaffen: Die MG-Lolas lassen eine für Rennen modifizierte Viper GT langsam aussehen, selbst auf der Rennstrecke von Le Mans. Ich konnte diese Beobachtung während eines Helikopter Fluges über dem Rundkurs machen – die MG-Lolas waren wirklich schnell.

Nach dem alle Teams ihre Pit-Stops absolviert hatten, war deutlich zu erkennen, wer das beste Zeitmanagement hatte – nämlich Team Audi. Nur, die eine Klasse unter den Audis fahrenden MG-Lolas forderten das überlegende deutsche Audi-Team zu einem Duell. Die Tatsache, dass das MG-Lola Team eine Runde früher ihren Pit-Stop machen musste, lies diese zurück fallen. Somit konnte das deutsche Team seinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen.

Für mich war es sehr deprimierend, zu sehen wie das MG-Lola Team trotz hervorragender Leistungen nicht Siegen konnte. Meine Hoffnung ist, dass jeder in der Welt bemerkt welch großes Potential in diesem Team steckt und anerkennt das jedes Teammitglied alles gegeben hat um bei dem 24 Stunden von Le Mans erfolgreich zu sein. Es war weitaus mehr als ein guter Versuch! Trotz der Niederlage hält dieses Team ein guter Geist zusammen und nicht zu letzt die Verpflichtung gegenüber den beiden Namensgebern – MG und Lola.

Unter den britischen Fans brach eine Woge der Begeisterung aus, als der Bentley weit hinter dem beeindruckendem Audi Team über die Ziellinie fuhr.

Text und Photos : Tony Dron