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Swatch-Auktion in Hongkong könnte 6,3 Millionen Dollar einbringen

Swatch-Auktion in Hongkong könnte 6,3 Millionen Dollar einbringen

Am 24. November versteigert Phillips de Pury in Hongkong die berühmte Swatch-Sammlung von Peter und Linda Blum. Die Sammlung umfasst mehr als 4350 Uhren – darunter zahlreiche Einzelstücke und Prototypen – und kommt vollständig als ein Los unter den Hammer. Der Schätzpreis liegt zwischen 3,5 und 6,3 Millionen US-Dollar.

Erst ein Jahrzehnt nachdem in den frühen 1980er Jahren die erste Swatch-Uhr auf den Markt kam, packte den schweizerischen Geschäftsmann Peter Blum und seine Frau Linda die Sammelleidenschaft. Über die Jahre trug das Ehepaar eine eindrucksvolle Sammlung der günstigen und mit zahlreichen Referenzen an die Popgeschichte gestalteten Plastikuhren zusammen – zuletzt zählte man 4.350 Exemplare. Neun Jahre nach dem Tod von Peter Blum hat sich dessen Witwe nun entschlossen, die weltweit einzigartige Kollektion über das renommierte Kunst-Auktionshaus Phillips de Pury & Company zu veräußern. Doch während man die Swatch gemeinhin als Billiguhr kennt, sind viele der Modelle ein kleines oder mittelgroßes Vermögen wert.

Die Auktionatoren schätzen die Sammlung auf 3,5 bis 6,3 Millionen US-Dollar – umgerechnet rund 2,6 bis 4,6 Millionen Euro. Glücklicherweise wird die Blum Collection nur zusammenhängend verkauft – in Hongkong kommt sie als einzelnes Los zum Aufruf. Was ernsthafte Swatch-Sammler besonders begeistern dürfte, sind die zahlreichen Prototypen, Einzelstücke, Hybriden und Produktvarianten, die mitunter aus der Zeit vor der ersten Serienfertigung stammen und Uhrengeschichte geschrieben haben. Auch einige prominente Beispiele der berühmten Künstler-Kollaborationen finden sich in der Sammlung, darunter sechs Prototypen der „Kiki Picasso“, ein ganzer Schwung von Keith-Haring-Designs sowie die erste von nur 120 produzierten „Swatch Puff“.

Am Swatch-Fieber angesteckt hatten sich die Blums bei ihrer Tochter, die damals selbst eine bescheidene Sammlung hegte. „Unsere Tochter drängte uns 1990, sie zu einer Swatch-Auktion nach Luzern zu begleiten“, berichtet Linda Blum gegenüber Classic Driver. „Danach ließen Peter die Swatch-Uhren einfach keine Ruhe mehr. Noch im selben Jahr kaufte er bei einem Händler die Weihnachtsuhr Hollywood Dream - und zwar zu einem nicht gerade geringen Preis. Seitdem besuchten wir so ziemlich jede Swatch-Auktion in Europa und begannen nebenbei Raritäten zu kaufen, von denen wir durch Mund-zu-Mund-Propaganda erfahren hatten. Von früheren Swatch-Mitarbeitern, Entwicklern und externen Designern, die zu dieser Zeit noch die übrigen Test-Exemplare behalten durften, erwarben wir zudem Prototypen und historisch wichtige Variationen.“

Vom 5. bis 10. November ist die Sammlung im Swatch Art Peace Hotel in Shanghai zu sehen. Die Versteigerung findet am 24. November 2011 um 21.00 Uhr im Four Seasons Hotel in der 8 Finance Street in Hongkong statt. Weitere Informationen unter www.phillipsdepury.com.

Text: Simon de Burton
Fotos: Phillips de Pury & Company