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Wäre James Bond von diesem 805 PS starken Aston Martin DBS-Restomod begeistert?

Gerade als wir glaubten, jeden erdenklichen Restomod gesehen zu haben, taucht nun mit einem Paukenschlag auch noch dieser auf. Genau auf einen solchen Überraschungseffekt zielten die Ringbrothers mit ihrer Version eines Aston Martin DBS, in dem über 12.000 Stunden handwerkliche Perfektion stecken!

Über die letzten Jahre haben wir schon einige ungewöhnliche Kandidaten für verrückte Nach- und Umbauten gesehen. Und alles dank eines einzigen Zauberwortes: Restomod. Wir bei Classic Driver sind große Fans von dieser Fahrzeuggattung, zeichnen sich doch die meisten durch ein Maß an Handwerkskunst und Innovation aus, von dem wir nur träumen können. Nun scheint es, als würde der weltbekannte Custom-Car-Hersteller Ringbrothers aus Spring Green (Wisconsin) mit seiner Interpretation eines 1971er-Aston Martin DBS, bekannt als „OCTAVIA“, in den Ring steigen.

Dieser komplett auf einen unbekannten Kunden maßgeschneiderte Einzelstück ist Ringbrothers’ bisher fortschrittlichstes und eindrucksvollstes Werk und zugleich der erste Aston Martin der Ring Brüder. Gerade feierte er auf der Monterey Car Week bei „The Quail“ Premiere. Das Spenderfahrzeug wurde umfassend modifiziert – bis auf die elektrischen Fensterheber ist kein Teil mehr identisch. Insgesamt stecken über 12.000 Stunden Entwicklungsarbeit in dem mit einer Kohlefaserkarosse umhüllten Aston. 

„Es ist fast unmöglich, all die Feinheiten aufzuzählen, die in die Konstruktion geflossen sind. Das Auto hat uns dazu gebracht, über unsere Komfortzone hinaus innovativ zu werden und so ein fahrendes mechanisches Kunstwerk zu schaffen“, sagt Mike Ring, zusammen mit Bruder Jim Gründer von Ringbrothers. „Wir haben die Wildheit von ‚american muscle‘ mit der steifen Oberlippe englischer Kultiviertheit und Automobilbautradition kombiniert. ‚OCTAVIA‘ übertrifft alles, was wir bisher gebaut haben, und ist eine Hommage an den Hot-Rodding-Geist. Nun enthüllt auf der größten Bühne von allen.“

Designer Gary Ragle war maßgeblich an der Entwicklung unzähliger Details des Autos beteiligt. Inklusive des Motorraums und des kompletten Interieurs sowie einer Vielzahl spezieller Komponenten, die dem Aston Martin ein unverwechselbares und doch außerirdisches Aussehen verleihen. Die Spur wurde vorn um 20 Zentimeter und hinten um sogar 25 Zentimeter verbreitert, wodurch eine markante und muskulöse Coke-Bottle-Taille entstand. Auch der Radstand wurde (um 7,5 Zentimeter) verlängert. Unter der Haube verbirgt sich ein wahres Biest in Gestalt eines 5,0-Liter-V8 von Ford Performance, gekrönt von einem speziell entwickelten Harrop Performance-Kompressor. Das Team gibt für die Straßenversion unglaubliche 805 PS an, die von einem Sechsgang-Schaltgetriebe übertragen werden.

Auch im Innenraum findet sich reichlich Carbonfaser. Zahlreiche in 3D gedruckte Edelstahl-Akzente lenken den Blick, der auch auf viel plissiertes Leder und Messingarbeiten fällt. Der „OCTAVIA“ ist auch das erste Modell, bei dem die automatisch abblendenden (transparenten) Sonnenblenden der Gentex Corporation in einem Straßenfahrzeug verbaut wurden. Die herunterklappbaren Blenden variieren ihre Transparenz je nach Sonneneinstrahlung und ermöglichen so bei jedem Wetter eine klare Sicht auf die Straße, haben auch eine Spiegel-Funktion. Da es sich um einen Aston Martin handelt, orientierte sich das Team an James-Bond-Themen und ließ an verschiedenen Stellen Anspielungen auf 007 einfließen. So ist der Griff des Ölmessstabs beispielsweise ein maßgefertigtes Martini-Glas mit einer Olive. Der Handbremshebel in brillantem Chrom erinnert an eine Pistole. Die Außenfarbe? Doppel-O-Silber. Das Nummernschild? SHAKN. Und die Bezeichnung OCTAVIA verweist auf die weibliche Hauptfigur im 13. Bond-Streifen Octopussy. Selbst die Ventildeckel des Motors sind nicht ausgenommen – auf ihnen steht nicht Aston Martin, sondern Aston Martini!

Details zur Markteinführung werden vorerst noch geheim gehalten, geplant ist aber, das Auto nach weiteren Arbeiten am Fahrwerk vor der nächsten SEMA Show im November fahrfertig zu machen. Doch schon jetzt sind wir vom Gesamtstil sowie von der Verarbeitung und den vielen originellen Details dieses unglaublichen Restomod begeistert!