Am vergangenen Sonntag schlossen sich die Tore der 7. Retro Classics in Stuttgart. Rund 40.000 Liebhaber klassischer Fahrzeuge feierten den Abschied vom Messegelände auf dem Stuttgarter Killesberg und blicken nun gespannt in die Zukunft. Denn bereits im nächsten Jahr soll sich die Retro Classics noch größer und internationaler auf dem neu eröffneten Messegelände in Stuttgart präsentieren.
Trotz des frühlingshaften Wetters konnte ein erneuter Besucherrekord verzeichnet werden. Die Hitliste der Besucher wird von den Sonderschauen zum 50-jährigen Jubiläum des Mercedes-Benz 300 SL Roadster und zum Geburtstag „50 Jahre Fiat 500“ angeführt. Ein weiteres Highlight war der von der Scuderia Schwaben Storico organisierte Fahrservice. Besucher konnten – gegen Zahlung einer kleinen Spende – in einem Klassiker ihrer Wahl eine Runde auf dem Messegelände als Beifahrer drehen. Zur Auswahl standen Vertreter der Marken Porsche, Riley oder Jaguar. Die gesammelten Spenden kamen der Stiftung Mariaberg in Stuttgart zu Gute. Bereits zum fünften Mal unterstützte die Scuderia die Einrichtung mit dieser Aktion.
Großes Interesse und fachkundige Gespräche fanden im Rahmen der Ausstellung „Rennsportlegenden der Vorkriegsära“ des Allgemeinen Schnauferl Clubs statt. Die zum ersten Mal in dieser Form zu sehen war. Eine wahre Premiere feierte auch der Audi 10/28 PS Modell B Phaeton aus dem Jahre 1911, der künftig im August-Horch-Museum in Zwickau zu bewundern sein wird. Den anerkannten Mercedes-Benz Clubs und dem Mercedes-Benz Museum war es zu verdanken, dass fast ein komplettes Jahrhundert Mercedes-Benz Autotradition auf der Retro Classics gezeigt werden konnte. Auch die Werksstände – beispielsweise von Porsche und Bosch – wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet. So richtete Porsche eine „lebendige Werkstatt“ ein, die einen Blick hinter die Kulissen der Porsche Original-Werksrestaurierung bot.
Bei einer Messe wie der Retro Classics geht es allerdings auch um den Verkauf von klassischen Automobilen und Motorrädern – sie ist quasi ein großer Marktplatz dafür. Und so verwundert es nicht, dass sich viele Händler auf den Weg in die Landeshauptstadt Baden Württembergs machten, mit vielen wertvollen Klassikern im Gepäck. Aus dem hohen Norden reiste die Firma Steenbuck an. Sie beherbergten einen waschechten politischen Flüchtling aus Venezuela auf ihrem Stand. Der in den 50er Jahren gebaute Mercedes-Benz 300 S Roadster befand sich den Großteil seines automobilen Lebens in den Händen einer Familie, die sich in dem südamerikanischen Land niedergelassen hatte. Aufgrund der politischen Situation entschloss man sich, das Land samt Auto zu verlassen. Auf einer Automobilmesse in Stuttgart dürfen auf die „Marke mit dem Stern“ spezialisierte Händler natürlich nicht fehlen. Einer von ihnen ist die Firma Mechatronik aus Pleidelsheim. Auf ihrem Stand zeigte man eine große Auswahl von Mercedes-Klassikern wie dem Flügeltürer oder aufwändig restaurierte Pagoden. Moderne Klassiker zeigte die Firma Forstner Automobile mit ihren Bentley- und Lamborghini-Vertretungen. Das Angebot an klassischen Fahrzeugen war wieder einmal reichlich gesät.
Wer trotzdem nicht den richtigen Klassiker gefunden hat, sollte es im nächsten Jahr erneut versuchen. Denn zum ersten Mal wird die Retro Classics in vergrößerter Form in den neuen Messehallen am Flughafen über die Bühne gehen. Mit einer Reihe von Überraschungen und Neuerungen will das Team der Retro Promotion punkten. Die Vorfreude auf das neue Messegelände ist im Übrigen sehr groß: Mehr als 80 Prozent der befragten Besucher sind sicher, dass die Retro Classics mit dem Umzug auf das neue Messegelände weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Weitere Informationen finden Sie unter www.retroclassics.de.
Text: J. Philip Rathgen
Fotos: Classic Driver
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