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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Abwechslung ist die Würze des Lebens, heißt es. Und genau das verschafft uns Woche für Woche gute Laune, wenn wir Leckerbissen aus dem Classic Driver Markt suchen. In dieser Woche steht ein Mercedes im Besitz eines Promis, Volvos stilvollste Kreation und ein monströser Jensen auf der Speisekarte...

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Zugegeben, Ferraris neuester „FUV“ hat vielleicht etwas mehr PS, etwas mehr Bodenfreiheit und im Hintergrund eine gesunde Portion intelligenter Assistenzsysteme zu bieten. Aber das Einzige, was ihm fehlt, ist der Charme und das Charisma der alten Schule. Etwas, das dieser Ferrari 412i Baujahr 1985 in Hülle und Fülle ausstrahlt.

Dieser silberne 412i mit seinem blauen Lederinterieur spricht vielleicht nicht jeden Ferrari-Liebhaber auf Anhieb an, aber mit seiner geräumigen Kabine, dem glorreichen V12-Soundtrack (345 PS, mit Automatik) und seiner unvergleichlichen Eleganz ist er ein Klassiker, den wir unbedingt in unsere ständig wachsende imaginäre Autosammlung aufnehmen würden. Der neu in Frankreich zugelassene Wagen war 30 Jahre lang im Besitz von Patrick Pariente, Co-Gründer des Damenmode-Labels Naf-Naf. Der zweite Käufer des nun bei Eleven Cars in Paris angebotene Ferrari übernahm ihn 2015, steckte seitdem gut 30.000 Euro in Wartung und Service und steigerte die Laufleistung auf jetzt 58.600 Kilometer.

 

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Sinnlicher Schwede

Obwohl sie auf ihre eigene Art und Weise stilvoll sind, ist es selten, dass man bei der Beschreibung eines klassischen Volvo die Attribute „elegant“ oder „hübsch“ verwenden würde. Es gibt jedoch eine Ausnahme, und das ist der P1800. Das sanft geschwungene Coupé, das 1961 auf dem Brüsseler Automobilsalon debütierte, blieb elf Jahre lang in Produktion und erfuhr dank Roger Moores Rolle des Simon Templar in der britischen Krimiserie „The Saint“ einen Verkaufs- und Popularitätsschub.

Dieses Exemplar, das auf der bevorstehenden Broad Arrow Auction in Amelia Island versteigert wird, begann sein Autoleben in Südkalifornien und blieb bis 2020 in derselben Familie. Nachdem das Auto jahrzehntelang eingelagert worden war, wurde es auf einem Grundstück in Des Moines, Iowa, entdeckt. Die sich anschließende Restaurierung beim Markenspezialisten „Vintage Metal Services“ aus Tucson, Arizona, ließ es wieder in altem Glanz, sprich in der Außenfarbe dunkelgrau Metallic über einem roten Interieur, erstrahlen. 

Mit einem Produktionsdatum 31. August 1962 gehört dieser P1800 zu den frühen, noch bei Jensen in England weitgehend in Handarbeit gefertigten Exemplaren. Zu wunderschönen Details wie den Drahtspeichenrädern von Robergel und Volvo-Schriftzügen in den C-Säulen kommen auch Highlights im Interieur. Wie die verchromten Messingstreifen an den Türverkleidungen, die später durch vorgeformten Kunststoff ersetzt wurden. Bemerkenswert auch die beiden Klappsitze im Fond anstelle der später verbauten durchgehenden Sitzbank.

 

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Giftgrüner Trip

Was auch immer die im bayrischen Pfaffenhausen gegründete Firma RUF seit Mitte der 1970er-Jahre mit ihren findigen Technikern anstellte, es wurde auf Basis von Porsche-Modellen zu Gold. Mit jeder neuen Generation des 911 reizten die Kreationen von RUF die Technik bis an die Grenzen der Perfektion aus. Am Ende entstanden wahrhaft unsterbliche Modelle wie der „Yellow Bird“ oder dieser Turbo R von 1998. 

Der bei RM Sotheby‘s Miami-Aktion zur Versteigerung stehende RUF-Porsche in der Farbe Grand Prix White ist eines von 15 produzierten Unikaten und vermutlich eines von nur vier Exemplaren mit Allradantrieb. Von außen mag dieses aus der Privatsammlung von RUF North America stammende Exemplar etwas dezent aussehen, aber im schwarzen Interieur sorgen jede Menge Akzente in „Acid Green“ und die wohl coolsten Schalensitze, die es gibt, für viel Dramatik. Im Oktober 2022 spendierte der Einlieferer dem Auto nochmal Upgrades im Wert von $88.000. Mit dank größerer Turbolader über 560 PS, Keramikbremsen, einem integrierten Überrollkäfig und 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Zentralverschluss ist dieser Ruf die vielleicht ultimative luftgekühlte Street-machine. Ein wahrer Gigant der 1990er- Jahre und ein absolutes Muss für jeden Liebhaber der Generation 993.

 

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Hilfe! Da sitzt ein Monster unter meiner Haube!

In unseren Hunderten Ausgaben der Marktfunde haben wir schon einige völlig abgefahrene Autos vorgestellt. Darunter mehrere Dodge Viper, und auch über Jensen Interceptor haben wir geschwärmt. Aber wir können mit Sicherheit sagen, dass wir noch nie über diese beiden Autos als eine Verschmelzung aus beiden gesprochen haben. Und doch, hier ist eine solche Symbiose. 

Der Jensen Viperceptor wurde 2013 beim Valley Gas Speed Shop in Hampshire aufgebaut. Mastermind hinter dem unglaublichen Projekt war Brook Anderson, der dafür seinen eigenen treuen 1974er Jensen als Basis verwendete. Seine Intention: Neu zu definieren, was aus dem Jensen Interceptor geworden wäre, wenn er heute noch in Produktion wäre. Sein Plan, eine Serie von 25 Viperceptors für Kunden zu bauen, ging jedoch nicht auf, sodass es am Ende bei diesem Unikat blieb.

Die ballistische Rakete in Form eines Jensens mit den „Angel-eye“-Scheinwerfern des Chrysler 300 C strotzt nur so vor Coolness. Und vor Power, steckt doch unter der Haube der 510 PS starke 8,3-Liter-V10 einer Dodge Viper, angeschlossen an eine Vierstufen-Automatik mit Overdrive aus dem Dodge RAM. Das Schöne dabei: Der Charme des originalen Jensen Interceptor ist nicht verblasst, und der auf 20-Zoll-Felgen rollende Viperceptor zieht mit einem Sound, der alle Nackenhaare aufstellt, garantiert alle Blicke auf sich. Egal, wo auch immer Sie mit ihm auftauchen. 

 

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Der Pullman der Beatles

Die Geschichte des Mercedes-Benz 600 Pullman ist voll von berühmten Besitzern, von Staatsoberhäuptern, Diktatoren und Berühmtheiten gleichermaßen. Die Liste der Pullman-Besitzer zeigt, wie beliebt diese exquisit produzierte Landyacht wirklich war. Dieses perlweiße Exemplar (DB050) aus dem Jahr 1970 bildet da keine Ausnahme. Es gehörte einst keinem Geringeren als John Lennon, der das seltene rechtgelenkte viertürige Modell nach eigenem Gusto ausstatten ließ. 

Während viele Pullman mit eher haushaltsüblichen Dingen wie einer Minibar ausgestattet wurden, wählte Lennon für eine Ausstattung, die ihm einen Rückzugsort für seine kompositorische Kreativität bot. Er entschied sich für Extras wie ein Blaupunkt-Radio, einen Pioneer-Kassettenrekorder, einen Philips-Mignon-Plattenspieler und natürlich viele Lautsprecher. Wir können uns nur vorstellen, wie laut er „Get Back“ oder „Come Together“ auf dem Rücksitz seines großen Benz schmetterte.

Als John Lennon Anfang der 1970er-Jahre in die USA zog, wurde der mit einer Trennscheibe ausgestattete Pullman an seinen Beatles-Kollegen George Harrison verkauft. Nächste Besitzerin war Mary Wilson von den Supremes, die ihn auf ihren Tourneen in den USA und Großbritannien nutzte und fast 15 Jahre besaß. In den 1990er-Jahren wurde der 600 bei Mercedes-Benz komplett restauriert und steht nun bei Tom Hartley Jnr zum Verkauf.

 

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