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Magazin

Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in die Garage stellen sollten

Die Auswahl von Juwelen aus dem Classic Driver Markt umfasst in dieser Woche einen wunderbaren Ground Effect-Formel 1, einen nur einmal gebauten anglo-italienischen Sportwagen und einen ganz speziellen Aston Martin-Rennwagen aus der modernen Motorsport-Ära...

Grande Bruno 

Kaum zu glauben, aber es gab mal eine Zeit, in der nicht alle Formel 1-Wagen potthässlich waren. Speziell die Ground Effect-Ära der späten 70er- und frühen 80er-Jahre bot den Konstrukteuren mannigfaltige Möglichkeiten, ihre Modelle rund um diese neue und für deutlich mehr Abtrieb sorgende Technologie herumzubauen. Als Beispiel dient dieser Alfa Romeo 179, mit dem Bruno Giacomelli die Saison 1980 bestritt. Mit seiner bulligen Nase, den abgespreizten Frontflippern, den seitlichen Schürzen und dem direkt an das Getriebe angesetzten Heckflügel sieht er nach unserem Empfinden „mega“ aus, noch getoppt durch die Farben des Sponsors Marlboro. Und Sie können drauf wetten, dass der Sound des italienischen V12 der Optik in keiner Weise nachsteht. 

Eine Schüppe mehr

Dieser atemberaubende Aston Martin DBRS9 Baujahr 2010 ist nicht nur das 26. und letzte im Werk aufgebaute Exemplar, sondern auch das einzige, das für den Einsatz in der GTC Klasse der prestigeträchtigen Intercontinental Le Mans-Meisterschaft vorgesehen war. Im Gegensatz zu seinen GT3-Kollegen kitzelten die Technikern 650 PS aus dem „G-Spec“-V12, die über ein sequentielles Getriebe auf die Piste gelangten. Nach seinem ersten und zugleich einzigen Rennen in China wurde das Auto außer Dienst gestellt und für einige Jahre vom Besitzer in dessen Privatsammlung ausgestellt. Danach kaufte es ein Australier, der den Aston dann behutsam wiederauffrischte. Nun ist der wunderschön gepflegte Rennwagen wieder in seine Heimat zurückgekehrt und bereit, die Einfahrt zurück auf die Rennstrecke zu nehmen. Es gibt kaum siegverdächtigere Autos, mit denen man zum Beispiel in die boomende Endurance Legends-Serie einsteigen kann. 

Keiner stellt den Spider in die Ecke 

Es ist sicher legitim festzustellen, dass der Ferrari 360 Modena nicht ganz so würdevoll gealtert ist wie sein Vorgänger, der zeitlose F355. Was aber nicht heißen soll, dass man Maranellos V8 für die frühen 2000er-Jahre abschreiben sollte. Denn was er an visueller Dramatik vielleicht vermissen lässt, macht er dynamisch wie akustisch wieder wett. Unsere Wahl fiele auf einen Spider mit Handschaltung, bei dem man das gänsehauterzeugende Heulen des flachen V8 in all seiner unverfälschten Glorie genießen kann. Dieses rot/schwarze-Exemplar aus 2004 mit einer Laufleistung von nur 48.000 Kilometern steht aktuell in Paris zum Verkauf.

Pirana 

Wenn Sie sich wundern, warum dieser Sportwagen mit Jaguar-Emblem einem Lamborghini Espada täuschend ähnlich sieht, dann liegt das daran, dass Marcello Gandini im Auftrag von Bertone in beiden Fällen der Designer war. Als sich die Motorredaktion des Daily Telegraph1967 einen Traumwagen zusammenmalte, überredete sie Jaguar-Boss Sir William Lyons, ihr ein E-Type 2+2-Chassis zu verkaufen und bat dann Gandini, es nach seinem Gusto einzukleiden. Das auf den Namen Pirana getaufte Einzelstück erregte bei seiner Enthüllung auf der Earls Court Motor Show von 1967 massig Aufsehen. So sehr, dass es anschließend auch noch in Turin, Montreal und New York gezeigt wurde. Nun kommt das anglo-italienische Coupé bei RM Sotheby’s in Monterey unter den Hammer.

Kultklassiker

Der erste Lotus Elise erschien bereits 1996. Dieser Vertreter aus dem Jahr 2017 ist ein extremes und rennstreckentaugliches 250 Cup Modell und wir wetten, dass es auf einer engen britischen B-Landstraßen gegen die aktuell so angepriesenen Hybrid-Hypercars nicht den Kürzeren zieht. Wir haben das Auto auch als Appetitanreger für eine demnächst erscheinende Story ausgewählt, die sich mit der Namensgeberin des klassischen britischen Kultmodells, Elisa Artioli, befasst. Also bleiben Sie am Ball! 

Fotos: Dylan Miles Ltd, L’Art De L’Automobile, Loris Kessel Auto SA, RM Sotheby’s, Image Automotive