Direkt zum Inhalt

Magazin

Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in die Garage stellen sollten

Nicht nur wir dürften die Erfahrung machen, dass jeder Ausflug auf den Classic Driver Markt länger dauert als geplant. Doch wenn man auf Juwelen wie den ersten Lola-Formel 1 oder einen Ferrari für die Gattin eines der berühmtesten Konstrukteure der Marke trifft, ist das wenig überraschend...

Ein fabelhaftes Ford Faksimile 

Tragen Sie sich mit dem Gedanken, beim prestigeträchtigsten Rennen für historische Rennwagen, den 6 Stunden von Spa, teilzunehmen? Dann könnte dieser Ford GT40 Nachbau von Gelscoe Motorsport die optimale Wahl sein. Die sehr originalgetreuen Kopien des mächtigen Ford-Prototypen gehören zu den anerkannt besten der Szene und haben schon zahllose Siege errungen, darunter bei den erwähnten 6 Stunden von Spa. Der quasi fabrikneue GT40 von Gelscoe mit Chassisnummer GEL017 entspricht technisch den 1965 von Ford in Le Mans eingesetzten Originalen und hat einen bis 2029 gültigen FIAHistoric Technical Passport (HTP). Selbst wenn Sie erstmal nur in den historischen Motorsport hineinschnuppern wollen, haben Sie also genug Zeit, um sich langsam an die Spitze vorzuarbeiten. 

Lolas erster Vorstoß in die Formel 1

In der Welt des britischen Motorsports haben nicht viele Marken einen solchen Klang wie Lola. Der damals noch in Slough beheimatete Rennwagenbauer mit seinem charismatischen Konstrukteur Eric Broadley machte 1962 einen ersten Ausflug in die Formel 1. Er war kein Werkseinsatz, sondern erfolgte auf Anfrage des von Reg Parnell geleiteten Bowmaker-Yeoman Racing Teams, das ein Auto für seine Starfahrer John Surtees und Roy Salvadori suchte. Der 1962 daraus entsprungene Lola Mk4-Climax war eines der schönsten Autos seiner Zeit. Und er war auch schnell – gleich beim Auftakt der Saison stellte Surtees das Auto in Zandvoort auf die Poleposition, sehr zum Missfallen der „alten Platzhirsche“. Bei diesem speziellen Mk4 handelt es sich um den allerersten gebauten Prototypen, sein Status als Lolas erste Formel 1-Konstruktion ist nicht zu unterschätzen. 

„Q-car“ im 70er-Jahre-Stil

Als dieser Alfa Romeo Giulia Super Polizia Stradale Baujahr 1972 bei einer Auktion im Jahre 2014 verkauft wurde, befand er sich in einem denkbar schlechten Zustand. Der neue Besitzer ergriff die Gelegenheit beim Schopf, im Zuge einer Vollrestaurierung dem zum Kombi („Familiare“) umgewandelten Polizei- und Ambulanzwagen mit ein paar „Performance“-Teilen aufzupeppen. Zu den vom britischen Alfa-Experten Alfaholics verbauten und von dessen GTA-R-Restomods bekannten Teilen gehören ein auf 185 PS gesteigerter Motor, ein kürzer übersetztes Getriebe sowie GTA-Felgen, -bremsen und -Aufhängungen. Als sprichwörtliches Sahnehäubchen kleidete HVL Class Leathers aus Holland den Innenraum in einem braunen 1960er-Jahre-Ferrari-Leder ein. Schon immer von einem Giulia GTA-Kombi geträumt? Hier bietet sich die Chance...

Der Chiti-Ferrari 

In Oldtimerzeitschriften und Auktionskatalogen erhalten die Ferrari-Modelle 250 GT und 275 GTB regelmäßig den meisten Raum. Dabei ist nach unserem Empfinden der im Vergleich unterschätzte 330 GTC das eleganteste Springende Pferd der 1960er-Jahre. Wir gehen sogar so weit zu behaupten, dass der 330 GT der letzte Ferrari ist, der automobile Eleganz in seiner reinsten Ausprägung verkörpert. Laut Werksunterlagen wurde dieses fabelhafte Exemplar in Rosso Chiaro 1967 an Renata Chiti ausgeliefert, Frau des damals längst schon für Alfa Romeo tätigen Ex-Ferrari-Chefkonstrukteurs Carlo Chiti. 

Schwarze Magie

Der „unfaire Vorteil“ der Turboaufladung war in den 1970er-Jahre noch nicht Allgemeingut. Bis Porsche kam. Unter Leitung von Ernst Fuhrmann, erst Technischer Geschäftsführer und ab 1972 Vorsitzender des Vorstandes derPorsche AG, wurde die ursprünglich für die CAN-AM-Monster 917/10 und 917/30 entwickelte Aufladetechnik alltagstauglich gemacht. Das Konzept eines aufgeladenen Dreiliter-Sechszylinder-Boxers mit extrem ausgestellten Kotflügel und riesigem Walfischflossen-Heckspoiler hat sich – abgesehen vom späteren Umstieg auf Allradantrieb – bis heute nicht wesentlich verändert. Dieser  makellose Porsche 930 von 1980, in Grand Prix White lackiert und mit Sperrdifferential, zeugt von der Stärke und Anziehungskraft des Originals. Haben wollen...

Fotos: LBI Limited, Albion Motorcars, William I’Anson, Dylan Miles, Williams Crawford Ltd