Dieses Spiel ist so alt wie das Automobil selbst: Man denkt sich ein zufälliges Budget aus, legt die Anzahl der Garagenparkplätzen fest, die man füllen will, und sucht nach der besten Kombination von Autos, um alle automobilen Bedürfnisse abzudecken. Zum Auftakt gaben wir Mikey Snelgar und Elliot Newton ein Budget von 300.000 Euro (natürlich fiktiv) und eine Reihe von Regeln vor. Erstens mussten sie davon drei Autos kaufen, nicht mehr und nicht weniger, darunter einen echten Klassiker, ein praktisches Alltagsauto und ein Spaßmobil fürs Wochenende. Zweitens durften sie nur ein Auto von jeder Marke wählen, vor allem um zu verhindern, dass Mikey eine Liste mit drei Porsche erstellt. Und schließlich müssen alle ausgewählten Fahrzeuge derzeit auf dem Classic Driver Markt zum Verkauf stehen. Gentlemen, los geht's!
Mikeys Klassiker – Ferrari Testarossa von 1989
Die Wahl fiel mir nicht leicht, denn es gibt einfach so viele Autos, die ich gerne besitzen würde. Aber nachdem ich in Kapstadt Zeit mit einem schwarzen Testarossa verbracht hatte, wusste ich, dass ich dieses fabelhafte Exemplar in der seltenen Farbe Nero Metallizato und mit geringem Kilometerstand in meine Traumgarage stellen müsste. Ein Testarossa verzeichnet aktuell hohe Wertzuwächse, höhere als mancher moderne Ferrari. Er ist einer der ikonischsten Sportwagen der 1980er-Jahre, und dennoch weitaus billiger als ein vergleichbarer Lamborghini Countach. Mit dem wunderbaren 12-Zylinder-Motor, einem Schaltgetriebe, den Klappscheinwerfern und einem Design, von dem ich weiß, dass es mir nie langweilig werden wird – was kann man daran nicht mögen?
Elliots Klassiker –Mercedes 280 SE Coupé von 1969
Wie bei jedem Spiel auf dem Spielplatz gab es eine Regel, die uns davon abhielt, auf der imaginären Suche nach unserer Traumgarage mehrere Modelle derselben Marke auszuwählen. Das hat mich sofort davon abgehalten, verschiedene Mercedes aus der goldenen Ära auszuwählen. Also muss ich mich mit diesem Stück 60er-Jahre-Genuss begnügen.
Dieses 280 SE Coupé Baujahr 1969 aus der Baureihe W111 entstand zu einer Zeit, als Mercedes-Benz der Meister der Raffinesse und des Luxus war. Es hat eine Straßenpräsenz wie kein anderes Fahrzeug auf vier Rädern und bietet genug Platz für vier Personen, die sich in das weiche cognacfarbene Lederinterieur fläzen können. Wäre ich pingelig, würde ich die schwarze Lackierung gegen Moss Green austauschen und so vielleicht die ultimative Riviera-Rikscha schaffen!
Mikeys Daily Driver – Mercedes C36 AMG von 1996
Ich habe eine Schwäche für den ersten hauseigenen AMG auf Basis der C-Klasse W202, besonders in diesem fantastischen Farbton Dunkelgrün Metallic. Dieses Exemplar hat schon etwas über 200.000 Kilometer auf dem Buckel, aber diese Motoren sind so gut wie kugelsicher, und bei diesem Preis kann ich über viele Faktoren hinwegsehen, die mich sonst vielleicht zum Zögern gebracht hätten. Sicherlich fehlt dem C36 das etwas bessere Getriebe des C43, aber ich bevorzuge seinen kantigeren Bodykit. Als erstes offizielles Produkt der Zusammenarbeit zwischen Mercedes und AMG halte ich diesen Wagen für einen klugen Kauf, da Autos aus den 1990er-Jahren bei Sammlern immer beliebter werden. Unabhängig davon, ob er an Wert gewinnt oder nicht, wäre es in meinen Augen ein Gewinn, diesen AMG täglich zu fahren.
Elliots Daily Driver – Range Rover Classic von 1989
Ein Auto zu finden, das alles mit Leichtigkeit kann und nicht so naheliegend ist wie ein Audi RS6 Avant, ist unglaublich schwierig. Aber wie Mikey habe ich mich für etwas entschieden, das vielleicht ein bisschen obskurer ist und nicht so sehr auf Bequemlichkeit und Convenience abzielt.
Dieser Range Rover Classic aus dem Jahr 1989 wurde dank der in Bahrain ansässigen Firma Solihull's zu neuem Leben erweckt und ist bestens geeignet für alltägliche Abenteuer. Seine Velours-Kabine ist perfekt für lange Fahrten und bietet puren Luxus ohne die Ablenkung durch Touchscreens und Spurassistenten. Der 3,9-Liter-V8-Motor ist vielleicht etwas durstig, aber mit etwas mehr als 30.000 Euro, die von meinem imaginären Taschengeld damit übrigblieben, könnte ich sicher etwas für die Zapfsäulen zurücklegen!
Mikeys Wochenendspielzeug – Porsche 911 GT3 von 1999
Es war ausgeschlossen, dass es ein 996 GT3 nicht in meine Garage schaffen würde. Und dieses Meisterwerk mit Mezger-Motor ist genau das, wonach ich gesucht habe. Nachdem ich während des Lockdowns nach dem Kauf eines 1998er Carrera 2 vom 996-Fieber gepackt worden war, sehnte ich mich nach einem weiteren Spiegelei-Porsche. Viele Kenner halten den 996.1 GT3 für den wassergekühlten Boxer, der dem legendären, ultraleichten 911 R aus den 1960er-Jahren am nächsten kommt. Arctic Silver ist vielleicht nicht der fantasievollste Farbton im Porsche-Regenbogen, aber man kann nicht leugnen, dass Silber an diesem 911er einfach gut aussieht.
Elliots Wochenendspielzeug – Porsche 911 GT3 von 2014
Genauso wie es schwer ist, sich NICHT für einen Audi als Alltagsauto zu entscheiden, ist es genauso tricky, auf der Suche nach der ultimativen Wochenendmaschine nicht direkt zu Stuttgarts feinstem Auto zu greifen. Anders als Mikeys 996 mit seinen Spiegeleischeinwerfern fällt meine auf einen GT3 der Generation 991 aus dem Jahr 2014. Für mich der letzte der einfachen, aber perfekt ausbalancierten und fahrbaren GT3, bevor sie mit dem Einzug von Assistenzsystemen zu techniklastig wurden.
Diesem Exemplar fehlen vielleicht die hüftunterstützenden Schalensitze, aber was ihm an Sitzkomfort fehlt, macht er mit den unglaublichen Karbon-Keramik-Bremsen wieder wett. Ich spüre, dass in der Classic-Driver-Redaktion ein imaginäres 911er-Duell bevorsteht!
