Range Rover L322
Wenn Sie erfahren wollen, welches Modell gerade super angesagt ist, dann genügt ein Blick auf die Instagram-Seiten unserer autoverrückten Freunde. Dieses Jahr sind wir mit Range Rover der Baureihe L322 förmlich überflutet worden – aus gutem Grund. Das klare Design von Geoff Upex und Don Wyatt hat den Jahren erstaunlich gut standgehalten. Die klassische Range Rover-Silhouette in Kombination mit einer erfrischend minimalistischen Frontpartie sorgen dafür, dass der L322 eine willkommene Schlankheitskur darstellt gegenüber diesen vielen SUV, die Zwillinge von Optimus Prime sein könnten. Der L322 sieht nicht nur richtig gelungen aus, er ist auch noch unglaublich komfortabel und durchaus erschwinglich. Was Wunder, dass er zum Sleeper geworden ist, geweckt aus seinem Dornröschenschlaf von noch wenigen Eingeweihten. Davon abgesehen, wenn er für die „Top Gear“-Crew wie angegossen gepasst hat, dann auch für Sie!
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Klassische AMG
Wir müssen nicht die Vorzüge dieser frühen AMG-Kraftwerke feiern, vermutlich sind Sie von diesen ballistischen Brutalos genauso fasziniert wie wir – aber wir machen das trotzdem. Mit ihrem speziellen Mix aus Seltenheit, gemeißeltem Design und einer geradezu irrwitzigen Schubkraft bieten diese Muscle Cars Made in Germany ein Fahrerlebnis ohnegleichen. In diesem Jahr hat der Markt die weltweite Bewunderung für diese vor der Fusion entstandenen AMG bemerkenswert gut abgebildet, mit begehrten Modellen, die wie der 6,0-Liter W124-basierte AMG Hammer für über 750.000 Dollar den Besitzer wechselten. In 2023 dürfte der Furor der Sammler angesichts dieser frühen AMG-Vertreter eher noch ausgeprägter ausfallen. Damit sind sie für uns, was eine potenziell astronomische Preisentwicklung betrifft, erste Wahl.
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Porsche 718 Cayman GT4 RS
Gewöhnlich würden wir zögern, ein Auto, das so frisch vom Band gerollt ist wie der GT4 RS, in unsere Liste aufzunehmen, aber dieses jüngste Objekt des Begehrens für jeden Porsche-Enthusiasten ist der Stoff aus dem Sammlerträume sind. Ausgerüstet mit einem NA-Boxersechszylinder aus dem 992 GT3, der allein schon Knie weich werden lässt, und mehr Flügel und Lufteinlässe als ein F1-Grid, verkörpert der GT4 RS das, was passiert, wenn Porsche seinem Baby-Sportwagen zur vollen Entfaltung verhilft. Das Ergebnis ist das vermutlich beste Auto des Jahres, aber bedauerlicherweise für uns dürfte es auch das letzte Mal sein, dass der Cayman diese Sonderbehandlung genießt. Weil sich die Elektrovariante bereits am Horizont abzeichnet, werden wir künftig wohl kaum noch einen Mittelmotor-Sportwagen mit Saugmotor aus Porsches GT-Abteilung erwarten dürfen. Diese Aussicht in Kombination mit der sehr limitierten Stückzahl des GT4 RS schafft einen zukünftigen Klassiker.
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Lamborghini Diablo
Wenn Sie das Classic Driver-Team nach unserem Traum-Supercar der Neunziger fragen, dann würden wir einstimmig und wie aus der Pistole geschossen antworten: Bugatti EB110. Allerdings scheint auch alle Welt den EB110 zu lieben – mit der Folge, dass Exemplare Auktionsrekorde brechen. Und wer wäre wohl der nächste Kandidat? Natürlich der Lamborghini Diablo! Als letzter wutschnaubender Stier aus der Feder von Marcello Gandini, der Serienreife erreichte, verkörpert der Diablo den Abschluss der reinen und puren Lamborghini-Heritage, ehe die VW Group mit dem Murcièlago die Zügel in die Hand nahm. Wir lieben zwar jeden Diablo, aber wenn Sie Aufsehen erregen wollen, dann suchen Sie nach dem ungestümen SV, dem wilden JE 30 oder dem Track-fokussierten GT. Sie wollen Ihren Lamborghini ganzjährig fahren? Dann empfiehlt sich der allradangetriebene Diablo VT als Allwetter-Begleiter. Egal welche Bezeichnung am Heck steht, der Diablo ist der Supersportwagen, für den wir 2023 auf einen Lottogewinn hoffen.
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Audi TT
Es ist doch verrückt, wie eine Mischung aus Vorurteil und fragiler Männlichkeit verhindert, dass einem Modell der Status eines Sammlerautos verwehrt bleibt, aber endlich will es scheinen, als wäre 2023 das Jahr, in dem der TT sein Label „Friseurauto“ abschüttelt. Als eines der ganz wenigen Fahrzeuge, welches die Entwicklungsstufen vom Konzept zur Serie fast ohne Modifikationen erlebte, wurde der von Peter Schreyer entworfene Mk1 TT bei der Premiere 1998 über Nacht zur Designikone erhoben. Heute fällt es noch leichter, das aufgeräumte Exterieur und die zeitlose Kabine noch mehr zu lieben – die Preise klettern übrigens nach oben, denn Enthusiasten suchen sich gerade die Rosinen unter den Exemplaren heraus. Wenn wir uns einen für unsere Garage aussuchen dürften, dann einen TT mit dem einmaligen Baseball-Lederinnenraum oder eines der mehr Fahrer-fokussierten TT Quattro Sport-Modelle. Wenn Sie allerdings ein Stadtauto suchen, in dem auch ein Grand Tourer steckt, dann bietet der seltene V6 das Beste beider Welten. Wie beim Audi A2, den wir letztes Jahr in die Liste aufnahmen, wird die Welt nicht mehr länger brauchen, um endlich zu erkennen, dass dies fantastische kleine Autos sind. Sichern Sie sich einen TT so lange sie noch 2023 erschwinglich sind oder leben Sie mit der Reue!
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Bentley Brooklands
Bentley eilt seit einiger Zeit von Erfolg zu Erfolg und produziert mit dem Continental GT das vermutlich überzeugendste Auto der Welt. Wenn Sie allerdings uns fragen, dann hat sich Bentley bereits 2008 mit der Vorstellung des Brooklands Coupé übertroffen. Geradezu diabolisch verführerisch und von Hand in kleinsten Stückzahlen gefertigt – nur rund 420 wurden gebaut -, stellt der Brooklands die Spitze unter den Grand Tourer dar. Angetrieben von einem 530 PS leistenden 6,75-Liter-V8, dessen Drehmoment von 1.050 Nm auch als Test für Reifengüte verstanden werden könnte, stellte der Brooklands eine Art mobile Cigar Lounge in Form einer Interkontinentalrakete auf Rädern dar. Weil auch Bentley der Autoindustrie in die elektrifizierte Zukunft folgt, wählen Sie doch in 2023 eines der großartigsten Autos mit Verbrennungsmotor zu Ihrem Daily Driver!
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Fiat Panda 100hp
Weil der Panda 4x4 nun seine rechtmäßige Stellung als echtes Sammlerauto eingenommen hat und sich die Preise entsprechend angepasst haben, müssen wir uns anderweitig nach der Dosis Panda umsehen. Glücklicherweise gibt es da ein Modell, das förmlich danach schreit, auf diese Liste gesetzt zu werden – bewundern Sie mit uns den winzigen aber machtvollen Panda 100hp. Ausgerüstet mit einem 1,4-Liter-Vierzylinder aus dem Punto und 100 lebhaften italienischen Pferdchen, die auf Ihren Gasfuß gehorchen, ist der Panda 100hp unsere Idealvorstellung eines Hot Hatch. Als Ahne des längst erfolgreichen 500 Abarth, schaffte es der Panda 100hp nicht, sich ähnlich stark am Markt zu behaupten wie sein Nachfahre. Dadurch ist er heute ein durchaus seltener Anblick. Trotz ihrer Rarität kann man diese aufgepumpten Panda dennoch für um die 5.600 Euro erwerben – eine fantastische Wahl, falls Sie in 2023 einen kostengünstigen Thrill wollen.
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Ferrari 599 GTB Fiorano
Als vorletzter von Pininfarina gezeichneter V12 Berlinetta Ferrari nimmt der 599 einen ganz besonderen Platz in unserem Herzen ein. Die Spannkraft dieses an Bögen reichen Designs, diese lange Nase und das hinreißende Heulen des V12 sind der Stoff, aus dem ein unwiderstehlicher Supersportwagen gemacht ist. Aber weil ein Doppelkupplungsgetriebe fehlte, wurde der 599 im Secondhand-Markt oft genug übersehen. Aber in dem Maße, in dem die DSG zunehmend nahtlos und effizient agierten, beobachten wir den Trend zurück zu den emotionaleren, automatisierten Handschaltgetrieben, die auch im 599 eingebaut wurden. Und wir wollen nicht vergessen, dass dieses Modell mit der manuellen Sechsgangkulisse wie alle legendären Ferrari angeboten wurde. Nun stellen Sie sich vor, Sie schalten hoch und hören den V12 im Geiste Enzos ein kehliges Lied singen. Müssen wir Sie wirklich noch überzeugen?
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Die frühe Mercedes G-Klasse
Der Blingbling-bepackte Mercedes G 63, der eher die Citys bevölkert, zählt hier bei Classic Driver nicht zu den Lieblingen. Im Bedürfnis, Fußballstars und Influencern zu gefallen, hat die einst vornehme G-Klasse ihre Offroad-Expertise gegen 23-Zoll-Felgen und einen Karbonfaserkörper auf Steroiden getauscht. Deswegen entführen wir Sie jetzt 2023 in die guten alten Tage des Geländewagens, um die selbstbewusste Schlichtheit der G-Klasse von einst zu feiern. Klassische Defender und Land Cruiser haben bereits in den letzten Jahren Begehrlichkeiten bei Enthusiasten ausgelöst, nun erlebt endlich auch die klassische G-Klasse ihre ganz eigene Renaissance. Wenn Sie also im neuen Jahr ein echtes Offroad-Abenteuer fern der manikürten Straßen vorhaben, dann gibt es nur eine Wahl.
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McLaren Speedtail
Unser letzter Eintrag in die diesjährige Liste ist eine Art Wild Card, wenn man bedenkt, wie viele Hypercars McLaren in den letzten zehn Jahren vorgestellt hat – man hat den Markt buchstäblich mit V8-angetriebenen, von Karbon eingeschlossenen Raumschiffen geflutet. Allerdings besitzt nur eines dieser Modelle das dreisitzige Layout des legendären McLaren F1: Der absurd langgestreckte und unfassbar schnelle McLaren Speedtail. Der widerstandsreduzierte, mit Warp Speed fliegende Cruiser wurde am Kennedy Space Center erprobt. Nur 106 dieser Schönheiten mit Schärpe sollen gebaut werden, damit ist der Speedtail beispielsweise noch viel, viel seltener als ein Senna oder der P1. Hypercars haben die Aufgabe, ein Fahrerlebnis sondergleichen zu liefern – der Speedtail erfüllt dieses Anforderungsprofil mit Bravour. Weswegen man ihn 2023 unbedingt im Auge behalten sollte.
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Fotos mit freundlicher Genehmigung von Andreas Wüest / Audi / Bavaria Motors / Bonhams / Eleven Cars / Kevin van Kampenhout / Rémi Dargegen / RM Sotheby´s / Stellantis