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Die Dorotheum-Auktion rollt die glorreichen siebziger Jahre neu auf

Die bevorstehende Juli-Auktion des berühmten Dorotheums ist gespickt mit großartigen Sportwagen, die in den siebziger Jahren geboren wurden. Es fehlen nur noch die braunen Hosen mit Schlag, Brillen mit Michael Caine-Rahmen – und Rollschuhe! Hier ist unsere Auswahl.

 

ISO Lele von 1974

Wenn es darum geht, ein Auto zu taufen, entscheiden sich viele für einen Namen, der mit Leidenschaft, Präsenz oder Luxus verbunden ist. Im Fall des von Marcello Gandini entworfenen ISO war es der Namen der Ehefrau des Unternehmers: Lele. Diese mit Chrom verzierte, schlafäuge Touring-Coupé bietet Luxus und Leistung im Überfluss – und die Designhandschrift eines der größten Meister. Konfiguriert in der hinreißenden Farbe Rosewood Brown Metallic mit einmaligem grünen Lederinterieur atmet dieses Auto Seventies pur. Dieses Exemplar aus der späten Serie stammt von 1974. Es ist eines der letzten Fahrzeug, denn nur 295 Stück rollten vom Band.

 

 

Citroën SM von 1971

Und jetzt das gewisse französische Etwas und der unnachahmlich coole Citroën SM. Nicht irgendein SM, sondern einer, der auch noch in Feuille Dorée konfiguriert wurde. Während seiner nicht immer leichten Karriere wurde der SM immer wieder ein wenig missverstanden. Es ist französischer Luxus und Architektur vom Feinsten, denn der hauseigene Designer Robert Opron kannte bezüglich der Winkelführung kein Halten. Um die einzigartige Formsprache zu unterstreichen, vermählte Citroën den SM mit einem V6 mit vier Nockenwellen aus dem Maserati Merak, der begeisterte. Als Neuwagen kostete der SM damals mehr als ein Mercedes 280 SE Coupé oder ein BMW 2800 CS – zwei Autos, die in den letzten Jahren enorm an Wert gewonnen haben. Mit einem Schätzpreis von 45.000 – 60.000 Euro ist der SM dagegen tatsächlich so etwas wie ein Schnäppchen.

 

 

 

Rolls-Royce Camargue von 1975

Wir folgen gerade unserem Trend für ungewöhnliche Grüntöne im Interieur – was jetzt folgt, ist etwas größer als der ISO Lele. Dieser Rolls-Royce Camargue von 1975 ist die Nummer sechs von den 530 Stück, die je gefertigt wurden und damit vermutlich das seltenste Auto dieser Auktion. Alles am Camargue ist einzigartig: Der erste Rolls-Royce, der je von Pininfarina gezeichnet wurde, der andere ist der Hyperion von 2008. Dieses Exemplar soll ein Versuchsfahrzeug gewesen, denn der Camargue wurde offiziell erst 1975 vorgestellt, dieser hingegen schon 1973 gebaut. Wie das Dorotheum passend formuliert: „Der Camargue ist ein ganz besonderes Auto, das geschickt mit seinem schlichten Aussehen kokettiert. Den teuersten Rolls-Royce in den Modellreihen präsentieren zu können, ohne Sozialneid zu erzeugen, ist echtes Understatement.“

 

 

1975 Jensen Interceptor Mark III

Als weiterer Vertreter der Ikonen, deren Design italienisch und deren Technik britisch ist, muss man den Jensen Interceptor nicht weiter vorstellen. Geschwindigkeit, Stil, Luxus und diese gewölbte Heckscheibe – der Interceptor war das Beste beider Welten. Er wurde erstmals bei der London Motor Show im Oktober 1966 vorgestellt. Dieses Exemplar ist aber der Mark III und damit einer der letzten der Produktion, die 1976 endete. Er wurde in sattem, metallischem Lila konfiguriert mit elegant kontrastierenden cremefarbenen Ledersitzen. Was uns besonders beeindruckt ist die Großzügigkeit des Innenraums mit ausreichend Platz hinter den Vordersitzen für zwei zusätzliche Passagiere, die sich ebenfalls diesem Sound eines Chrysler-V8 hingeben können.

 

 

Porsche 911 S von 1971

Lange vor den Porsche RS-Modellen gab es einen besonderen 911, nachdem jeder Enthusiast lechzte, weil er soviel Fahrspaß versprach. Der hoch drehende 911 S mit 2,2-Liter-Motor bot 180 PS auf und wog gerade einmal 1.000 Kilo – ein ernsthafter Rivale der anderen und in den siebziger Jahren eine Herausforderung an seine ambitionierten Fahrer. 

Trotz seiner rassigen Charakteristik ist dieser besondere 911 S ein wenig anders. Er wurde tatsächlich für die Porsche-Familie höchstpersönlich geordert und ist so opulent wie aufregend. Zu den Merkmalen gehören ein elektrisches Schiebedach, getönte Scheiben und zusätzliche Scheinwerfer. Selten, dass man einen so wichtigen 911 in diesem Originalzustand entdecken kann, und ein Beleg dafür, wieviel Liebe und Sorgfalt diese Familie diesem Exemplar im Lauf der 40-jährigen Eignerschaft angedeihen ließ.

Mit über 75 unglaublichen Autos, die unter den Hammer kommen werden, sollten Sie den Katalog für die Dorotheum-Auktion am 2. Juli im österreichischen Vösendorf hier genau studieren.