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Magazin

Fünf Autos, die Sie auf der März-Auktion von Osenat ersteigern müssen

Die Osenat Auktion in Fontainebleau am 29. März wartet mit einer Reihe französischer Schönheiten und deutschen Autobahnstürmern auf. Hier sind unsere Top Five unter allen Lots...

1960 Facel Vega Facellia FA Cabriolet

Facels kleinstes Modell, der Facellia, sollte gegen den Mercedes 190 SL und die Spider-Version der Alfa Romeo Giulietta antreten und ähnelte diesen auch in den Proportionen. Fast so luxuriös wie der Mercedes und fast so sportlich wie der Alfa, besaß dieser Facel die typisch französische Kombination aus komfortabler Aufhängung und agilem Handling. Ein echtes Juwel, das jedoch immer am Ruf seines unzuverlässigen Pont-à-Mousson-Motors litt. Das hier abgebildete Auto hatte bislang erst zwei Besitzer – der erste, ein Pariser Gentleman – behielt das Cabriolet bis 2014 – also 54 Jahre lang! Alles an dem Auto ist noch original. Das Interieur ist etwas verwittert, und auch die Karosserie trägt Patina, doch wurde der problematische Motor in den letzten fünf Jahren komplett überholt, sodass das Auto anstandslos läuft. Besonders reizvoll für Sammler ist das sehr seltene Hardtop.  

 

1977 Ferrari 308 GTB Vetroresina

Dieser frühe 308 ist einer von 712 weltweit verkauften GTB mit GFK-Karosserie. Bis auf die Aluminium-Fronthaube besteht die ganze bei der Carrozzeria Scaglietti gefertigte Außenhaut aus glasfaserverstärktem Kunststoff – eine Premiere bei einem Serien-Ferrari. Diese leichtere Version (1100 Kilo, eine Ersparnis von 150 kg) ist daher so etwas wie der legitime Nachfolger des 246 Dino. Allerdings wirkte die Lackierung auf Fiberglas etwas tieferklassig und die Produktion von Stahlkarosserien, auf die man ab Juni 1977 umstellte, kam Ferrari auch billiger. Heute macht die Seltenheit eines Vetroresinas solch einen Kunststoffbomber besonders begehrenswert. Denn nicht nur sind sie leicht, sondern erhielten auch die mit 227 PS potenteste Ausführung des im 308 verbauten V8, mit vier Weber Doppelvergasern und Trockensumpfschmierung. Dieses hier fotografierte Modell blieb 27 Jahre lang bei seinem italienischen (Erst)besitzer und gelangte dann nach Frankeich, wo es einen Platz in einer privaten Ferrari Kollektion fand. Die Berlinetta hat 116.401 Kilometer abgespult und erfreute sich 2019 einer kompletten Überholung; befindet sich seitdem innen wie außen in Top-Zustand.  

 

1985 Renault 5 Turbo 2

Der für Rallyeeinsätze gezüchtete R5 Turbo ist ein legendäres Kraftpaket und erfreut sich unter Sammlern zunehmender Beliebtheit. Gebaut um vor allem Lancia abzuwehren, ersetzte Renault den schwachen Frontmotor des Superminis gegen einen aufgeladenen Mittelmotor mit 1,4 Litern Hubraum aus vier Zylindern und 158 PS. Zugleich wurde von Front- auf Hinterradantrieb umgestellt. Zwischenzeitlich gestaltete Bertone das Design des kastenförmigen R5 deutlich aggressiver. Turbo 2 sind weniger wert als T1-Versionen, da doppelt so viele (3.167) gebaut und im Gegensatz zum T1 mehr Serienkomponenten verwendet wurden. Gleichwohl erhielt dieses Modell bei Kilometerstand 84.000 ein gründliches mechanisches Auffrischungsprogramm und Motor-Upgrades. Was die Leistung auf jetzt 220 PS anhob. Mon Dieu! 

 

1989 Mercedes-Benz 190E Evolution 1

Der 190E war vielleicht die ultimative viertürige Limousine der späten 80er-Jahre – doch die 502 Mal gebaute Evo1-Version hob den „Baby-Benz“ auf eine deutlich höhere Ebene. Schließlich handelte es sich um das Homologationsmodell für die goldene Ära der DTM. Die Motor-Power kommt in Gestalt eines 2.5-16-Cosworth mit 202 PS. Auch die verstellbare Aufhängung, welche die Bodenfreiheit auf Knopfdruck verändert, macht diesen Mercedes zu einem sehr agilen Sportgerät. Kotflügelverbreiterungen und der Heckspoiler bieten auch dem Auge eine Menge. Dieser linksgelenkte Wagen ist in dunkelgrau über schwarzem Leder lackiert, ist 130.000 Kilometer gelaufen und hat noch sein originales Becker Mexico Radio, das man auf Kraftwerk einstellen sollte.   

 

2008 Mercedes-Benz SLR McLaren Roadster

Als Produkt aus der fruchtbaren Formel 1-Zusammenarbeit mit McLaren, ist der SLR zweifellos einer der aufregendsten Sportwagen der Nuller-Jahre. Dieses Exemplar mit Linkslenkung hatte bislang erst einen Besitzer, ein Amerikaner, der das Auto zwischen Paris und London einsetzte, dabei aber nur 9.300 Kilometer zurücklegte. Entsprechend präsentieren sich der silberne Lack und das rote Lederinterieur wie neu. Die schwarzen Felgen wiederum sind ein vom 722 S übernommenes Extra. Dies ist eine Chance, einen in Woking produzierten SLR zu ersteigern. Gebaut in dem Jahr, in dem Lewis Hamilton seine ersten Formel 1-Weltmeiterschaft errang – zugleich der bis heute letzte Fahrer-Titel für das Team McLaren.