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Magazin

Für diese Autos würden wir bei RM Sotheby's auf Amelia Island bieten

RM Sotheby's kehrt vom 6. – 7. März in den Sonnenstaat Florida zur jährlichen Amelia Island-Versteigerung zurück. Hier sind unsere Favoriten aus dem 150 Lose umfassenden Katalog.

Der Superstar

Wenn es ein absolutes Highlight im Katalog gibt, dann kann es nur der makellose Ferrari Enzo von 2003 sein, der zugleich die kostspieligste Offerte von der RM-Versteigerung auf Amelia Island darstellt. Er war seit 2005 Teil der Lingenfelter Collection  und zeigt nur 1.700 auf dem Tacho. In der Farbe Rosso Corsa lackiert, zählt dieser Enzo zu den besten Exemplaren am Markt, was sich auch in der Schätzung spiegelt: 2,75 – 3 Millionen US-Dollar.

Der vornehme Gentleman

Suchen Sie nach einem alltagstauglichen Auto, das Sie nicht nur zügig, sondern auch vollendet stilvoll voranbringt? Dann bietet RM mit dem Bentley Continental R Millenium Editon von 2000 (100.000 – 140.000 Dollar) oder dem Mercedes-Benz 560 SEC AMG 6,0 „Wide-Body“ von 1990 (220.000 – 260.000 Dollar) genau das richtige. Der Bentley ist der neunte von 10 Millenium Edition-Modellen, die anlässlich der Jahrhundertwende gebaut wurden und besitzt einen imposanten Laser geschnittenen Kühlergrill und genug getäfeltes Edelholz im Innenraum, um Waldgefühle zu wecken. Mit einem 6,0-Liter-V8, der 385 PS entfesselt und einem optisch extravaganten, beinahe LKW-breiten Auftritt, ist der Mercedes in jeder Hinsicht ein Biest.

Der Laute

Als das Gruppe 44-Team von Bob Tullius beschloss, auf Wunsch des Verkaufsvorstandes der Marke einen Jaguar XJ-S in der Trans-Am-Meisterschaft 1977 einzusetzen, ahnte niemand wie erfolgreich die Entscheidung sein sollte. Kaum zu vergleichen mit dem edlen Grand Tourer der Showrooms war dieser weiß-grüner Trans Am-XJ-S schneller, leichter und vor allem sehr, sehr viel lauter. Das Auto, das bei RM Sotheby´s unter den Hammer kommt, war in der Saison 1978 am Start und gewann sensationell sieben Rennen nach einander. Damit hatte sich Tullius die Fahrermeisterschaft gesichert und Jaguar holte sich den Konstrukteurstitel. Man kann sich das Schulterklopfen bei Jaguar seinerzeit nur zu gut vorstellen.

Der Exzentriker

Niemand, der dabei war, wird wohl diesen magischen Auktionsmoment vergessen, als bei der RM Monterey Sale im letzten Sommer ein kleiner gelber Ferves Ranger über seine Schätzung von 30.000 – 40.000 Dollar hinausschoss und für unfassbare 175.000 Dollar schließlich unter den Hammer kam. Ein weiteres Exemplar dieser eigenwilligen Italiener, ebenfalls in Bananengelb, wird auch diesmal von RM Sotheby´s angeboten. Angeblich existieren von den rund 600 gebauten Modellen weniger als 50 Ferves Ranger und sie haben ganz offensichtlich das Interesse der Sammler geweckt. Ob wir auf Amelia Island die zweite Auflage der hitzigen Bieterschlacht erleben werden? Dazu braucht es bekanntlich nur zwei Enthusiasten.

Die Diva

Wer möchte keinen Lancia Stratos? Dieser seltene HF Stradale von 1975 wurde zwei Jahre lang umfassend restauriert. Aber was noch wesentlicher ist: Er besitzt weiterhin Matching Numbers-Motor, -Getriebe und -Karosserie. Außerdem erstrahlt er in einem leuchtenden Blau – eine Farbe, die Gandinis keilförmige Designikone erst so richtig zur Geltung bringt.

Das britische Biest

Mit dem neuen James Bond-Film, der ab April in die Kinos kommt, wird sich die Medienaufmerksamt auch wieder auf Aston Martin richten. Während 007 in den neunziger Jahren diverse BMW als Dienstwagen bewegen musste, hätte er vermutlich viel lieber am Steuer des Aston Martin Vantage Le Mans V600 genommen – mit 600 wütenden PS ein veritabler Gentleman-Express.  Als Nummer 38 von insgesamt 40 gebauten Exemplaren wurde RM Sotheby´s links lenkendes Beispiel (375.000 – 425.000 Dollar) neu an die Königsfamilie von Katar ausgeliefert und besitzt ein sonderangefertigtes Interieur in Grün und Magnolia mit dem eingestickten königlichen Wappen der Al Thanis auf den Rücksitzen, dem Ganghebel und dem Benutzerhandbuch. Wenn Sie aber lieber um ein Auto bieten wollen, das tatsächlich von unserem Lieblingsagenten gefahren wurde, gibt es bei RM noch den wenig gefahrenen Aston Martin DBS von 2009 (100.000 – 125.000 Dollar), der nicht nur sehr attraktiv ist, sondern auch über ein manuell es Getriebe verfügt. 

Der, mit dem wir nach Hause fahren würden

Unsere Wahl fällt einstimmig auf den Iso Grifo GL Series von 1970 (500.000 – 550.000 Dollar, angeblich das Privatauto des Firmenerben Piero Rivolta. Als eines von nur 23 Exemplaren, die eine manuelle Fünfgangschaltung besitzen, stand dieser Prototyp im Mittelpunkt bei der Turiner Automesse 1970 – damals noch in der Farbe Polo White mit Interieur in blauem Leder. Nach einer umfassenden, 1.000 Arbeitsstunden währenden Restaurierung hat dieses einmalige Fahrzeug einen grauen Anstrich bekommen mit einer exquisit in braunem Leder ausgekleideten Kabine. Wir können uns kaum einen prachtvolleren mobilen Aufenthaltsraum als diesen vorstellen. Und wie cool sind diese Leichtmetallräder von Campagnolo!

Fotos: RM Sotheby’s © 2020

Sie finden den kompletten Katalog der RM Sotheby´s Amelia Island-Auktion, die vom 6. Bis 7. März stattfindet, im Classic Driver Markt.