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Der Mercer-Cobra Roadster war ein kupferfarbenes Wunder

Im Auftrag des Magazins Esquire entwarf der legendäre amerikanische Designer Virgil Exner in den 1960er Jahren vier Designstudien für strauchelnde US-Marken. Seine Vision eines neuen Mercer wurde gebaut - und trug neben viel kupfernem Schmuck sogar eine CSX-Chassisnummer.

Die Redakteure bei Esquire hatten herausfinden wollen, wie man glamouröse Automobildesign der Vorkriegszeit wohl in Kombination mit zeitgenössischer Technik funktionieren würde. Virgil Exners Entwurf für einen modernen Mercer erregte die Aufmerksamkeit des Präsidenten der amerikanischen Kupferentwicklungsvereinigung, der in der Designstudie ein exzellentes Werbemittel erkannte. Unter Exners Aufsicht entstand ein Einzelstück, dass großzügig mit Kupfer und Blech dekoriert wurde.

Eine metallene Monströsität

Exner verfeinerte jedoch nicht nur sein urpsrüngliches Design - er bestellte bei Shelby American auch das Chassis einer AC Cobra und verpflichtete anschließend den unbekannten, aber höchst talentierten Turiner Karosseriebauer Sibona-Basano, die Metallhülle des Wagens in Form zu hämmern. Mit nicht weniger als elf verwendeten Materialien, Legierungen und Oberflächenbehandlungen hätte die "Copper Cobra" jeden Juwelier verblüfft, doch auch auf den Automobilmessen der Welt war der dramatische Roadster für einige Zeit ein gern gesehener Gast - sechs Kontinente soll das Showcar bereist haben. Und auch, wenn Exners Einzelstück weder die eleganteste, noch die schnellste Cobra aller Zeiten war, ging sie während ihrer zehnjährigen Tätigkeit im Rahmen der Copper Development Association doch in die Automobilgeschichte ein. Im August 2011 wurde die Mercer-Cobra übrigens von RM Auctions versteigert - für stolze 660.000 US-Dollar.

Photos: RM Auctions

Im Classic Driver Markt stehen zahlreiche AC und Shelby Cobras zum Verkauf.