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Porsche-Styling baut Hightech-Seifenkiste

Ein antriebsfreies Rennfahrzeug, das jedoch nur wenig Ähnlichkeit mit den Seifenkisten-Flitzern traditioneller Bauart hat, erhält derzeit im amerikanischen Porsche-Styling-Studio den letzten Schliff. Angeregt durch die populärste Freizeitbeschäftigung der US-Jugend zwischen Los Angeles und San Diego, warf das junge Designer-Team die gültigen Lehren vom Seifenkistenbau über Bord und kreierte statt des normalen zigarrenförmigen Vehikels auf vier Rädern, zwischen denen der Fahrer kauert, ein Surfbrett auf nur drei Rädern.

Das Porsche-Soapboard (zu deutsch Waschbrett und eine Wortkombination aus dem englischen –„soapbox“ für Seifenkiste und „surf board“) soll sein Renndebut auf dem diesjährigen „Gravity Car Derby Festival 2003“ im kalifornischen Irvine feiern. Das Porsche-Board soll dort in der freien Klasse der so genannten Designer Vorzeige-Renner antreten und dort auf die Seifenkisten einiger namhafter Designstudios der europäischen und japanischen Autoindustrie treffen, die alle südlich von Los Angeles angesiedelt sind.

Verglichen mit einer gewöhnlichen Seifenkiste setzt sich das Board aus den feinsten Hightech-Materialien zusammen. Die Speichenräder sind beispielsweise aerodynamisch verfeinert und haben Reifen mit dem geringstmöglichem Rollwiderstand aufgezogen. Als Chassis dient ein Monocoque aus Karbonfaser, das durch einen Kern aus Wabenmaterial noch weiter versteift wurde. Die Windschutzscheibe aus vakuumgepresstem Acryl leitet die Luftströmung aerodynamisch geschickt am bäuchlings liegenden Fahrer vorbei nach hinten. Pure Seifenkisten-Tradition kommt im Lenksystem zum Ausdruck, das aus einer gewöhnlichen Fahrrad-Lenkstange besteht. Den aerodynamischen Feinschliff erkennt man jedoch an den voll verkleideten Griffen, die darüber hinaus auch zur Erhöhung der Sicherheit beitragen.

Anmerkung der Redaktion: Sollte sich die Porsche-Soapbox bei dem „Gravity Car Derby Festival 2003“ als Rennfähig beweisen, empfehlen wir einen Startplatz beim nächsten „Goodwood Festival of Speed“. Neben den Automobilen fahren die Seifenkisten dort traditionell ein eigenes Rennen.

Text: Jan Richter
Fotos: Porsche