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Porsche Junior 936: Zu verkaufen

„Ein bisschen Spaß muss sein“, dachten sich wohl die Ingenieure bei Porsche, als sie Anfang der Achtziger Jahre aus dem Prototypen „Jules“ einen Serienflitzer schufen. Mit dem Porsche 936 junior Le Mans, ein im Maßstab 1:2 gefertigtes Ebenbild des Le Mans Siegerwagens von Jaxky Ickx im Jahr 1981, wurde der Kindheitstraum vom furchtlosen Rennfahrer war. Weniger spektakulär, aber keinesfalls „uncool“ zeigte sich auch das parallel zum Rennwagen gebaute Miniatur-Cabrio 911 junior, welches dem Fahrverhalten der großen Modelle angeblich in nichts nachstand.

Auch in meiner Kindheit sah ich junge Sprösslinge, die auf Knopfdruck mit skurrilen Miniaturnachbauten auf zwei bis vier Rädern über die Spielstraße posierten. Mit den „Großen“ hatten diese Plastikrenner jedoch wenig gemein: Sie waren kaum schneller als Oma beim Gehen, der Elektromotor pfiff wie ein Staubsauger und sie bestanden schätzungsweise zu 90 Prozent aus Plastik, inklusive der Reifen – jedes Fahrrad schien mir damals attraktiver.

Die ab Mitte der Achtziger Jahre erhältliche Junior-Edition aus dem Hause Porsche war mit diesen Stromräubern nicht zu vergleichen: Das Modell 936 junior wurde mit einem Einzylinder-Viertaktmotor, einem soliden Stahlchassis, einer originalgetreuen Karosserie, Scheibenbremsen und echten Luftreifen ausgestattet. Das von Honda gelieferte Mini-Aggregat schöpft aus 206 cm³ Hubraum eine Leistung von 5 PS und befördert den „Jules“ auf eine Höchstgeschwindigkeit von 51 km/h. Warum die jungen Porsche-Fahrer auf den standesgemäßen Sechszylinder-Boxermotor verzichten sollten, lag vor allem am Gewichtsvorteil des Einzylinder-Rasenmähermotors: Nur 5 Kilogramm wiegt das gesamte Paket. Trotzdem kommt der Klang des Benziners dank geringer Auspuffdämmung nicht zu knapp.

Die „Straßenversion“ 911 junior ist mit 83 cm³, 2,2 PS und einer variablen Spitzengeschwindigkeit von 10 bis 23 km/h etwas zahmer ausgelegt. Geschaltet werden beide Modelle manuell via Dreigang-Getriebe mit zwei Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang – und das präziser als bei den großen Modellen! Das Anlassen des Motors übernimmt ein Elektrostarter, den der kleine Pilot ganz „easy“ per Knopfdruck bedient.

Hat Junior erstmal das komplizierte Zusammenspiel zwischen Kupplung und Gas gelernt, erlebt er mit Sicherheit den wohl größten Spaß seines Lebens. Dieser währt jedoch nicht allzu lang, denn der Tank des kleinen Flitzers fasst nur 2,6 Liter Treibstoff. „Papa macht das schon!“

Vom Porsche 936 junior wurden insgesamt nur rund 50 Exemplare gebaut. Eines davon können Sie derzeit bei Classic Driver kaufen – bitte klicken Sie hier.

Text: Jan Richter
Fotos: Porsche / Classic Driver


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